Hilfe. Mein Sohn will unbedingt Soldat werden?
Mein Sohn ist dieses Jahr mit der Schule fertig und will unbedingt Soldat werden. Durch ein Problem im Knie hat sich die Sache vorerst erledigt gehabt, was für mich prima war, da ich nichts von der Sache halte. Dann hat er im September eine Lehre begonnen und ist sehr unzufrieden damit. Er hat einen erneuten Arzttermin gemacht und die Bestätigung erhalten dass er alles machen kann, somit auch zur Bundeswehr. Seitdem will er nur noch die Lehre abbrechen und zur Sondereinheit gehen. Ich denke er hat aber zu wenig Erfahrung und weiß zu wenig vom Leben um das entscheiden zu können. Wie reagiere ich richtig ? Ich denke es ist besser seine Ausbildung zu beenden und dann , wenn er immer noch will soll er zur Bundeswehr gehen. Ich würde auch hinter seiner Entscheidung stehen aber dann hätte er wenigstens eine fundierte Ausbildung auf die er immer wieder aufbauen kann. Wie soll ich ihn überzeugen ? Er hat seinen Vater mit 10 Jahren verloren und ich denke ich habe vielleicht irgendwas falsch gemacht oder das er zuviele Soldatenspiele spielt und Filme anschaut. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Bitte gebt mir Tips wie ich damit umgehen soll.
10 Antworten
Hallo pialoona,
normalerweise da bin ich ehrlich halte ich nichts davon, wenn sich die Erziehungsberechtigten in die beruflichen Wünsche ihrer Kinder einmischen. Das hier ist aber ein Fall, wo ich dir nach deinen Schilderungen zu urteilenin weiten Teilen Recht geben.
Dein Sohn sollte lieber seine Ausbildung zu Ende bringen (welche Ausbildung macht er?). Wenn er sie abbrechen würde, dann muss er sich im Einstellungsgespräch ganz sicher dazu äußern und das wird seine Chancen, wenn so eine Lücke in seinem Lebenslauf ist, nicht gerade erhöhen genommen zu werden. Das kannst du ihm auch so ausdrücklich sagen und das wird auch jeder Wehrdienstberater bestätigen können.
Was mich stutzig macht ist, dass er zur "Sondereinheit" will. Ich weiß nicht, ob er es wirklich so gesagt hat oder du es so meinst. Wenn er das gesagt hat, dann könnte man schon darauf schließen, dass er sich nicht ausreichend damit beschäftigt hat.
Ich möchte dir aber auch ans Herz legen ihn zu unterstützen, sollte er zur Bundeswehr (am besten nach der Ausbildung) gehen. Es ist kein schlechtes Berufsfeld. Vor allem für das Leben lernt man etwas dazu und nebei ist die Bezahlung, was nicht das wichtigste ist, auch recht gut. Natürlich hat man als Mutter bedenken, aber ich kann dir sagen, dass die Soldaten ausreichend ausgebildet werden vor einem Einsatz und das Risiko, dass man stirbt hat man auch zu Hause im alltäglichen Leben wie etwa von einem Auto überfahren zu werden oder in einem zivilen Beruf besipielsweise von einem Gerüst zu fallen und zu verunglücken.
MfG Rusty
Nun ja das ist schwierig die Ausbildung weiterzuverwenden bei der Bundeswehr. Es kann möglich sein, dass er noch eine Ausbildung machen darf bei der Bundeswehr, wenn er die jetzige abbricht es ist aber kein muss. In welchem Lehrjahr ist er?
Ich bin immer sehr skeptisch, wenn man sofort zu einem Sondereinsatzkommando will. Das ist bei mir etwas mit Vorurteilen belastet, weil ich zu viele kenne, die das gleiche Ziel haben sich aber nie wirklich auseinandergesetzt haben was der Beruf Soldat eigentlich ist und was vor allem in den Einsätzen damit zusammenhängt.
Wenn dein Sohn volljährig ist, ist es seine Entscheidung was er macht und wenn er eben Soldat werden will. Erst die Ausbildung fertig machen würde ich auch sinnvoller finden, wenn es ihm allerdings gar keinen Spaß macht, ist es auch wenig sinnvoll sich durchzuquälen.
Welchen Schulabschluss hat er denn? Für manche Laufbahnen braucht man einen gewissen Schulabschluss. Man kommt zwar auch mit einem Hauptschulabschluss rein, dort jedoch nur in die unterste Diensgradgruppe der Mannschafter.
In einer Feldwebellaufbahn bekommt man meistens noch eine gute Ausbildung vermittelt, die man meist auch zivil noch anrechnen lassen kann (Berufsförderungsdienst am Ende der Verpflichtungszeit). Wenn er Fachabitur hätte, könnte er sogar in die Laufbahn der Offiziere einsteigen und in Rahmen dessen ein Studium spendiert bekommen.
