Kann Glaube süchtig machen?

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Ich suchte gerade eine Definition von Sucht und fand diesen Wikiartikel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4ngigkeitssyndrom

Dort steht:

(...) Weitere Kennzeichen sind eine fortwährende oder periodische Einnahme der Substanz, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren und eine fortschreitende Vernachlässigung anderer Verpflichtungen oder Aktivitäten. Es kommt dabei zu einer Toleranzerhöhung und manchmal zu einem körperlichen Entzugssyndrom.

Ich sehe keine Möglichkeit, wie das zu Glaube passen soll. Kannst du dir unter Toleranzerhöhung bezüglich einer Für-Wahr-Haltung etwas vorstellen? Oder unter einem entsprechenden Entzugssyndrom? Ich nicht, denn Glaube ist weder eine Handlung, noch eine Substanz.

Wovon man theoretisch süchtig werden kann, ist wohl Rituale, wie beten.


norbert9014  13.09.2011, 21:45

Noch nie gesehen, wie Menschen nervös werde, unter Druck geraten... und sich die Beine in den Bauch stehen weil sie sonst glauben in die Hölle zu kommen?

... Rituale wie beten... wenn es nur das wäre...

Buh! Norbert

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DarkSepia  13.09.2011, 22:44
@norbert9014

Noch nie gesehen, wie Menschen nervös werde, unter Druck geraten... und sich die Beine in den Bauch stehen weil sie sonst glauben in die Hölle zu kommen?

Und was soll das mit Sucht zu tun haben?

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norbert9014  14.09.2011, 06:06
@DarkSepia

Nu... wie ist das mit Arbeitssucht... Eifersucht?

Überall finden Steigerungen statt... die den Betroffenen in extrem schwierige Lagen bringen können.

Nur weil Du die das nicht erklären kannst... und auf erklärende Informationen verzichten willst..ändert das nichts an den Tatsachen!

Aber wenn Du Dir Dein Weltbild unbedingt verdrehen und erhalten willst.... Du bist Deines eigenen Glückes Schmied!

Du kannst ja auch leugnen dass es Arbeitssucht... Eifersucht.. gibt...

Sincerly Norbert

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DarkSepia  14.09.2011, 12:29
@norbert9014

wie ist das mit Arbeitssucht

Arbeiten ist eine Handlung. Wenn man nicht arbeitet bekommt man Entzugssymptome, was ishc überprüfen lässt.

Eifersucht

Seit wann ist Eifersucht eine Sucht?

Überall finden Steigerungen statt... die den Betroffenen in extrem schwierige Lagen bringen können.

Das macht noch keine Sucht aus.

Nur weil Du die das nicht erklären kannst... und auf erklärende Informationen verzichten willst..ändert das nichts an den Tatsachen!

Habe ich nicht behauptet. Und welche Tatsache meinst du?

Aber wenn Du Dir Dein Weltbild unbedingt verdrehen und erhalten willst...

Nur weil wir verschiedener Meinungen sind gehst du gleich davon aus, dass ich dogmatisch bin?

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norbert9014  14.09.2011, 20:40
@DarkSepia

Ach, DarkSepia: Du kannst Recht behalten... und ich entscheide mich für den Erhalt meiner Zufriedenheit!

Norbert

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Würde sagen, dass es darauf ankommt, wie man Glaube definiert. Wenn es nur darum geht, ob jemand glaubt, dann würde ich sagen, natürlich nicht. Geht es aber darum, wie jemand seinen Glauben praktiziert, wie z. B. in Messen mancher Prediger, oder bei Zeremonien von Eingeborenen, wo man sich in extase und ähnliche euphorische Zustände bringt, dann würde ich ja sagen. Denn hierbei wird ein bestimmter Bereich im Gehirn des Menschen bedient, der als das Belohnungzentrum bekannt ist und körpereigene Morphine ausschüttet, die bei und Glücksgefühle auslösen. Dies war die übertriebene Form, wo mit ich das verdeutlichen wollte. Jedoch gibt es das ebenso in der einfachen Form eines tief Gläubigen, egal welcher Konfession. Dabei spielt die Abfolge von Ritualen eine große Rolle, bis hin, dass bei dem jenigen wärend der Messe euphorische Zustände eintreten können, was sich in Glücksgefühlen äußert. Würde man dies dem jenigen nehmen, würde er die typischen Entzugserscheinungen, wie Unruhe, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Schweißausbrüche, Zittern, etc. bekommen, ebenso wie es bei einem Spielsüchtigen der Fall ist. Bei Letzteren hat es auch lange gebraucht, bis man es erkannte und letztendlich dann bewiesen hat. Ein tief religiöser Mensch, funktioniert nach fast dem gleichen Muster, eines Spielsüchtigen. Es liegt doch eigentlich auf der Hand und ich frage mich, was es da noch zu bezweifeln gibt? Wer weiß wie Sucht funktioniert, sprich über Wiederholungen, Ritualen und dem Belohnungszentrum im Gehirn des Menschen, der kann das wie eine Schablone anwenden und sich so leicht eine Antwort geben, ob etwas süchtig macht, oder nicht. Wo diese Schablone nicht passt, da kann auch keine Sucht entstehen und darum ist auch der Satz, "dass alles süchtig machen kann", schlicht weg falsch.

