Ist Bruno Gröning-Freundeskreis eine Sekte?
Wenn ja welche Kriterien befolgt sie
2 Antworten
Der Bruno Gröning-Freundeskreis wird von vielen als Sekte betrachtet, wobei diese Einschätzung in der Gesellschaft und unter Fachleuten unterschiedlich ausfällt.
Er ist stark auf die Figur von Bruno Gröning fokussiert, der als eine Art "Heiler" verehrt wird. Sekten neigen oft dazu, eine charismatische Führungsperson zu haben, deren Lehren und Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen. Die Mitglieder glauben an die Heilkräfte von Bruno Gröning, die durch das "Heilen durch den Glauben" und das "Energieübertragen" vermittelt werden sollen. Das ist ein zentraler Aspekt, der viele als spirituelle Ausbeutung empfinden.
Es gibt Berichte, dass der Freundeskreis in bestimmten Aspekten eine gewisse Isolation von der Außenwelt fordert und Kontrolle über die Mitglieder ausübt. Hierzu gehören regelmäßige Veranstaltungen und Treffen, bei denen die Mitglieder dazu ermutigt werden, sich von weltlichen Einflüssen zu distanzieren und sich auf die Lehren von Gröning zu konzentrieren. Kritiker des Bruno Gröning-Freundeskreises werfen der Gruppe vor, psychische Abhängigkeiten zu schaffen, indem sie den Glauben an Heilung und spirituelle Führung als einzig wahren Weg darstellen.
LG aus Tel Aviv
Dieses komplexe Thema wird vielseitig diskutiert und es gibt Sektenanhänger, sowie Geschädigte.
Ein sehr polarisierendes Thema.
Sie versprechen „Heilung auf geistigem Weg“, ganz gleich, welches Leiden einen plagt. Ob Krebs, Blindheit oder Querschnittslähmung: Eine internationale Sekte aus Deutschland versucht, Schwerkranke von der „Lehre Bruno Grönings“ zu überzeugen - manchmal mit tödlichen Folgen.
„Meine lieben Heilungssuchenden. Jeder kranke Mensch muss sich so setzen, dass sein Körper frei ist.“ So beginnt eine Rede von Bruno Gröning aus dem Jahr 1949. Der selbsternannte „Wunderdoktor“ wendet sich an seine frenetischen Anhänger. Er sagt: „Jeder Heilungssuchende kann nur empfangen, wenn er sich von seinem Leiden frei macht. Von seinem Leiden frei machen heißt: Geben Sie Obacht, was in diesem Moment in Ihrem Körper geschieht. Lassen Sie bitte von Ihrem Leiden ab. Schenken Sie mir Ihr Leiden. Ich nehme es.“ Mehr als 60 Jahre nach seinem Tod verbreiten sich seine Lehren in einer Sekte - dem Bruno-Gröning-Freundeskreis (BGF).
Bröning starb an Magenkrebs - die Krankheit war zu weit fortgeschrittenDas was er und seine ehrenamtlichen Sektenmitglieder vertreten, half bei ihm selbst nicht. Er selbst liess seinen Magenkrebs behandeln, da halfen seine angeblichen Heilkräfte nicht, er starb im fortgeschrittenen Stadium daran.
„Angebliche Wunderheiler wie Bruno Gröning, die durch rituelle und gruppendynamische Elemente starke Placebo-Wirkungen hervorrufen können, üben eine bleibende Faszination aus“, warnt die EZW. „Menschen lassen sich mitunter von irrationalen Mythen leiten.“ Oft brauche es dazu nicht mehr als ein „Idol und Retter, der den Fanatismus steuert und kanalisiert.“ Die Sehnsucht nach Heilung und die Einbildungskraft seien menschliche Grundkonstanten, die leicht ausgenutzt werden können.
Gröning wusste dies damals zu nutzen. Wie der „Spiegel“ berichtete, sah er sich als Nachfolger Jesu Christi. Zudem litt er an einem Kropf, einer krankhaften Schwellung im Hals. Gröning behauptete, darin alle Krankheiten der Welt zu sammeln. Zu „Heilzwecken“ habe er Kugeln aus Silberfolie mit seinen Haaren, Fingernägeln und Sperma als „Kraftträger“ gefüllt und an seine Anhänger verteilt.
1954 verhängten die Behörden ein Auftrittsverbot für die gesamte Bundesrepublik. Doch Gröning machte weiter. Seinen beiden Söhnen verweigerte er jede medizinische Behandlung. Beide starben jung. Ende 1958 reiste Gröning heimlich nach Paris, um seinen Magenkrebs behandeln zu lassen, schreibt der „Spiegel“. Doch die Krankheit war bereits zu weit fortgeschritten. Gröning starb wenig später.
Der Bruno Gröning Freundeskreis lebt weiter und wird von Vielen als Sekte angesehen.