Ich habe meinen Bruder gemobbt?

7 Antworten

Sei nicht so streng mit dir selbst. Du warst sozusagen Opfer und Täter zugleich. Du wurdest selber gemobbt und hast dann irgendjemanden gebraucht, an dem du deinen Frust und Kummer und Ärger auslassen konntest. Natürlich war das nicht richtig, aber du warst ja selber noch ein Kind oder ein Jugendlicher. Man macht eben nun mal Fehler, vor allem auch als junger Mensch. Du hast ja auch daraus gelernt, hast versucht, das wieder gut zu machen. 
Vielleicht könnte deinem Bruder eine Therapie helfen, das geht aber nur, wenn er selber das auch will. 

Mach dich nicht länger fertig deswegen. Was geschehen ist geschehen, du kannst die Vergangenheit nicht ändern. Du kannst es nur in Zukunft besser machen und das machst du ja auch sicherlich.

Es ist gut, dass du das erkennst. Wenn man mobbt, hat man selbst ein Problem. Ich kann nur sagen, dass ich bis heute unter Minderwertigkeitskomplexen leide, weil sich Leute über mich lustig gemacht haben.

Ich würde mich zu deinem Bruder setzen und ihm erzählen, wie du gemobbt wurdest und wie sich das alles entwickelt hat. Und das du weißt, dass das falsch war und das, was du gesagt, völliger Quatsch ist und du ihm immer zur Zeit stehst. Es gibt ihm viel, wenn er auf dich zählen kann.

Selbst wenn Ihr Eure alte Beziehung von damals nicht mehr aufbauen könnt, könnt Ihr eine neue Beziehung aufbauen. Derzeit steht ihr beide am Anfang so einer Beziehung. Viele kleine Schritte können dafür sorgen, dass Ihr wieder als Familie zusammen findet. Ziel sollte es sein, dass jeder von Euch eigenständig ist, aber trotzdem Ihr als Familie wieder vereint seid.

Ehrlichkeit über Deine Vergangenheit kann da helfen. Weiter kannst Du als großer Bruder ein wertvoller Gesprächspartner sein. Auch kann ein älterer Bruder Vorbild für schwierige Situationen sein. Wenn er z.B. nach Freunden sucht, dann kann er z.B. bei ebaykleinanzeigen in seiner Region eine Anzeige schalten. (Wer möchte mit mir auf das Konzert XY... Wer spielt auch gerne Billiard?... So eine Anzeige könnte helfen um wieder mehr unter Menschen zu kommen und Leute aus der eigenen Region kennen zu lernen.)

Auch kann es etwas bringen sich Ziele im Leben zu stecken. 7 Kurzfristige, 7 mittelfristige und 7 langfristige Ziele kann man sich überlegen. Sowas stärkt das Selbstbewusstsein.

Man kann auch seine Emotionen besser kontrollieren, wenn man morgens in sich hineinhört. Wenn man feststellt, dass man heute etwas traurig ist, sollte man ins Bad zum Zähneputzen gehen und für 10 Minuten traurige Musik hören, die einem ein bisschen zum Weinen bringt. Dafür sollte man den restlichen Tag mit nützlichen und spaßigen Dingen verbringen.

Wenn man dagegen morgens aufsteht und merkt, dass man wütend ist, kann man schnelle dynamische Musik für 10 Minuten hören, die einen z.B. zum Tanzen oder zum wütend hin und herlaufen bringt. Auch hier sollte man den Rest des Tages nützliche und spaßige Dinge machen.

Nach ca. 3 Monaten merkt dann das Gehirn, dass auch starke Emotionen nicht den ganzen Tag dauern müssen.

Sehr wichtig ist übrigens, dass man in schwierigen Phasen (und dein Bruder scheint derzeit auch wegen seiner Pubertät eine zu haben), weniger Zeit mit Medien und Futtern verbringt. Es schwächt das Selbstbewusstsein erheblich, wenn man hier zu viel Zeit verbringt. Lieber sollte man seine Lieblingssendungen haben und die schauen und den Rest des Tages raus gehen, Hausaufgaben machen, oder eben Freunde besuchen. Dein Bruder will sicherlich auch mal eine Freundin haben und die lernt er ja schließlich nicht vor dem PC kennen.

P.S. Ich habe mir angewöhnt, dass ich mir zweimal schlechte Laune von jemanden gefallen lasse, weil jeder mal schlechte Laune haben kann, aber dann werde auch ich wütend und zeige an, welche Grenze keinesfalls überschritten wird. 

das sind unverarbeitete Wunden und ein Berg an Schuldgefühlen ..der Schlüssel könnte lauten: Vergebung. Sowohl dir selbst zu verzeihen als auch jenen, die dich verletzt haben.

Ich würde dir raten, dir psychologische Untersützung zu holen, um aufzuarbeiten. Evtl in Form einer Familientherapie zsm mit deinem Bruder. So dass ihr beide wieder eine Einheit werdet.

Mach dich nicht allzu fertig. Lg

Wenn man so lang gemobbt wird , geht das nicht spurlos an einem vorbei. du warst damals ein Kind und das was dir passiert ist , ist schlimm. Klar das du es an deinem Bruder ausgelassen hast war überhaupt nicht ok, trotzdem ist es verständlich das der Frust und Druck irgendwo hin musste.

Ich frage mich aber, ob deine Eltern denn gar nichts bemerkt haben?

Familientherapie könnte euch evtl. beiden helfen um das zu verarbeiten.

Dafür braucht man sich nicht zu schämen, es kann nur helfen.