Hurrah, die Butter ist alle (1935)
Ich hab ein Problem und zwar soll ich eine Fotomontage von John Heartfield interpretieren ("Hurrah , die Butter ist alle") weiß jedoch nicht so recht wie ich das anstellen soll. Mir fehlt einfach teilweise das Wissen und ich weiß nicht wie genau ich das ganze richtig formulieren soll, bzw. auf einander beziehen soll . Könntet ihr mir bitte helfen ? Wenn ihr mir Links oder Videos schicken würdet wäre es schon genug . Auch eure eigene Meinung zur Fotomontage hilft mir .

2 Antworten
Im Dritten Reich herrschte ein Mangel an Ölen und Fetten, der es von Importen technischer Fette und von Nahrungsfetten abhängig machte. In der Absicht, sich von diesen Importen unabhängig zu machen, wurde versucht, den Verbrauch zu senken. Das führte zur Unterversorgung mit Futtermitteln, was sich negativ auf die Tierhaltung auswirkte.
Durch eine Verbrauchslenkung mittels Propaganda und Preisgestaltung sollte der Verbrauch von Fleisch und Fett eingeschränkt werden.
Die Buttereinfuhr halbierte sich zwischen 1929 und 1936. 1935 wurden Kundenlisten eingeführt, um Hamsterkäufe von Butter zu verhindern.
Offensiv plädierte Goebbels Anfang 1936 an den Opfersinn der Bevölkerung, Verzicht zu leisten zugunsten der Aufrüstung: „Wir werden zu Not auch einmal ohne Butter fertig werden, niemals aber ohne Kanonen.” Hermann Göring, dem das Motto „Kanonen statt Butter” fälschlicherweise zugeschrieben wird, hielt eine „freiwillige” Reduzierung des Fettverbrauchs um 25 Prozent für erforderlich. Rudolf Heß benutzte das Schlagwort „Kanonen statt Butter” in einer Rede am 11. Oktober 1936 und rief dazu auf, Versorgungsengpässe hinzunehmen und sich kriegsmäßig einzuschränken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fettl%C3%BCcke
In der Fotomontage ist eine offensichtlich nationalsozialistisch gesinnte Familie zu sehen, die in einem Zimmer, mit Hakenkreuztapete an den Wänden, um den Tisch versammelt ist. Vor einem Hi*tlerbild im Hintergrund verspeisen sie ein Fahrrad und diverse andere Gegenstände aus Stahl bzw. Eisen. Selbst das Baby im Kinderwagen knabbert an einem Fleischerbeil.
Unter der Szene steht Görings Ausspruch: „Erz hat stets ein Volk stark gemacht, Butter und Schmalz haben höchstens ein Volk fett gemacht.“
Heartfield führte mit dieser Fotomontage die Absurdität der nationalsozialistischen Propaganda für einen Verzicht auf wichtige Nahrungsfette zugunsten der
Stichwort: Kanonen statt Butter!
... Aufrüstung vor Augen.