Hört das Herz bei einem Genickbruch sofort auf zu schlagen?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Tod durch den Strang lt. Wikipedia...

In Mittelalter und früher Neuzeit ähnelte das Erhängen langsamem Erdrosseln: Das Gewicht des Körpers drückte den Strick auf den Adamsapfel, die Drossel, und schnürte dabei die Luftröhre ab.

In Österreich-Ungarn war es üblich, den Delinquenten an einem Richtpfahl hochzuheben, ihm die Schlinge um den Hals zu legen und dann den Körper ruckartig nach unten zu ziehen. Dadurch wurden Halsschlagadern und Wirbelarterien zusammengepresst. Manchmal drückte auch der Zungengrund gegen die Rachenhinterwand und verlegte so die Atemwege. Der Verurteilte verlor rasch das Bewusstsein und starb durch Unterbrechung des Blutflusses im Gehirn (auch der venöse Abfluss des Blutes wird durch die äußere Kompression unterbunden).

Wird am Galgen der lange Fall (der Long Drop) angewandt (wie in Großbritannien bis zur Abschaffung der Todesstrafe; aktuell noch in einigen US-Staaten, Singapur und Irak), fällt der Verurteilte durch eine plötzlich geöffnete Falltür im Boden je nach der in Abhängigkeit von seinem Gewicht und Körperbau berechneten Stricklänge etwa 1,5–2,6 Meter hinab, ehe der Strang den Sturz ruckartig bremst.[4] Die beabsichtigte, aber nicht immer eintretende Folge ist eine Fraktur des Dens axis (Genickbruch), wobei durch die Verschiebung der Bruchstücke dieses Knochens die Medulla oblongata (verlängertes Rückenmark) durchtrennt werden soll, die sowohl den Kreislauf als auch die Atmung reguliert. Diese Form des Erhängens führt bei Männern häufig zu postmortalen Erektionen.[5] Ansonsten hat es neurophysiologisch gesehen denselben Effekt wie das Enthaupten. Ist der Strick zu lang bemessen, kann es zum Abreißen des Kopfes kommen (wie im Falle von Barsan al-Tikriti); ist er zu kurz, wird der Verurteilte möglicherweise nicht sofort bewusstlos.

Das Herz hört erst recht "spät" auf zu schlagen, es ist weitgehend Autonom und kann auch ohne "Befehl von Oben" weiterschlagen.

nicht ganz. es kommt darauf an ob das rückenmark durchtrennt ist oder nicht. auf das kommt es nämlich an. der wirbel selbst kann gebrochen sein und trotzdem lebt man weiter wenn das rückenmark nicht beschädigt ist. bei einer leichten beschädigung des Rückenmarks kann es zu lähmungserscheinungen zur folge haben. bei einer kompletten durchtrennung tritt der herz- und atemstillstand nach wenigen sekunden ein.


prinzkater  16.01.2020, 19:43

Müsste es nicht eher so sein, dass es durch die Läsion der Medula Oblangata

..erst zu einem Atemstillstand kommt und anschließend durch die Hypoxie zur Schädigung am Myokard, was kurzfristig mehr oder weniger zum Herausstillstand führt, das kann aber durchaus einige Minuten dauern, da das Herz ein eigenes unabhängiges Reizsystem verfügt, dass es weiter schlagen lässt. Der Körper stirbt also durch Hypoxie bedingt durch den Atemstillstand da das Atemzentrum des Rückenmarks involviert wird, das unmittelbar am Fortsatz des 2. Wirbel sitzt, der allein aufgrund seiner exponierten Länge leichter abknickt und damit das besagte Gewebe beeinträchtigt.

Das alles würde man aber nicht mitkriegen, da eine derartige Krafteinwirkung am Wirbel, dessen Fraktur und der weiteren Elongation des Rückenmark (schlagartig volles Körpergewicht) zum sofortigen Bewusstseinsverlust führt.

Außer die Kraft am Seil (zu geringe Fallhöhe, zu flächig gebunden etc) war nicht stark genug, dann schneidet es sich nur lediglich um den Hals und stranguliert die Trachea, woraufhin das Atemzugvolumen auf nahezu 0 fällt. Dann dauert es erst etwa 10 Sekunden, bis man das Bewusstsein aufgrund der einsetzenden Hypoxie verliert.

Nicht ganz,der letzte wirbel der wirbelsäule rutscht ins nachhirn wo die stelle liegt die dem herz mitteilt zu schlagen,also mit kurzer verzögerung... :D


Takko100 
Beitragsersteller
 27.11.2012, 20:07

Achso ok. Hat mich mal eben so interessiert :D

Danke Dir :]