Hinterrad blockiert bei zu frühem runterschalten
Kann mir mal jemand erklären warum angeblich das hinterrad bei motorrädern blockiert wenn man zu früh runterschaltet?
5 Antworten
Der Motor bremst stark, weil er in kurzer Zeit auf eine hohe Drehzahl gebracht wird.
PS: Das Hinterrad blockiert insbesondere dann, wenn schnell eigekuppelt wird.
Beim Herunterschalten wird die Drehzahl reduziert auf das Antriebsrad!
das passiert nur flaschen oder anfängern, die nicht in der lage sind mit vorgas runterzuschalten. bei hochtourigem runterschalten muss man immer vorgas geben, sonst dreht der motor zu niedrig und das hinterrad blockiert.
annokrat
das passiert nur flaschen oder anfängern, die nicht in der lage sind mit vorgas runterzuschalten.
Leider findet man die selbst unter sogenannten "Fahrlehrern", wie ich 2018, als ich meinen A - Schein machte, feststellen musste.
du kannst bei einem motorrad maximal zwischen 1. und 2. gang zwischengas geben., weil man beim zwischengas erst gas gibt wenn die kupplung im leerlauf eingekuppelt ist. dies wirst du jedoch kaum machen, sondern nur bei gezogener kupplung gas geben, was als vorgas bezeichnet wird.
wenn das hinterrad immer noch zu langsam dreht beim einkuppeln, dann hast du zu wenig vorgas gegeben. das vorgas muss der fahrsituation angepasst sein, damit das hinterrad nicht zu stark gebremst wird.
annokrat
Ich bin über 60.000 km einen Einzylindermotor gefahren, habe fast immer mit dem Motor gebremst (Bremsbeläge haben 40.000 km gehalten). Niemals hat da irgendetwas blockiert. Vorgas hilft zuverlässig, weil der Motor bereits auf Drehzahl ist, nicht erst "angeschubst" werden muss vom Hinterrad - auch beim Einzylindermotor!
Genau! Ein Glück dass es Fachleute wie Dich gibt, die Zusammenhänge erklären können!
Der Motor hat einen Widerstand der das Fahrzeug bremst wenn Du das Gas zu machst. Wenn du runter schaltest und der Drehzahlunterschied zwischen der Getriebwelle und der Kurbelwelle ist sehr groß, kann diese Bremskraft so groß werden, daß das Hinterrad anfängt zu rutschen.
Das interpretieren die Fahrer dann fälschlich als "blockieren" obwohl das Rad sich noch fleißig dreht (nur eben langsamer als das Mopped sich bewegt).
Was man dazu vielleicht noch erklären könnte: Wenn man Motorrad fährt, gibt es so einiges zu beachten. Ein Punkt von vielen ist die "dynamische Radlastverteilung". Wenn man ein Fahrzeug bremst, egal ob Auto, Fahrrad oder Motorrad, verändert sich die Radlast. D.h. das Vorderrad bekommt mehr Last, das hintere wird entlastet. Der Effekt ist weniger stark, wenn man "nur" die Motorbremse benutzt aber dennoch vorhanden. Deshalb verliert das Hinterrad schneller die Haftung und es kommt zu dem Effekt, nach dem Du gefragt hast. Ist es das Hinterrad, sind die Folgen noch überschaubar. Einen kurzen Wischer mit dem Hinterrad kann man noch einfangen. Ist es das Vorderrad, hast Du ein Problem und hoffentlich Helm und Schutzkleidung an. Ein blockiertes Vorderrad führt meistens blitzartig zum Sturz. Ich habe fahren noch vor der Erfindung das ABS gelernt und es war schlicht Übungssache, das im "Griff" zu behalten. Schmerzhafte Übungen, bisweilen...ähm... . Aber ABS ist in dem Fall eine gute Sache. Nur fängt das eben nicht die Lastwechselreaktionen ab, wonach Du gefragt hast. Wir sind übrigens öfter mal auf die Wiese zum Üben oder auf verlassene Parkplätze, whatever. Hat sich bewährt!
Über das Abbremsen von Motorrädern könnte man hier noch ganze Romane schreiben. Aber zunächst ging es ja mal nur um den Effekt des vermeindlich blockierenden Hinterrades. Und das blockiert nur wenn der Motor stehen bleibt.
btw führt ein blockiertes Vorderrad auch nur zum Sturz wenn du in Schräglage bist. Geradeaus kann man herrlich mit dem Vorderrad rutschen. Und in Schräglage funktioniert auch das ABS ned.
Weil der Motor zu träge ist, die schnelle Drehzahländerung mit zu machen ... grob gesagt
Passiert ganz leicht, auch wenn man mit! zwischengas fährt z.b. bei nerm großhubigen 1-Zylinder!....