Japan auswandern - Beruf und Zukunft?

6 Antworten

Warst du überhaupt schon einmal dort? Du hast ja schon richtig festgestellt dass es nicht einfach ist dort akzeptiert zu werden. Japan hält noch sehr an alten traditionen fest und leider ist es deshalb auch manchmal etwas rassistisch und ausländerfeindlich. Wenn du gut englisch kannst kann ich dir sehr gut diesen channel auf youtube empfehlen, er ist von einem australischen Piloten der nun auch in Japan lebt und von seinen erfahrungen berichtet: http://www.youtube.com/user/TheJapanChannelDcom


Sarah9er 
Beitragsersteller
 21.04.2013, 16:15

Ich war bereits einmal in Okinawa und ich habe es geliebt - Aber naja ich denke einmal, dass eins klar ist: zwischen Urlaub und dort Leben ist so ein großer Unterschied wie bei Ostern und Weihnachten ^^

Dankeschön :) Englisch spreche ich (fast) fließend, ich habe sehr viele Brieffreunde und bei uns zuhause wird auch meistens Englisch gesprochen :D

  • Ich werds mir ansehen

Dauerhafter Aufenthalt statt Staatsbürgerschaft

Eine Staatsbürgerschaft bzw. Einbürgerung würde ich mir persönlich nicht antun. Es reicht für eine Beschäftigung völlig eine Niederlassungserlaubnis für dauerhaften Aufenthalt, genannt "Eijuken" (永住権) zu erhalten.

Wenn ich mich richtig erinnere, muss man dafür einen zehnjährigen Aufenthalt im Land nachweisen, eine feste Anstellung haben, das jährliche Einkommen vorweisen, sowie Dokumente besitzen, die Verwandtschaftsverhältnisse erklären. Und natürlich der unvermeidliche sonstige Papierkram und die Gebühren.

Das ist aber definitiv einfacher als tatsächlich eine Einbürgerung als japanischer Staatsbürger inkl. japanischem Namen etc zu erreichen.

Wohnort

Tokyo besteht nicht nur aus den großen bekannten Bezirken und Stadtteilen, sondern umfasst mit dem Großraum Tokyo noch einen ziemlich großen Einzugsraum. Es ist also durchaus möglich in einem Vorort zu leben und wie die Japaner täglich zur Arbeit in die Stadt zu pendeln.

Sofern man nicht gerade ein Eigenheim erwartet, sondern sich mit einem einfachen "apāto" begnügt, sind selbst Ballungsräume wie Tokyo bewohnbar.

Daneben hat Japan auch andere Städte, wie etwa Nagoya, die vielleicht weniger bekannt sind, wo sich aber dennoch ebenfalls wohnen lässt.

Dennoch - "günstig" nach unseren Verhältnissen ist Wohnraum eigentlich in keiner Stadt.

Wie leicht oder schwer es ist , in ländlichen Gebieten eine Anstellung zu finden, kann ich nicht aus eigener Erfahrung sagen, aber ich vermute, dass dort der Bedarf an einem Psychologen möglicherweise doch eher gering ist.

Beruf: Psychologe

Was Psychologen angeht, so habe ich noch eine Anekdote aus den 1980ern oder 1990ern aus einem Buch im Kopf, als eine Italienerin eine Japanerin fragt, ob die Japaner mit ihrem ganzen Stress häufig zu Psychologen gingen.

Es stellte sich heraus, dass die Japanerin noch nie von dem Beruf gehört hatte und fragte "Ist das eine Art Wahrsager?"

Nachdem der Beruf des Psychologen erklärt worden war, sagte sie: "Nein, so etwas haben wir hier nicht. Wenn jemand Probleme hat, geht er zu einem Wahrsager, oder schliesst sich eine der neuen religiösen Bewegungen an"

Wohl bemerkt, diese Angaben sind schon einige Jährchen alt und stellen auch nur eine Anekdote dar - ich habe keine Ahnung wie groß der Bedarf heutzutage ist.

