Heizungsanlagendruck schwankt?

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....das neue Druckausdehnungsgefäß wurde vom "Vordruck" her nicht angepasst. Somit kann es nicht "arbeiten". Der Schritt des "Anpassens" sollte vor dem Beaufschlagen mit dem Anlagendruck geschehen. Soll dieser z.B. 2,0 Bar betragen, sollte das Gefäß einen Vordruck von 1,5- 1,7 haben. Der Anlagendruck ergibt sich aus der Anlagenhöhe (Höhenunterschied Heizkessel bis Oberkante oberster Heizkörper) + Reserve. Wobei es kein Problem darstellt, ein Einfamilienhaus mit einer Höhe von z.B. maximal 8 m mit 2,0 bar zu beaufschlagen und das Gefäß nur auf 1,0 bar eingestellt zu haben. Doof wird es, wenn der Anlagendruck der Anlagenhöhe entspricht, aber der werksseitige Vordruck (je nach Hersteller von ca. 1,5 bar bis 2,5 bar oder mehr!) nicht abgelassen wurde. Etwas, was "man" macht, wenn man ein neues Gefäß installiert bevor "man" es mit dem Anlagendruck beaufschlagt. (Klar kann man das nachholen: Gefäß wird abgesperrt und wasserseitig drucklos gemacht...sonst stellt man nicht ein, sondern "schätzt" nur ...und mit einem Reifendruckprüfer am Füllventil gemessen und entsprechend abgelassen. Wenn es eine Fachfirma installiert hat, bitte reklamieren! Und wenn dort kein Einsehen herrscht, die Firma wechseln! Denn das ist Grundwissen eines Installateurs....


Josef9500 
Beitragsersteller
 29.11.2019, 08:19

Tuedelson...., großes Kompliment im Zuge einer Ferndiagnose eine solch kompetente und helfende Antwort zu geben!!!!!!!!

Der Punkt ist, den werkseitigen Druck erstmals abzulassen, damit die Membranen in Gang kommen und dann entsprechend der Anlage wieder aufzufüllen.......

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EddiR  27.11.2019, 20:23

Sehr gut und ausführlich erklärt! DH!

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wen es neu ist las deinnen Heizungsbauer antanzen Nacharbeit machen wen er nicht kommt Rechnung nicht bezahlen

Da wurde das Ausdehnungsgefäß ohne Vordruck montiert. Miss mal mit einem Reifendruckprüfer den Druck im Ausdehnungsgefäß bei kalter Heizung, das sollte ca. 1,5 bar anzeigen. Wenn nicht, dann mit Druckluft (Reifenpumpe) auf 1,5 bar auffüllen.


Josef9500 
Beitragsersteller
 27.11.2019, 18:01

Danke für die Antwort, was bedeutet ohne Vordruck montiert?

Ein neues Ausdehnungsgefäß verfügt doch über einen Druck - am Ventil wurde dieser durch kurzes Drücken getestet, reicht diese Überprüfung nicht aus?

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Peppie85  27.11.2019, 18:24
@Josef9500

nein, bei einer solch großen anlage muss der vordruck des ausdehnungsgefäßes an den anlagendruck angepasst werden.

zur druckanpassung empfielt sich die verwendung von stickstoff (reifengas)

lg, Anna

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airblue68  27.11.2019, 18:44
@Josef9500

Wenn man nach dem Zischen den Druck bestimmen könnte gäbe es keine Manometer! es zischt auch wenn nur wenig Überdruck drinnen ist.

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Ich möchte kurz den aktuellen Stand darstellen und vermutlich auch den Lösungsansatz für die Druckschwankungen in der Anlage: Und zwar ist der Druck heute im kalten Zustand NICHT mehr gefallen und auf die aufgefüllten 1,9 Bar von gestern geblieben!!!!!!!!!!!!!

Warum? Sehr naheliegend ist die Ursache wie von Tuedelson vermutet, dass das Ausdehnungsgefäß erst durch Druckabfall und Druckerhöhung "aktiviert" werden mußte, die Membran dürfte am Gehäuse "angeklebt" sein (Produkt kommt aus Italien) und erst durch Druckunterschiede in Gang gekommen sein.

Die Anlage Keller, EG und OG ist momentan auf 1.9 Bar eingestellt und funktioniert soweit.

Danke für alle, die sich hier um dieses Problem eingebracht haben!!!

Heute wurde mit dem Installateur im kalten Zustand die Anlage von 0 auf 1.9 Bar gefüllt, danach die Heizung wieder in Betrieb genommen und nach 2h Heizbetrieb ein Wert von 2.2 Bar erreicht, soweit ok, morgen wird es interessant, ob im Kaltzustand wieder der Druck auf 0 fallen wird.....