Immer das letzte Wort haben wollen - kennt ihr das auch?

7 Antworten

Kenne ich auch.

Was mir oft passiert und mich sehr stört, ist wenn Menschen ein Urteil oder eine Meinung abgeben über irgendwas und dann aber abblocken, wenn ich es gerne genauer wissen möchte, wie der- oder diejenige zu diesem Urteil gekommen ist. Aber das passiert mir auch im echten Leben und ich bin nicht sicher, womit genau das zusammenhängt. Möglicherweise kommt es den Befragten wie ein Verhör vor. Dann fühlen sie sich bedrängt und haben Angst, dass es eine Schwachstelle in ihrer Argumentation (wenn vorhanden) gibt. Was dann dabei manchmal herauskommt ist eine Art Versteckspiel, bei dem ich der Suchende bin, der etwas möchte, aber der Verstecker sich weigert, es mir zu geben. Vielleicht wirken meine genauen Nachfragen bedrohlich auf manche Menschen. Vielleicht sind diese Menschen es aber auch nicht gewohnt, dass man wissen will wie sie denken und zu ihrem Urteil gekommen sind. Vielleicht wollten sie aus irgendeinem Grund auch nicht in den Spiegel schauen.

Manchmal driftet der Austausch dann auf die persönliche Ebene ab. Eigentlich mag ich das, weil es oft hilfreich ist, um zu verstehen, wieso jemand eine bestimmte Meinung hat. Aber manchmal führt das nur zu unangenehmen Verstrickungen, wo mir dann alles mögliche unterstellt wird und man eigentlich nur noch aneinander vorbeiredet.

Ich versuche immer, möglichst bei mir zu bleiben und die Aussagen der anderen Person nicht zu bewerten, sondern zu verstehen, was sie eigentlich wirklich sagen möchte. Ich glaube viele Menschen sehnen sich z.B. nach dem Gefühl, dass sie nicht alleine sind, wollen gerne gewertschätzt werden oder wollen eigentlich nur, dass ihnen endlich mal jemand zuhört. GF scheint solche Menschen magisch anzuziehen.

Was mir sehr hilft, mit anderen auf eine Weise zu kommunizieren, die für beide Seiten befriedigend ist, ist das Konzept der Gewaltfreien Kommunikation von Marshall B. Rosenberg. Kann ich sehr empfehlen! Wenn man das einfühlsame Kommunizieren übt, ist es auch leichter, die emotionale Ebene und die Sachebene auseinanderzuhalten.

Weitere hilfreiche Sachen:

  • Das Buch "Ich bin ok. Du bist ok" von Harris & Harris (Einführung in die Transaktionsanalyse)
  • Das 4 Ohren Modell von Friedrich von Thun
  • Buch "Thruthspeaking" von Tamarack Song
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das hab ich nicht nur im Internet sondern jedes mal wenn mich jemand aufregt, ich stimme immer zu mit ja, das regt die dann irgendwann auf

Nö..habe ich nicht..ich mache meinen Standpunkt klar und damit hat sich das. Wenn daraus ein Austausch wird, gut. Wenn Folgefragen kommen, auch. Aber diskutieren tu ich sehr sehr selten, weil mir solche rechthaber im Internet richtig egal sind und es mir nicht wert ist, meine Zeit mit denen zu verschwenden.

Ja, das ist weit verbreitet. Oftmals möchte man damit etwas betonen, hervorheben, klarstellen, usw. Man möchte ein mögliches Missverständnis vermeiden. Ich mache dies manchmal auch, wenn der andere aber zum wiederholten Mal an mir vorbeiredet, mich falsch versteht oder interpretiert, muss ich davon ausgehen, dass er mich bewusst falsch versteht, oder schlichtwegs zu doof ist mich zu verstehen, und dann insistiere ich nicht mehr weiter und lasse dem anderen das letzte Wort.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich will Menschen verstehen, nicht durchschauen.

Lerne das zu ignorieren. Auch wenn der andere im Unrecht ist.

Es bringt nichts. Wenn du Pech hast kassierst du eine 24 Stundensperre.

Das ist es doch nicht wert.

Schönen Abend