Tokyo ist gar nich so teuer, wenn man es mit München vergleicht. Allerdings sind die Wohnungen dort nur halb so groß. Alle Präfekturen um Tokyo (Saitama, Kanagawa, Chiba) sind schon um einiges günstiger und man fährt nur ca. 1 Stunde bis nach Tokyo. Niigata z. B. zum Beispiel ist dann nochmal günstiger, aber dort ist halt auch so gar nichts los.

Danach werde ich an einer Fachhochschule mein Abitur nachholen

An einer Fachhochschule macht man ein Studium, wie willst du dort dein Abitur nachholen?

Das Problem ist nur - hat dieser Beruf in Japan überhaupt Zukunft?

Ob der Beruf in Japan Zukunft hat weiß ich nicht, das gilt aber für japanische Psychologen, als ausländischer Psychologe hat man in Japan sicher so gut wie keine Chance außer vielleicht in einem internationalen Unternehmen und, das wird sich in Zukunft sicher nicht ändern, und ich meine damit wie gesagt Psychologe in einem Unternehmen, wenn du vor hast in die therapeutische Richtung zu gehen, dann weißt du über die Japaner nur sehr wenig, auf jeden Fall hast du in der Richtung überhaupt keine Chance in Japan.

Ich würde auch umsatteln auf eine andere Berufsgruppe, wenn es nötig ist.

Was mir einfällt ist, dass aufgrund der demografischen Entwicklung auch Japan in Zukunft dringend ausländische Fachkräfte im technischen und Ingenieursbereich brauchen wird, aber das ist wohl etwas arg entfernt von deinem Berufswunsch Psychologe.

Sollte ich nicht studieren würde ich auf jeden Fall noch ca. 2 Jahre arbeiten und mich auf Japan vorbereiten, wenn nicht sogar 3 Jahre.

Ohne Studium benötigst du aber 10 Jahre Berufserfahrung um eine Arbeitserlaubnis in Japan zu bekommen, sonst halt über Heirat und ähnlichem.


Sarah9er 
Beitragsersteller
 21.04.2013, 16:44

An einer Fachhochschule macht man sein Abi nach? Ich habe noch nie gehört, dass man da studiert ^^ Das wäre mir vollkommen neu xD

Aber danke trotzdem^^

Mephala0  21.04.2013, 16:54
@Sarah9er

Ich glaub du verwechselst die Begriffe "Fachhochschule" und "Fachoberschule".

An einer Fachoberschule bekommt man nach 2 Jahren die "Fachhochschulreife" (Fachabitur) und falls die Fachoberschule eine FOS 13. anbietet die allgemeine Hochschulreife (Abitur) nach 3 Jahren .

An einer Fachhochschule studiert man wie gesagt, um dort zu studieren brauch man mindestens die "Fachhochschulreife" die man an der Fachoberschule bekommt, oder eben das normale Abitur.

Ich glaube nicht, dass die Japaner europäische Psychologen bevorzugen würden. Die haben doch gar kein Gespür für die Mentalität. Zumindest solltest du dort paar mal hingeflogen sein und auch ein Praktikum absolviert haben.


Sarah9er 
Beitragsersteller
 21.04.2013, 16:16

Das habe ich auch befürchtet. Das Problem ist zudem, dass ich noch nicht weiß in welche Präfeltur ich möchte. Das der Beruf des Psychologen in Japan schwer wird dachte ich mir fast... weißt du evtl. andere Berufe, die sich besser eignen?

HerrDeWorde  21.04.2013, 16:19
@Sarah9er

Nein, und selbst bei der Botschaft, dem Konsulat und anderen Niederlassungen wird man dir wohl nicht wirklich helfen können. Warum fragst du nicht Japaner? Melde dich in einem japanische GF an und trainiere täglich.

Wie oft warst du eigentlich schon dort?

HerrDeWorde  21.04.2013, 17:16
@Sarah9er

In der Altenpflege ist sicher Bedarf, bei Übersetzern und Verbindungs- und Kontaktpersonen, die mit Deutschen / Amerikanern und Briten zu tun haben (Handel, Fluglinien, Hotelgewerbe)