Ich helfe meinen Eltern beim Umbau fast jedes Wochenende seit 2 Jahren. Wie kommuniziere ich, dass es mir langsam zu viel wird?

5 Antworten

Ich denke, ein Teil des Problems ist, dass deine Eltern so viel "für dich" tun und sie dich damit möglicherweise als eigenständige Person, mit ganz eigenen Wünschen und Bedürnissen, nicht mehr richtig wahrnehmem.

Es besteht auch die Möglichkeit, das auch nach Abschluss aller Bauarbeiten sie weiter versuchen könnten über dich zu verfügen.

Das tun sie vermutlich mit den besten Absichten, aus Liebe usw. aber ob das gut für dich ist, ist eine andere Frage. Die kannst letztlich nur du selbst beantworten.

Der beste Weg wäre Ehrlichkeit. Die birgt aber das Risiko von Zerwürfnissen usw. in sich, darüber muss man sich schon klar sein.

Überleg dir gut, das ist mein Rat, was Du wirklich möchtest, was Du dafür zu geben bereit und in der Lage bist, und handle dann danach.

Alles Gute!

Lange Rede kurzer Sinn:

"Hey Mama und Papa. Echt geil was wir hier alles die letzen 2 ½jahre gerissen haben. Wir können echt stolz auf uns sein und ich bin euch so dankbar.

Jetzt ist es aber Zeit mal etwas auf die Bremse zu treten. Das Leben hat ja nicht nur Hausbau zu bieten. Von daher möchte ich zukünftig insbesondere an den Wochenenden nicht mehr jede frei Minute hier investieren.

Da heißt: Ich möchte (z. B.) 2 Wochendenden pro Monat allein für mich haben um Freunde zu treffen etc. Das versteht ihr doch sicher oder? Auch ihr wollt dich bestimmt auch mal Urlaub machen oder so. Oder nicht?"

Und dann nimmt das Gespräch seinen Lauf.


Pescatori  19.09.2024, 16:50

Ja, genau in dieser Weise solltest du von deinen Eltern Einsicht mit entsprechenden Konsequenzen verlangen!

Dunkerjinn  19.09.2024, 16:49

Bei ziemlich vielen Eltern, so denke ich, wird das genau so nicht laufen. Da werden dann sehr schnell Vorwürfe kommen, gegenseitige Schuldzuweisungen usw.

Die Eltern machen das vermutlich in guter Absicht, es kann aber sein, um nicht zu sagen, es ist wahrscheinlich, dass das Kind dabei gar nicht (mehr) gesehen wird.

Vermutlich gibt es auch keinen klaren Deal zwischen Eltern und Kind, so dass es eine Menge Spielraum für Missverständnisse, Misstöne, Vorwürfe usw. gibt.

Deshalb muss man sich in einem solchen Fall sehr gut überlegen was man selbst möchte, wo man steht, was man bereit und in der Lage ist zu geben usw..

Ehrlichkeit ist immer der beste Weg, birgt aber die große Wahrscheinlichkeit von Misstönen.

Callidus89  19.09.2024, 17:02
@Dunkerjinn

Klar besteht das Risiko undankbar rüber zu kommen. Egal was oder wie man es sagt.

Was soll dann die Konsequenz sein? Die eigenen Wünsche bloß nicht ansprechen nur um nicht Gefahr zu laufen niemandem auf dem Schlips zu treten? Wäre nichts für mich.

Man könnte es natürlich auch anders machen. Anstatt großeRreden zu schwingen einfach mal klein anfangen und ankündigen "Das übernächste Wochende kann ich hier nichts machen, da habe ich was anderes vor."

Da wird man dann schnell sehen ob man offene Türen einrennt oder auf wehementen Widerstand stößt. Und danach weiß man dann vielleicht besser, wie man das Gespräch über die eigenen Wünsche führen sollte.

Dunkerjinn  19.09.2024, 17:04
@Callidus89

Deswegen sage ich ja: Überlegen wo man selbst steht, was man möchte und kann usw. und dann entsprechend agieren.

Und wer soll in die zweite Wohnung ziehen? Wenn es deine Eltern sind - dann wollen diese auch irgendwann fertig werden. Wenn es für Vermietung gedacht ist - hätte ich dem Plan von Anfang an nicht zugestimmt.

Wer ist Eigentümer des Hauses, wer finanziert das Material und bist du ein Einzelkind? Falls kein Einzelkind und kein Eigentümer solltest du auch nicht dein Geld in das Haus investieren.

Ich denke man hat den Plan im Vorfeld mit dir besprochen. Und hier alles in Eigenleistung zu machen - ist schon eine Mega Herausforderung. Ich kenne es so, dass man für einzelne Gewerke noch Freunde zum Helfen kommen.

Wenn die Finanzen nicht reichen um zumindest für das ein oder andere Gewerk eine Firma zu beauftragen - dann geht dies an die eigene Reserven und kann auch krank machen.

Es ist ein gemeinsames Projekt - ja hier muss man sich auch sporadisch Freizeit einbauen. Vor allem solltest du auch deine Eltern hiervon überzeugen - für ihre eigene Gesundheit.

Dein Problem aus der Nummer raus zu kommen - du hast irgendwann einmal Ja gesagt.

Eine Megalösung wird es da sicher nicht geben. Aber ich würde das mit meinen Eltern offen und ehrlich kommunizieren, und zwar so, das es nicht undankbar rüberkommt, das du da eine kleine eigene Wohnung hast.

Der Preis für Eigentum ist immer hoch. Nicht nur der Finanzielle.

Es wäre gut wenn irgendwann mal ein Ende bei euren Umbauarbeiten abzusehen wäre. Man kann auch alles vergolden. Vielleicht ist man auch irgendwann mal zufrieden und freut sich über das was man geschafft hat und lässt es gut sein mit Umbauen. Du hast auch noch ein Privatleben und willst mal raus und Menschen kennenlernen oder Kontakte pflegen.

Über 2 Jahre für einen Umbau ? ..das geht garnicht.


Leisewolke  19.09.2024, 16:38

doch, wenn man viel in Eigenarbeit macht um Geld zu sparen