Ist eine außer betriebliche Ausbildung, weniger wert als eine betriebliche Ausbildung?

5 Antworten

Also.

Ich bin Elektriker.

Mir wurde Mal ein syrischer Elektriker zugeteilt.

Der hatte sowas von keine Ahnung.

In Deutschland gibt es das duale System, eigentlich Triple system.

Betrieb(Arbeit), Berufsschule und überbetriebliche Ausbildung in der Innung.

Wenn man nach 3,5 Jahren fertig ist, hat man auch Praxiserfahrung, wenn der Betrieb gut ist, ist man in der Lage, mit 3 Helfern eine eigene Baustelle zu ruppen.

In Syrien ist das wohl in 2 Jahren nur Schule. Erst nach dem Abschluss sucht man sich n Job. Der kann zwar fachlich gut sein, hat aber noch nie ne Steckdose angeschlossen.

Ich persönlich würde ne betriebliche Ausbildung bevorzugen. Deswegen hab ich auch ein kleines Problemchen mit Elektrostudenten. Die sind mit 30 fertig, haben aber weniger Ahnung als ein 30jähriger Elektriker-Geselle mit 15 Jahren praxis

eine außer betriebliche Ausbildung

Mit der Schreibweise drückst du das exakte Gegenteil von dem aus, was damit wohl tatsächlich gemeint ist.

außer betriebliche Ausbildung = schließt nur die betriebliche Ausbildung aus.
Außerbetriebliche Ausbildung = Ausbildung die außerhalb des Betriebes (zusätzlich!) erfolgt. Damit sind auch überbetriebliche Weiterbildungen/Ausbildungen eingeschlossen.

Also kommt das bei den Arbeitgebern schlechter an?

Überbetriebliche Weiterbildungen (innerhalb von Ausbildungen) kommen gelegentlich wegen der Terminplanung schlechter an - es nutzt nur nichts, weil die Auszubildenden für die Teilnahme an der Maßnahme freigestellt werden müssen.
Alle anderen außerbetrieblichen Fortbildungen/Weiterbildungen/Zusatzausbildungen sind den Arbeitgebern reichlich egal, wenn sie nicht für die Arbeitsstelle erforderlich sind. Der Mitarbeiter erwirbt darüber zusätzliche Qualifikationen. Es ändert aber am vorhandenen Arbeitsvertrag nichts.

Ich kann da nur von meinem Beruf (Handwerk) erzählen.

Ich bin Zahntechniker-Meister und war 9 Jahre Mitglied im Gesellenprüfungsausschuss. In diesem Handwerk wird in der Regel betrieblich ausgebildet und dazu parallel die Berufsschule besucht.

Allerdings gibt es auch Schulen, die dies Berufsausbildung ausserbetrieblich für bestimmte Menschengruppen anbieten. Das sind einmal Langzeitarbeitslose (Köln) und des anderen Gehörgeschädigte (Essen). Die Ausbildung in Theorie ist bei den schulischen Auszubildenden gleich oder sogar besser, als bei den betrieblich Auszubildenden. In der praktischen, handwerklichen Ausbildung fehlt den meisten schulischen Auszubildenden die Berufspraxis, die man auch durch Praktika nicht ausgleichen kann. Dadurch haben sie nach der Gesellenprüfung große Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz zu finden. Da es im Zahntechniker-Handwerk keinen Fachkräftemangel gibt, bleiben die meisten von ihnen auf der Strecke!

Nein, und ich glaube das ist dazu da, damit Lehrlinge die Möglichkeit haben, was am Elektrik rumzufummeln, was man im Betrieb nicht machen darf. Es ist sogar der wichtigste Teil für die Prüfung

Auf keinen Fall. Praxis bekommt man nur im Betrieb. Das schätze ich durchaus sehr positiv.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Druckermeister und BWL Studium