Juristen oder studiumserfahrene Juraabbrecher gefragt?
Ich studiere Jura im zweiten Semester und konstatiere so langsam meine Abneigung gegen Staatsrecht. Es begann bereits in der Schulzeit, dass mich politische und staatsorganisatorische Themen ennuyierten. Auch nun im Studium werde ich nicht warm mit dem abstrakten Recht des Staates, Zivil- und Strafrecht hingegen, interessieren mich enorm und machen Spaß. Ist es so, dass ich mich langsam daran gewöhnen sollte, Staatsrecht lieben zu lernen oder wird es im beruflichen Alltag so sein, dass ich mich auf einen Bereich spezialisiert habe? Wie war es bei Euch/Ihnen, ist es eher schlecht, dass ein Fachbereich einem Probleme macht?
Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße!
4 Antworten
Du wirst dich auf einen Bereich spezialisieren. Ich konnte Staatsrecht I und II auch nicht ausstehen. Auch Staatsrecht III war nicht so meins, aber mit Verwaltungsrecht I - IV wird es deutlich spannender.
Also, wenn du Spaß an den anderen Sachen hast, dann würde ich noch nicht abbrechen.
In deinem späteren juristischen Alltag wird dir Staatsrecht nicht begegnen, wenn du entsprechend deine Fachrichtung wählst.
Ich konnte Staatsrecht I, insbesondere die verfassungsprozessualen Bezüge, erst verstehen, nachdem ich Verwaltungsprozessrecht gehört habe. Vorher war es auch für mich schrecklich. Man hat zwar die bundesstaatlichen Kompetenzen, das Gesetzgebungsverfahren und Art. 20 GG gelernt, wusste aber nicht wirklich, wie man das zu Papier bringen soll.
Staatsrecht II, worunter man zumeist die Grundrechte versteht, ist wesentlich konkreter und anschaulicher.
Wie war es bei Euch/Ihnen, ist es eher schlecht, dass ein Fachbereich einem Probleme macht?
Man kann nicht alles können. Ich zum Beispiel hasse Strafrecht mit voller Leidenschaft :)
oder wird es im beruflichen Alltag so sein, dass ich mich auf einen Bereich spezialisiert habe?
Der Universalanwalt ist bekanntlich eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Wenn du nicht gerade auf dem Land wohnst, wirst du dich höchstwahrscheinlich spezialisieren.
Ich studiere Jura im zweiten Semester und konstatiere so langsam meine Abneigung gegen Staatsrecht.
Kein Einzelfall.
Ist es so, dass ich mich langsam daran gewöhnen sollte, Staatsrecht lieben zu lernen oder wird es im beruflichen Alltag so sein, dass ich mich auf einen Bereich spezialisiert habe?
Im zweiten Staatsexamen ist Staatsorganisationsrecht schon nicht mehr prüfungsrelevant.
Staatsrecht ist im Berufsalltag komplett irrelevant(bis auf wenige Ausnahmen).
fand Staatsrecht und Öffrecht allgemein lange Scheisse, heute ist es Strafrecht😅