Ist stottern eine behinderung?

7 Antworten

Hallo

ich würde es Sprachstörung nennen nicht Behinderung, aber im Grunde ist es das. 

Es kann sowohl körperliche als auch psychische Gründe haben. 

LG

Eine Tatsache, die meist leider (noch) noch unbekannt ist: Ja, Stottern ist als Behinderung offiziell anerkannt, also eine Behinderung im Sinne des Schwerbehindertenrechts.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales definiert in seinen "Versorgungsmedizinischen Grundsätzen“ folgende Einstufungen für den Grad der Behinderung bei Stottern:

leichtes Stottern: 0-10 GdB
mittelgradiges, situationsunabhängiges Stottern: 20 GdB
schweres Stottern, mit auffälligen Mitbewegungen: 30-40 GdB
Stottern mit unverständlicher Sprache: 50 GdB

Für Stotternde in Schule, Ausbildung und Studium bedeutet dies, dass auch hier das Recht auf Nachteilsausgleich greift – übrigens auch dann, wenn keine förmliche Anerkennung der Behinderung vorliegt.

Beim Nachteilsausgleich handelt es sich in diesem Fall um Schule- bzw. Ausbildungserleichterungen, die behinderungsbedingte Nachteile ausgleichen ohne die eigentlichen Prüfungsanforderungen qualitativ zu verändern (z.B. Zeitverlängerung bei Prüfungen).

Liegt eine förmliche Anerkennung als (Schwer-)Behinderter vor,ergeben sich für stotternde Arbeitnehmer darüber hinaus bestimmte Leistungen und Nachteilsausgleiche (u.a. besonderer Kündigungsschutz).In der Regel muss bei Stottern jedoch eine große Beeinträchtigung (schweres Stottern, mit auffälligen Mitbewegungen) vorliegen, damit der Betreffende als schwerbehindert anerkannt oder Schwerbehinderten gleichgestellt wird.

Schau' ruhig mal auf unserer Homepage vorbei, wenn du mehr sachliche Infos über die Sprechbehinderung Stottern suchst.


Alles Gute!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir sind ein Verein von Stotternden für Stotternde.

Das spielt sich glaube ich nur im Kopf ab . Als mein Sohn 11 war fing er an zu stottern, sechs Monate Logopädie Behandlung und jetzt redet er wie ein Wasserfall .

Aber ab einem bestimmten Alter kann das Stottern dauerhaft bleiben. Wenn nicht behandelt wird


Bulls44  14.02.2016, 18:57

ja, Kleinkinder haben das des öfteren. aber für Kinder die in die Schule gehen und dann anfangen zu stottern ist es besonders schlimm. sie trauen sich dann kaum noch in der Schule zu sprechen

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BVSS - Stottern & Selbsthilfe  15.02.2016, 11:34
@Bulls44

Auch genau deshalb ist es wichtig zu wissen, das Stottern eine Behinderung ist und betroffene Schüler Anspruch auf einen Nachteilsausgleich haben.

Zudem ist es meist gut, schon bei der Einschulung mit den Lehrkräften zu sprechen, denn dann können sie helfen, dass Mobbing/Lachen erst gar nicht passiert.

Auch wichtig ist, über Stottern zu informieren. denn z.B. Lehrkräfte wissen auch nicht immer viel darüber - und wundern sich z.B. wenn sie das Kind auf dem Schulhof plappernd erleben und es im Unterricht nichts mehr sagt. Dass Lehrer dann denken, das Kind wüsste die Antwort einfach nicht, ist verständlich. Dabei hat das stotternde Kind dann jedoch riesige Angst, bei der Antwort zu stottern und spricht deshalb nicht...

Wir haben einige nützliche Infos und Tipps dafür zusammen gestellt: www.bvss.de/schule

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klarsuppe  14.02.2016, 18:53

Bei uns war das ähnlich, die Kleine stotterte was das Zeug hielt, sie war 4 Jahre. Wir wollten sie wiederholen lassen, zum Dr.. Die Ärztin sagte : lassen sie sie stottern, tun sie NICHT dagleichen. Nach 3 Mnaten war alles vorbei.

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es ist einfach eine sprechstörung. Kann psychisch bedingt sein (wegen negativen erlebnissen etc.) oder das sprach und sprechzentrum im gehirn ist nicht richtig ausgereift. also heißt es gibt im kopf eine Blockade die das freie sprechen ohne stöhrung hindert. 


BVSS - Stottern & Selbsthilfe  15.02.2016, 11:22

Jein... Die Ursachen von Stottenr sind bis heute nicht abschließend geklärt. Die meisten stotternden Menschen haben vermutlich eine Veranlagung zum Stottern, dazu kommen dann auslösende und aufrechterhaltende Faktoren.

Daher kommt es, dass z.B. Eltern meist das Auftreten von Stottern bei ihrem Kinde nach einem besonderen Erlebnis erstmal bemerken, z.B. das Kind fällt schwer vom Rad. Dennoch hat der Sturz dann nicht ursächlich etwas mit dem Stottern zu tun - es hätte durch jedes andere Erlebnis auch ausgelöst werden können, wenn das Kind eine Veranlagung/Disposition dazu hat.

Stottern gilt daher eher als körperlich bedingte Behinderung (rechte und linke HIrnhälfte arbeiten beim Sprechvorgang nicht wie bei nicht stotternden Menschen zusammen). Die Skeundärsymptome des Stotterns, wie z.B. soziale Ängste, die Betroffene entwickeln können, weil sie z.B. negative Reaktionen der Umwelt auf ihr Stottern befürchten, sind eher psychisch.

Schau auch mal hier: www.bvss.de/fakten

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Wohl eher körperlich, da du ja psychisch nicht beeinflusst wirst davon, es sei denn man wird dadurch gemobbt oder so.