Hat jem. Erfahrungen mit Brieffreunden aus den Gefängnissen der Usa?

2 Antworten

Hi! Ist zwar schon ein bischen her, dass du gefragt hast aber ich berichte dir gerne über meine Erfahungen. Ich schreibe seit ca. 5 Jahren an durchschnittlich 10 Gefangene in den USA und auch Thailand und England. Im ersten Brief stelle ich mich meistens nur kurz vor, erzähle ein bischen aus meinem Alltag. Zu viel privates sollte man am Anfgang nicht erzählen finde ich. Ich richte mich so ein bischen nach dem, was man im Lebenslauf schreiben würde, natürlich nicht ganz so trocken! :-) Gefangene in den USA haben EXTREM wenig Geld zur Verfügung, deshalb sei nicht entmutigt, wenn sich ein paar nicht melden. Das bedeutet nicht dass die nicht wollen, sondern dass die 3 Briefmarken die ein Brief nach DE kostet einfach zu teuer sind. Wobei man sagen muss, dass die lieber auf etwas anderes verzichten als auf einen Brieffreund (und dann noch aus dem AUSLAND!!! Das ist der 6er im Lotto! :-D) Zum längeren Austausch: Wenn ich das Gefühl habe, das die Chemie nicht stimmt sage ich es. Ich hatte das 2 mal. Die Frage nach Geld kam einmal nach 3 Jahren auf meine Anfrage hin ob er sich zum Geburtstag ein Buch oder Geld wünscht. Ich wusste, dass er knapp war. Es gibt auch Fälle, da wird im ersten Brief danach gefragt, da schreibe ich dann schon gar nicht zurück. Meine Brieffreunde sind ALLE extrem nett, cool und witzig. Und zu den Entlassenen habe ich auch heute noch engen Kontakt. Wir telefonieren regelmäßig und einer davon ist mittlerweile mein fester Freund. Die meisten Gefangenen sind gierig darauf zu hören was "draußen" so los ist, und als jemand der im Ausland wohnt, kannst du ihnen nochmal einen ganz anderen Blick verschaffen, bzw. deutsch mit ihnen lernen. Eins ist wichtig: Sei nie enttäuscht wenn Du viel schreibst und sie nur wenig zurückschreiben. Es passiert nicht viel in deren Leben. Manche schreiben allerdings auch halbe Bücher, weil sie niemandem zum reden haben in der Einzelhaft. Bevor du anfängst solltest du dir aber im Klaren sein, dass du deinem Brieffreund ein wichtiger Gefährte sein wirst. Mache es nur wenn du auch dran bleibst. Nichts ist für die Insassen schlimmer als wieder verlassen zu werden. Das haben die meisten schon mit ihrer Familie und Freunden erlebt. Es reicht auch wenn mal mal nur eine Karte schickt oder so. Nur lass' sie wissen dass an sie gedacht wird. Ich bekomme in der Regel 10 Tage nach dem ich schreibe eine Antwort zurück. Manche Gefängnisse sind schnell, manche nicht so sehr. Es hängt von der Sicherheitsstufe und dem Personal ab. Du kannst deinen Brieffreund fragen, ob er ein email system in seiner Anstalt hat, wie z.B. jpay oder corrlinks. Jpay bietet auch video-besuche an, was eine tolle Sache ist zu Weihnachten oder Geburtstagen. Wie kam ich in Kontakt? Ich habe mal eine Doku gesehen und da war die Rede con Brieffreunden im Gefängins in den USA. Habe recherchiert und dachte, wäre toll, wenn ich so mein englisch frisch halten könnte. Geendet hat's nun damit, dass ich 5 Leuten deutsch beibringe! ;-) Es ist eine tolle Erfahrung aber wundere dich nicht, wenn dich manche Mitmenschen etwas schräg von der Seite angucken! :-D

In diesem Sinne viel Spass und hoffentlich viele GUTE Erfahrungen!!! Eine gute Resource: http://www.hope4inmates.com/

Hallo,

Bekannte von mir haben auch einen Brieffreund in der Huntsville Unit, TX und daraus hat sich bis jetzt eine sehr gute Freundschaft entwickelt! Gerade die Leute, die sonst niemanden zum reden haben, freuen sich immer auf Post von Menschen, die sich für sie interessieren.

Mit den Antworten dauert es nach Deutschland allerdings mindestens immer 3 Wochen, da die Briefe erst geschrieben werden, dann vom Personal gelesen werden, dann vielleicht noch 2-3 Tage liegen und dann erst auf den Weg geschickt werden.

Die Antworten sind durchaus immer sehr höflich & freundlich (amerikanisch freundlich eben), da die Brieffreunde ja einen gewissen Kontakt zur Außenwelt bieten.

Die Frage nach Geld wird wahrscheinlich nicht aufkommen, da das Briefeschreiben an Brieffreunde ein Privileg in unseren Gefängnissen ist - wenn man es aufs Spiel setzt, kriegt man es nicht so leicht wieder.

Grundsätzlich denke ich aber auch, dass die Insassen (gerade in den Todeszellen) wichtigere Sorgen haben, als nach Geld zu fragen.

Hoffe das beantwortet deine Frage!

Viele Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Us amerikaner