Gehäuse Erden?
Hallo alle miteinander,
Ich habe hier eine alte Bohrmaschine aus ca. den 60ern mit Metallgehäuse.
(Die Maschine ist also weder ausreichend Isoliert noch geerdet.)
Da es sich um ein Erbstück handelt welches mir am herzen liegt, arbeite ich sie zurzeit gerade wieder etwas auf. Bei der Gelegenheit würde ich die Maschine gerne etwas „sicherer“ gestalten.
Neues Stromkabel und ein Stecker mit integriertem Fi Schutzschalter sind sicher nicht verkehrt. Was die nachträgliche Erdung der Maschine angeht würde ich aber gerne noch eine zweit Meinung einholen.
Macht es Sinn das Metallgehäuse nachträglich noch zu Erden?
(Wenn ich z.B ein Stromkabel in der Wand anbohre welches nicht über einen Fi gesichert ist, wäre ein geerdetes Gehäuse sicher nicht schlecht)
Was tu ich aber wenn auf der Erdung Spannung anliegt? z.B durch einen defekten Nullleiter? Wäre dann das Gehäuse der Bohrmaschine unter Spannung? Oder Greift da auch der nachträglich installierte FI im Stromkabelstecker der Bohrmaschine?
Also Erden...oder nicht ?
4 Antworten
Eine Erdung ist nicht nötig, wenn ein FI den Fehlstrom überwacht. Bevor auch nur die Chance besteht dass du einen Stromschlag bekommst hat der FI längst ausgelöst.
Dafür ist es jedoch wichtig, dass der Schutzleiter einen guten Kontakt zum Gehäuse besitzt. Mache also entsprechend eine Prüfung mit den Multimeter. Der Widerstand vom Pe-Kontakt am Stecker zum Gehäuse des Motors sollte unter 0,3 Ohm liegen. Selbst bei einer Berührungsspannung von 1V liegt somit der Strom bei über 3A.
Vielen Dank,
Der Widerstand vom PE-Kontakt am Stecker zum Gehäuse des Motors sollte voraussichtlich kein Problem darstellen. Der Motor steckt wie bei diesem Video direkt im Gehäuse etwas oberhalb des Griffes (Der Aufbau ist meiner sehr ähnlich): https://www.youtube.com/watch?v=7yVvC1eEzt4
Der Isolationswiderstand zwischen N zu PE und L zu PE könnte aber ein Problem werden. Ich werde es nächste Woche mal nachmessen (Das Gehäuse ist gerade bei einem befreundeten Lackierer).
Zudem finde ich eine Messung mit Multimeter unzureichend. Das sollte ordnungsgemäß mit einem speziellen Messgerät gemessen werden welches ein Hausinstallations-Elektrobetrieb besitzt..
Vor allem wenn man etwas nachrüstet ist Vorsicht geboten.
Natürlich sollte eine Messung mit einem entsprechenden Messgerät für die DIN VDE 0100 Teil 600 erfolgen.
Wenn man jedoch nichts anderes da hat, tut ein Multimeter auch seinen Zweck, wenn es Widerstände über 1 MΩ präzise ermitteln kann.
Grundsätzlich kann man bei einer solchen Messung aber auch einem guten und geeichten Multimeter vertrauen. Die Nachkontrolle macht jedoch Sinn. Dann steht es schwarz auf weiß.
Das ist so nicht richtig. Man kann trotzdem einen Stromschlag trotz FI bekommen. Ein FI-Schutzschalter löst erst bei ~30mA Fehlerstrom aus.
Er soll halt vor tödlichen Stromstärken im Bezug mit der Spannung schützen. Weh tun kann es trotzdem, selbst wenn er dann auslöst.
Jedoch muss der Spannungsfall mit berücksichtigt werden. In der Regel findet kein direkter Kurzschluss statt, sondern es beginnt durch den Fall des Isolationswiderstands. Da der Schutzleiter einen extrem niedrigen Widerstand besitzt fällt der Großteil der Spannung zuerst an der defekten Isolation ab. Bevor die Spannung auf dem Gehäuse auch nur ansatzweise in den kritischen Bereich kommt hat der FI längst ausgelöst.
Gut möglich, aber manchmal bist DU der Weg zur Erde ;). Der FI-Schutzschalter sollte dann aber sehr schnell erkennen dass der zufließende Strom aka der im P-Leiter ungleich mit dem abfließenden Strom im N-Leiter ist und dann auslöst.
Es kann ja sein dass du L-Leiter durchbohrst aber gar nicht den PE-Leiter erwischt ;)
Ja das kann passieren, wer aber so dumm ist und mit der Bohrmaschine das eigene Kabel durchbohrt, der hat irgendwo einen kleinen Stromschlag verdient xD
Haha, ja😅. Aber du glaubst nicht wie oft die Leuten ein Kabel angebohrt haben.. hab im dem Feld gearbeitet..😅
Aber du hast schon Recht, in den meisten Fällen fliegt der FI-Schutzschalter bevor du etwas merkst.
Ich habe schon Mal an das Kabel vom E-Rasenmäher gefasst, welches ich beim Mähen erwischt habe. Da der Rasenmäher Schutzklasse 2 war flog der FI erst, als ich an den blanken Außenleiter gefasst habe.
Danach war ich definitiv wach.
Akso Schutzklasse 0 -> Schutzklasse 1?
Bist du sicher, dass es sich nicht doch um Schutzklasse 2 mit entsprechender innerer Isolation handelt? Ob das Gehäuse aus Metall ist oder nicht, ist dabei nicht sooo wichtig.
Bei SK2 ist ein gut gemeinter Schutzleiter kontraproduktiv und u.U. unzulässig bis unmachbar: Wie willst du das drehend gelagerte Bohrfutter zuverlässig mit dem Schutzleiter verbinden?
Das Gehäuse der Maschine ist gerade bei einem befreundeten Lackierer, deshalb kann ich kein Photo machen. Isoliert ist da aber nichts.
Vom Aufbau ähnelt diese Bohrmaschine aus dem Internet meiner (Meine ist nur etwas länger und ist von AEG aus ca. 60-61): https://www.youtube.com/watch?v=7yVvC1eEzt4
Wie ich den Schutzleiter am Gehäuse anbringe weiß ich noch nicht so recht. Vermutlich schweiß ich an einer passender stelle einen Aufnahmepunkt an, an dem ich den Schutzleiter anlöten kann.
Ich habs immer noch nicht begriffen, warum sollte ein solches SK2 Gerät gefährlicher werden, wenn man diesem, mal einfach ausgedrückt, den verlängerten PE-Kontakt einer Steckdose, an eines seiner (isolierten) Metallteile anknüppert?
Und wenn man dann noch einen Schnur-FI mit einbindet, was spräche dagegen?
Oder ist der PE-Kontakt einer Steckdose so gefährlich, wie er leitfähig aussieht, und man sollte den eigentlich gar nicht so oft anfassen?
kommt drauf an, wie die maschine gebaut ist. wenn z.B. nur der vordere teil des gehäuses metallisch ist, dann kann er auch im fehlerfall nicht unter strom stehen.
lg, Anna
Ich bin für Erden.
Dein Einwand zeigt, dass du dir Gedanken gemacht hast. Aber, bei allen geerdeten Geräten ist die Erdung (Schutzleiter) auch nur einfach am Gehäuse. Und an deinen Steckdosen in der Wohnung liegen ja alle Schutzkontakte offen.
Der Isolationswiderstand zwischen N zu PE und L zu PE sollte zudem mindestens über 1 MΩ betragen. Desto höher, desto besser.