Ist Gott allwissend?
In 1. Mose 6, 6 steht, dass der Herr es bereut die Menschen auf der Erde gemacht zu haben. Wie kann er etwas Falsches tun und es später bereuen, wenn er doch allwissend ist und in die Zukunft blicken kann?
16 Antworten
Prädestinationslehre. Die Ansicht, dass Gott von seinem Vorherwissen uneingeschränkt Gebrauch macht und dass er das Leben und das Geschick jedes Menschen vorherbestimmt, ist als Prädestinationslehre bekannt. Die Verfechter dieser Lehre folgern, dass Gott wegen seiner Göttlichkeit und Vollkommenheit allwissend sein müsse, und zwar nicht nur hinsichtlich der Vergangenheit und der Gegenwart, sondern auch hinsichtlich der Zukunft. Würde er nicht alles bis ins kleinste Detail vorherwissen, so wäre das gemäß dieser Ansicht ein Beweis für Unvollkommenheit. Beispiele wie der Fall der Zwillingssöhne Isaaks, Esau und Jakob, werden als Beweis dafür angeführt, dass Gott das Leben gewisser Menschen schon vor ihrer Geburt vorherbestimmt (Rö 9:10-13), und Texte wie Epheser 1:4, 5 werden zitiert, um zu beweisen, dass Gott die Zukunft aller seiner Geschöpfe schon vor Beginn der Schöpfung vorherwusste und vorherbestimmte.
Diese Auffassung kann natürlich nur dann richtig sein, wenn sie mit allen bereits erwähnten Faktoren übereinstimmt, einschließlich der biblischen Darlegungen über die Eigenschaften, Maßstäbe und Vorsätze Gottes sowie seiner gerechten Handlungsweise mit seinen Geschöpfen (Off 15:3, 4). Daher ist es angebracht, sich mit den Konsequenzen der Prädestinationslehre zu beschäftigen.
Gemäß dieser Auffassung hat Gott, bevor er die Engel oder Menschen schuf, seine Fähigkeiten des Vorauswissens und Vorhersehens benutzt und im Voraus alles gewusst, was nach der Schöpfung geschehen würde, so auch die Rebellion eines seiner Geistsöhne, die darauf folgende Auflehnung des ersten Menschenpaares in Eden (1Mo 3:1-6; Joh 8:44) und sämtliche daraus resultierenden schlimmen Folgen bis zum heutigen Tag und noch darüber hinaus. Das würde letztlich bedeuten, dass jegliche Schlechtigkeit im Lauf der Geschichte (Verbrechen und Unmoral, Unterdrückung und sich daraus ergebendes Leid, Lüge und Heuchelei, falsche Anbetung und Götzendienst) einst, vor Beginn der Schöpfung, nur in Gottes Sinn existierte, in Form seines Vorherwissens jeder kleinsten Einzelheit der Zukunft.
Hätte der Schöpfer der Menschheit aufgrund seiner Fähigkeit des Vorherwissens tatsächlich alles vorhergesehen, was sich seit der Erschaffung des Menschen abgespielt hat, dann hätte er mit den Worten „Lasst uns Menschen machen“ absichtlich den Anstoß zu all dem Bösen gegeben, was danach geschehen ist (1Mo 1:26). Dieser Sachverhalt stellt die Logik und Stichhaltigkeit der Prädestinationslehre infrage, und das umso mehr, als der Jünger Jakobus zeigt, dass Unordnung und alles Schlechte nicht vom Himmel, von Gottes Gegenwart, stammen, sondern ‘irdischen, animalischen, dämonischen’ Ursprungs sind (Jak 3:14-18).
Uneingeschränkte Anwendung des Vorherwissens? Die Behauptung, Gott wäre nicht vollkommen, wenn er nicht alle künftigen Ereignisse und Situationen bis ins Einzelne vorherwüsste, verrät in Wirklichkeit eine willkürliche Ansicht über Vollkommenheit. Vollkommenheit im eigentlichen Sinn des Wortes verlangt keine solch absolute, uneingeschränkte Anwendung, denn ob etwas vollkommen ist, hängt davon ab, inwieweit es den Maßstäben der Vortrefflichkeit entspricht, die jemand, der dafür kompetent ist, festgelegt hat. (Siehe VOLLKOMMENHEIT.) Letzten Endes sind Gottes Wille und Wohlgefallen – nicht die Meinungen oder Auffassungen von Menschen – ausschlaggebend dafür, ob etwas vollkommen ist oder nicht (5Mo 32:4; 2Sa 22:31; Jes 46:10).
it-2 (Einsichten über die heilige Schrift) S. 1247 Vorherbestimmung, Vorherwissen
Es gibt dazu noch mehr Informationen in dieser Quelle, die weiteren Aufschluss darüber gibt, doch das würde hier den Rahmen sprengen.
GOTT hat die ersten Menschen vollkommen gemacht. "Bereut" hat er es, dass sie sich trotzdem vom Teufel haben verführen lassen und sich ihm angeschlossen haben, um gegen den Allmächtigen zu rebellieren. Dadurch verloren sie nicht nur die Unterstützung, sondern auch ewiges Leben in einem Paradies.
Allwissend heißt zu wissen was ist und auch noch die Zukunftspläne zu kennen.
Wie sich der Mensch mit seinem freien Willen entscheidet, hat Gott vorher nicht festgelegt, sonst wäre es ja kein freier Wille. So durchkreuzt der Mensch sehr oft Gottes Pläne, in dem er nicht den Willen Gottes tut.
Genauso heißt allmächtig nicht alles zu können, sondern mächtiger als alles zu sein.
Gute Frage! Warum sollte Gott etwas bereuen oder richtiger: bedauern?
Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen.
Und was in der Bibel steht, ist, wie Menschen Gott erlebt haben.
Und wie Menschen das Handeln Gottes gedeutet haben.
Menschen waren also damals der Meinung, die Zustände seien derart,
dass es Gott sicher bereuen würde.
Meiner Meinung muss man SEIN Allwissen durchauso prüfen wie vieles in der Heiligen Schrift - also nein, Gott ist nicht allwissend, zumindest nicht so wie man sich das vorstellt.