Sucht hat nicht ohne Grund etwas mit "Suchen" zu tun. Wenn man an etwas glaubt, begibt man sich in der Regel auch auf eine Reise, eine Suche. Dies muss nicht nur in religiösen Fragen so sein, auch der Glaube an eine wissenschaftliche Entdeckung kann Antrieb genug sein, so lange nach einer Lösung zu suchen, bis man sie gefunden hat.

Wenn ich nicht an Gott glaube, begebe ich mich logischer Weise auch nicht auf die Suche danach. Viele glauben allerdings auch an Gott, ohne sich wirklich auf die Suche nach ihm zu begeben, weil sie sicher sind, ihn schon gefunden zu haben. Andere hingegen suchen und suchen, ohne wirklich fündig zu werden, weil sie sich immer wieder auf einen falschen Weg führen lassen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich versichern: wer wirklich sucht und nicht ermattet, der findet auch den richtigen Weg zu Gott, denn in er heiligen Schrift heißt es: "Wer sucht, der findet auch.". Allerdings lässt Gott es in einigen Fällen zu, daß dem Suchenden vorgegaukelt wird, er hätte das Ziel gefunden und dann die Suche aufgibt, anstatt den Weg fortzusetzen.

Ein schönes Beispiel sind für mich Jehovas Zeugen. Trotz scheinbar sehr guter Ausbildung bleiben diese Leute einfach stehen und ruhen sich aus, werden regelrecht denkfaul und lassen sich dadurch in einer trügerischen Form von Sicherheit hängen. Mit gezielter Information und Desinformation werden diese Leute davon abgehalten, wirklich den Weg zu Gott zu finden. Lange habe ich mich gefragt, weshalb das so ist und dann wurde es mir schlagartig klar. Gott hat auf dem Weg zu sich auch Mauern gebaut, Mauern, die man nur durchschreiten kann, wenn man wirklich glaubt. Jehovas Zeugen haben "Blut" an den Händen, wahrscheinlich eine historische Schuld, die sie einfach nicht loswerden. Die Liebe Gottes lässt es nicht zu, sich einfach von diesen Leuten zu trennen, weil jeder noch eine Chance verdient hat. Aber in perfekter Geschicklichkeit wurde eine Gruppe geschaffen, die praktsich null Zugang zu Gott hat und das, obwohl den Leuten alle notwendigen Informationen zur Verfügung stehen, um den Weg zu Gott zu finden.

Für mich ein perfekter Beweis dafür, wie perfekt dieser "Schleier" funktioniert - die Leute sehen, ohne zu sehen und merken es nicht einmal. Das stimmt mich traurig, auf der anderen Seite muss ich aber auch drüber lächeln, denn es wurde vor ewigen Zeiten davor gewarnt - wer die Warnungen aber nicht ernst nimmt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er dann im Netz des Schleiers gefangen genommen wird... Prinzipiell lässt Gott sich von allen Leuten finden, aber einigen Leuten macht er es scheinbar sehr schwer, den Weg zu ihm zu finden und dafür wird er seine Gründe haben.

Glaube kann oft den Blick einschränken so dass Fanatismus entsteht der in Kriegen enden kann... ich denke schon dass es eine Art Sucht ist, auf jeden Fall stellt sich durch wiederholte Aktivitäten wie etwa Beten eine Gewöhnung ein. Wie bei Alkoholikern muss der Gläubige immer wieder beten um seine Dosis der Endorfine zu bekommen um glücklich zu sein oder den Schmerz des Versäumens zu vermeiden.
Ich habe ein Artikel über die Orgel in Kirchen gelesen, diese verursachen bei den Menschen Vibrationen die bestimmte Botenstoffe aussenden, vielleicht tragen also die Orgeln zu einer Sucht bei.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sucht Wäre es nicht klug, erst mal den Begriff "Sucht" ausreichend zu klären, bevor man mit einer Antwort herumspekuliert?

Sucht ist die Bezeichnung für eine Erkrankung. Ich kann nicht sehen, daß jemand, der religiös ist, notwendigerweise krank ist. Glaube oder Gebet verlangen auch nicht nach Dosissteigerung um einer wie immer gearteten Wirklichkeit zu entfliehen. Und was Fanatiker angeht: Die sind nicht süchtig, sondern paranoid, schizoid, psychotisch oder haben noch ganz andere Störungen, die zweifellos pathologisch sind. Sie sind aber nicht "süchtig". Fanatiker benutzen eine Ideologie - das kann auch eine Religion sein - zur Abfuhr ihrer pathologischen Impulse. Das ist etwas völlig anderes.


DarkSepia  14.09.2011, 12:27

Ich kann nicht sehen, daß jemand, der religiös ist, notwendigerweise krank ist.

Ich kan nauch nicht sehen, dass jemand, der raucht, notwendigerweise krank ist. Trotzdem kann Rauchen süchtig machen.

Beim Rest stimme ich dir zu.

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