Ist ein FH-Abschluss in der Realität bei Arbeitgebern mit einem Uni-Abschluss gleichgestellt (Bereich Psychologie)?
Hallo, ich möchte dieses Semester anfangen Psychologie an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu studieren (FH) (Bachelor). Ich weiß dass der FH- und Uni-Abschluss nach der Bologna-Reform theoretisch gleichgestellt sind, heißt dass ein Bachelor von der FH genauso viel wert ist wie einer von der Uni. Zumindest mal in der Theorie.
Nun frage ich mich ob die denn für den späteren Arbeitsmarkt wirklich gleichgestellt sind? Ich weiß gerade Psychologie konnte man (zumindest staatlich) bisher größtenteils nur an Unis studieren. Der Rest waren höchstens private FHs. Und man muss ja in den meisten Fällen bei Psychologie einen Master machen, weil man sonst ja nicht als Psychologe gilt (Berufsbezeichnung).
Ich habe aber nun einen super FH-Studiengang gefunden, bei dem ich im Bachelor bereits auch schon den Schwerpunkt Gesundheitspsychologie habe (was auch die Richtung ist, in die ich nachher gehen will). Der ist auch staatlich, akkreditiert und enthält auch alle wichtigen Statistik-Module, Empiriepraktikum etc wie an der Uni. Er hat auch das DGPs-Siegel.
Meine Frage nun: habe ich (selbst wenn ich danach an das Bachelorstudium einen Master dranhänge) beruflich einen Nachteil? Als ich recherchiert habe, auf der Suche nach Stellenanzeigen, war auch immer für entweder einfach Diplom oder Master ausgeschrieben, da dürfen die FH-ler ja eigentlich nicht "diskriminieren", wenn die Abschlüsse gleichgestellt sind. Eigentlich würde ich es nämlich auch so verstehen, dass der Abschluss von dieser FH ja auch nochmal positiv zu werten ist, da man bereits nach dem Bachelor in einem Bereich über etwas tiefere Kenntnisse verfügt, das ist beim Uni-Psychologie-Bachelor oft erst nach dem Master der Fall, weil der Bachelor ja so breit gefächert ist.
Ich würde vermutlich entweder dann den entsprechenden Master an derselben FH dranhängen oder einen Master mit Schwerpunkt systemischer Beratung.
Seht ihr dann dahingehend einen Nachteil? Allgemein gerne, sonst auch im Bereich Psychologie, falls ihr das wisst.
(P.S.: Psychotherapie kommt für mich nicht in Frage, deshalb müsste ich auch nicht den Weg über die Uni gehen. Auch wenn mein Abischnitt dafür reichen würde, mich interessiert Gesundheitspsychologie eben sowieso am allermeisten)
3 Antworten
Ich weiß gerade Psychologie konnte man (zumindest staatlich) bisher größtenteils nur an Unis studieren.
Man kann Psychologie auch an staatlichen Fachhochschulen studieren. Das sind zwar wenige, aber es gibt sie. An den staatlichen FHS aber glaube nur angewandte Psychologie. Wer allerdings als praktisch tätige/r PsychologIn arbeiten möchte und nicht in die Forschung und Lehre, dann ist das egal. Die psychologischen Berufsverbände erkennen die angewandten Psychologen im selben Maße als Psychologen an.
Ich bin durch das Berufsinformationsfestival in Psychologie mit sehr vielen Studierenden und bereits fertigen Psychologen aus sämtlichen staatlichen/privaten Unis/FHS in Kontakt und die meisten Erfahrungen zeigen, dass man problemlos einen Job bekommt, wenn man einen Master in Psychologie hat-völlig egal, ob Uni, FH, privat, staatlich, Fernstudium usw. Psychologen werden einfach überall händeringend gesucht.
Ich rede als Ing.: In der Praxis ist ein FH-/DH-Bachelor praxisnäher und etwas länger als ein Uni-Bachelor. Dementspr. haben Uni-Bachelor auch große Probleme was zu finden.
Aber auch von Psychologen habe ich schon gehört, dass man mit nur Uni-Bachelor keinen brauchbaren Job findet (wobei an der Stelle nicht auch über FH geredet wurde).
notting
nicht in meiner Erlebniswelt. Da haben über lange Jahre immer so 500-1000 Euros dazwischen gelegen.
Zwischen FH und Uni-Absolventen?