Das mit der Sondereinheit kann er sich sowieso erst mal abschminken. Das ist zwar ein Ziel, jedoch sind die Anforderungen enorm und das körperlich wie psychisch. Auch wird er nicht direkt in einer Sondereinheit einsteigen, sondern muss erst mal eine ganz gewöhnliche Grundausbildung durchlaufen und kann sich erst nach abgeschlossener Ausbildung dazu überlegen, sich an den Einstellungstest für, beispielsweise, das KSK bewerben. Leider wird das absolut unterschätzt. Und wenn man Knieprobleme hatte, so sollte man nicht davon ausgehen, dass das bei der Bundeswehr besser geht. Ich kenne viele die während der Grundausbildung auf Grund der Gewichte erst Knieprobleme bekommen haben. Von daher sollte dein Sohn, wenn er wirklich zur Bundeswehr will, erst mal niedrig stapeln. Auch würde ich dir empfehlen deinen Sohn erst mal zum Beratungsgespräch zur Bundeswehr zu schicken. Da wird er dann über seine Möglichkeiten aufgeklärt und vielleicht verliert er dann die Lust, wenn er mitbekommt, dass das doch alles nicht so leicht ist :-)
Vielen Dank für die Antwort. Er hat die mittlere Reife abgeschlossen. Die Knieprobleme hingen nur mit seinem Wachstum zusammen , d.h. er ist innerhalb eines halben Jahres über 13 cm gewachsen und daher hatte er die Probleme im Knie lt. Orthopäde ist damit alles wieder i.O. Wir gehen Ende Oktober auch zur Beratung bei der Offerta. Bei der letzten Beratung ( die war mit noch drei anderen Jungs ) hat den Wunsch nur noch verstärkt. Ich hatte das Gefühl die nehmen im Moment alle egal wie.
Hallo.
Wie du an meinen Usernamen siehst bin ich 16.Und ich werde von vielen als intelligent und friedlich gesehen.
Kannst du dir vorstellen das ich seit ich schon mit 14 zum Bund wollte? Wenn er dumme Ansichten hat wird ihn der Feldwebel beim Beratungsgespräch schon einen Strich durch die Rechnung machen. So meinte er zu mir wie ich über Auslandseinsätze denke und ob ich mir bewusst sei,das es gefährlich wäre. Ich habe selber Egoshooter und den Kram gespielt,es hat meine Entwicklung in keinster Weise beeinflusst. Ein Psychologe wird ihn beim Einstellungstest gezielt ausfragen.Wenn er also meint Abentuer erleben zu müssen unn die sexy Kampfpiloten aus den flammenden Inferno meint befreien zu müssen wird das der Psychologe sicherlich herausfinden;-)
Was du deinen Sohn von mir ausrichten kannst:Er muss die Ausbildung fertig machen.Der Feldwebel hat mir ausdrücklich gesagt ich müsse eine Berufsausbildung machen.Alleine schon wegen der Reife,(weil ich die Feldwebellaufbahn wollte.)
Ps. Und ich habe meinen Vater mit 6 verloren(Er war Exsoldat was ich bis vor 2 Wochen nichtmal wusste)
Vielen Dank für Deine Antwort. Die hat mir jetzt am meisten geholfen. Ich werde ihm versuchen das mit der Lehre nahe zu bringen. Ansonsten würde ich natürlich immer hinter ihm stehen, wenn es mir auch ganz und garnicht gefällt. Vielen Dank.
Naja mach dir keine Sorgen das diese Spiele darann Schuld sind.Spätestens in der Probezeit wird er den Kontrast merken;-)
Sag ihm, dass er mit abgeschlossener Berufsausbildung sehr viel bessere Chancen bei der Bw hat und auch direkt mit höherem Dienstgrad und Gehalt einsteigen kann .
Vielen Dank für die Antwort, das ist eine gute Idee. Aber er lernt gerade Techn. Produktdesigner. Kann man auch mit diesem Beruf bei der BW mit höherem Dienstgrad einsteigen ? Das wäre vielleicht ein Argument. Ich stehe hinter allem was mein Sohn macht. Nur ich möchte nicht unterschreiben und mir dann vorwerfen dass es ein Fehler war.
Also der Feldwebel meinte zu mir das eine Ausbildung sehr vorteilhaft ist und ich eine um jeden Preis machen sollte.
Zur Not bat er mir sogar an in der Bw eine zivile Ausbildung zu machen,also es ist schon von hoher Priorität.
Er lernt technischer Produktdesigner. Allerdings nur weil ihm nichts besseres eingefallen ist. Eigentlich will er ja zur Bundeswehr. Mit der "Sondereinheit" das habe ich so ausgedrückt. Er sagte was vom KSK oder einer ähnlichen Einheit.