Kann man sich Selbsteinweisen oder bräuchte man jemanden dafür um sich einweisen zu lassen?
4 Antworten
Wenn wir jetzt von einer Psychiatrie ausgehen, so kann sich jemand selbst dort freiwiillig in der Ambulanz vorstellen wenn man Probleme hat. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, dass ein Amtsarzt oder die Polizei jemand gegen seinen Willen einweist wenn eine akute Selbst oder Fremdgefahr besteht.
Bei akuter Suizid Gefährdung, geht das auch ohne Einweisung von anderen Personen (Arzt, Polizei, Justiz).
Nein, sofern du 16 Jahre alt bist kannst du dich selber einweisen.
Du kannst in die psychiatrische Notaufnahme gehen, wenn du akut Hilfe brauchst.
Ich weiß nicht, woher du diese Ansicht hast, aber ich teile sie aus persönlicher Erfahrung nicht, arbeite selbst in dem Bereich. Ja, es gibt zunehmend chronifizierende Patienten und nicht immer wirklich adäquate Versorgung (Fachkräftemangel, man kennts), aber dennoch eine hohe Fluktuation, weil viele auch schnell so stabilisiert werden können, dass sie ins offene Setting kommen. Letztendlich ist eine Akutstation ja auch nur für Menschen, die akut sich selbst oder andere gefährden und ich sehe da keine sinnvollere Alternative, wie geht denn Italien damit in der Praxis um?
und noch nebenbei: zu behaupten, Menschen die sich über diesen Weg Hilfe suchen (der einzige, der 24/7 zur Verfügung steht) als Vollidioten zu bezeichnen finde ich ziemlich respektlos und stigmatisierend
ich meine Menschen denen es schlecht geht sollten sich nicht an Orte begeben wo es ihnen noch schlechter gehen wird! Psychiatrie ist oft mit Quälerei (Elektroschocks usw.) verbunden oder mit noch Schimmeren wie Lobotomie. Man hat keine Ahnung und benutzt die Patienten als Versuchskanickel für allen möglichen Unsinn! Auch deshalb bringt es mancher Postbote ohne fachliche Ausbildung bei solchen Einrichtungen zum Oberarzt gebracht (Der Fake-Psychiater Gerd Postel sagte mal "Psychiatrie kann jede Ziege" was konkret wohl bedeuten sollte selbst Ziegen könnten Psychiater sein).
Die "Elektroschocks", ich nehme an du meinst die Elektrokonvulsionstherapie, wird nur bei bestimmten Erkrankungen, immer erst, wenn Medikamente und Psychotherapie etc. nicht (genug) helfen und nur nach entsprechender Aufklärung des Patienten und dessem schriftlichen Einverständnis, häufig unter Einbezug des Betreuers, durchgeführt. Die Therapie hat eine Erfolgsquote von bis zu 95%, kaum Nebenwirkungen und gibt so erheblich mehr Lebensqualität. Es ist keine Qual für die Patienten, die sich dazu entscheiden, uns berichten sehr viele Patienten, dass sie extrem froh sind, das machen zu können. Und es wird auch nicht auf unserer Akutstation angewendet, da es wie gesagt nie der erste Schritt bei einer Behandlung ist.
Es gibt Studien dazu, das ist ein professioneller, bei uns routinemäßig ablaufender "Eingriff".
was die Kompetenz angeht, kann ich nur sagen: ja das System ist scheiße, sicher häufig nicht ausreichend für Betroffene und leider auch nicht kapazitätsbezüglich stark genug, um die individuellen Bedürfnisse immer erfüllen zu können. Dass Ärzte da in der Regel überwiegend "reden" wovon man sich vieles potenziell selbst aneignen kann ist auch klar. Schlechte Besetzungen und schlechte Menschen gibt es überall, das bedeutet aber nicht, dass "jede Ziege" da einen guten Job machen würde. "Fake-Psychiater" können sich auf so einem Posten auch nicht ewig halten. Woher kommt dein ganzer Frust?
die allerdings dort sicher nicht gewährt wird. Nur Vollidioten würden sowas machen. Nicht ohne Grund hat man in demokraticheren Ländern wie Italien die geschlossene Psychiatrie abgeschafft. Da wird nämlich alles nur noch schlimmer!