(Islam)Gefühle Eltern wann erzählen?
Hallöchen,
Es gibt da einen jungen Mann den ich sehr gut finde und er hat mich auch gefragt ob wir uns mal treffen könnten ( natürlich in der öffentlichkeit) damit wir wissen, was das für Gefühle sind, die wir haben (wenn wir uns sicher sind wollen wir auch islamisch heiraten). Nun frage ich mich, muss ich das schon meinen Eltern sagen oder kann ich warten bis ich mir meiner Gefühle bewusst bin. Ich habe leider keine so vertrauliche Beziehung zu meinen Eltern und würde es ihnen nur dann sagen, wenn ich mir wirklich sicher bin.
hoffe ihr könnt mir helfen. :)
kleine Ergänzung, falls jmd fragt:
Bin 18 und wohne noch bei meinen Eltern
2 Antworten
Du kannst es ihnen sagen, ja. Jetzt kommt es darauf an, wie konservativ deine Eltern sind. Denn streng gesehen sieht es nämlich so aus:
Und kommt der Unzucht nicht nahe. Wahrlich, sie ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg. (17:32)
17:32 - Der Leser wird hier gebeten, die Formulierung des Verbots der Unzucht genau zu verstehen, weil das Verbot als sloches nicht direkt erwähnt, sondern, dass man das "Nahekommen" zu ihr nicht praktiziert, und dies ist eine noch stärkere Form als das Verbot selbst. Mit anderen Worten ist darunter zu verstehen, dass dem Muslim nicht nur die Unzucht, sondern auch alles, was zu ihr führt, wie küssen, streicheln, anwerben in jeder Form usw., verboten ist. Unzucht bzw. Ehebruch entzieht dem Täter den Schutz des Schöpfers, zerstört die Grundlage des Familienlebens und der Gesellschaft und führt zu Schändlichkeit und Übel (vgl. 4:22; 6:151 und die Anmerkung dazu).
Quelle: https://www.islamicbulletin.org/german/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 458)
Siehe auch:
Mann und Frau dürfen sich vor der Ehe nur in Gegenwart eines ihrer nahen Verwandten (Mahram) treffen. Der Mann darf dabei nur das Gesicht und die Hände der Frau betrachten, denn dies reicht für ihn aus, um festzustellen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen zu heiraten, das sich ein Mann und eine Frau geben. Die Verlobung ist nur eine Vorstufe der Heirat. Deshalb ist es den beiden Verlobten nicht erlaubt, sich ohne Anwesenheit Dritter in ein und demselben Raum aufzuhalten. Auch dürfen sie erst dann miteinander ausgehen, nachdem sie geheiratet haben. Solange sie nur verlobt sind, sind sie islamrechtlich Fremde und es ist ihnen im Umgang miteinander alles verboten, was fremden Personen im Umgang miteinander auch verboten ist.
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 100-101
Aus nationalistischen Gründen sollten deine Eltern keinen Mann ablehnen, denn Nationalismus ist haram. Laut Koran hat Gott eine vielfältige Welt erschaffen mit unterschiedlichen Völkern, die sich kennenlernen sollen. Was braucht es für die Ehe?:
Wichtigster Bestandteil der islamischen Eheschließung ist der Vertrag, der zwischen den beiden beteiligten Familien geschlossen wird. Die Braut handelt dabei in der Regel nicht selbstständig, sondern lässt sich durch ihren Vormund vertreten.
Die Eheschließung (aqd oder mithaq) kommt zustande, wenn vor zwei erwachsenen, in der Regel männlichen Zeugen, der Ehevertrag unterzeichnet wird und auch die Zeugen ihn unterschreiben. Die malikitische Rechtsschule fordert außerdem den Eintrag der Brautgabe in den Ehevertrag als Bedingung für seine Gültigkeit.
Die Braut kann, muss aber bei der Eheschließungszeremonie nicht anwesend sein, ihr rechtlicher Vertreter - in der Regel ihr Vater - wird dann den Ehevertrag für sie unterzeichnen (in Ägypten muss sie ab dem Alter von 21 Jahren selbst ihre Unterschrift leisten). (...)
Der Vormund einer Frau ist immer ein Mann; eine Frau kann für eine andere Frau und erst recht nicht für einen Mann eine Vormundschaft übernehmen.
Quelle: Frauen und die Scharia von Christine Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann, S. 92
Alles Gute!
Holla . . . wie du es schreibst, sehe ich da eine heiße Kiste. Zunächst mal zu den Eltern . . da das Verhältnis angespannt ist, würde ich keine Info verbreiten, solange du nicht sicher bist.
Und damit kommen wir auch schon zum Kern. Wenn ich es recht verstehe, kennt ihr euch nur in loser Kommunikation, habt euch also noch nicht getroffen. Nun sprichts du bereits von Heirat und Heirat nach den Regeln des Islam. Hast du dich mit dem Islam beschäftigt? Weißt du genau, was auf dich zu kommt? Möglicherweise lebt ihr zu Beginn noch in Deutschland. Was aber, wenn dein Partner zurück in die Heimat will und ihr bereits Kinder haben solltet? Dur heiratest nicht nur den Mann, sondern auch seine Familie und seine Kultur. Bist da dazu bereit? Fall ein Umzug in das Zielland anstehen sollte bist du nicht nur fremd sondern du bistr fremd-fremd-fremd-fremd. .
fremd in Kultur (ich sage hier nur: Stellenwert der Frau)
fremd in Sprache
fremd in Religion
fremd im Land . . Bist du dazu bereit?
Meine Tochte war einmal mit einem Mann mit islamischer Ausrichtung befreundet.
Sie hat das dann aufgegeben, weil er auf einer Heirat bestanden hatte, bevor sie engeren Kontakt haben könnten. ER war auch Student und da könnte man meinen, dass er ein bisserl die islamische Strenge abgelegt hätte. War aber nicht.
Sehr aufschlußreich der Beitrag von BelfastChild....
Also: gut überlegen .... auf jeden Fall: alles Gute!
Natürlich helfe ich meiner Mutter und allgemein im Haushalt, nur habe ich leider kaum vertrauen mehr zu ihnen, da in der Vergangenheit oft es zu Vertrauensbrüche kam.
Helfe deiner Mutter beim Tragen, bevor du hier die Beziehung zwischen Familien kaputt machst.