Galeria Kaufhof meldet Insolvenz an. Was passiert mit den Mitarbeitern?

11 Antworten

ein Betrieb, der nicht wirtschaftlich arbeiten kann, geht in die Insolvenz, was sonst ? sie ist die einzige Möglichkeit, zumindest Teile eines Betriebes zu retten, eine Garantie gibt es aber nicht, Grundvoraussetzung ist, dass die Gläubiger einverstanden sind und sich ein neuer Investor findet bei einem bereits seit vielen Jahren krisengeschüttelten Betrieb keine leichte Sache - wir sollten nicht allzu optimistisch sein, glauben, jetzt geht es weiter wie bisher, ist also nicht angesagt

ich sage das so nachdrücklich, damit jeder mal anfängt zu begreifen, dass auf der anderen Seite Arbeitgeber/Betriebe nicht endlos mit Pflichten und Zusatzkosten überfrachtet werden können - denn wenn sie hiermit zu stark belastet werden, haben sie nur zwei Möglichkeiten

a) sie schließen den Betrieb und gehen dahin, wo es für sie günstiger ist, natürlich auch ins Ausland - das werden bald viele tun

b) sie machen weiter und werden zahlungsunfähig - die Geschäftsleitung ist verpflichtet, dies zu überwachen und es gibt hierfür Fristen - ist die Zahlungsunfähigkeit absehbar (innerhalb des Zeitlimits), muss die Insolvenz angemeldet werden - das erleben wir gerade im Fall Karstadt/Kaufhof

der Staat kann hier gar nichts unternehmen - es hat schon Rettungsversuche bei Karstadt/Kaufhof gegeben -das hat den Staat und damit den Steuerzahler eine Menge Geld gekostet, einfach so weiter kann das nicht gehen

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wir haben lange Jahre eine stetig wachsende Wirtschaft erlebt, viele junge Leute kennen das gar nicht anders, wissen nicht, was es bedeutet: es tut mir weh, wenn ich daran denke

Sorry - aber was hat unsere derzeitige Regierung mit der Insolvenz von Galeria Kaufhof zu tun.

Das Mißmangement hat alleine das Unternehmen zu verantworten und nicht der Staat.

Für die betroffenen Mitarbeiter gilt - im Bedarfsfall gibt es Konkursausfallgeld und folgend nach entsprechend erfüllten Anwartschaftszeiten ALG I.

Ansonsten - freie Stellen im Einzelhandel gibt es wohl eher genügend.

Ach ja - wer waren denn früher die Käufer solcher Unternehmen - jaaaa richtig , diejenigen, welche jetzt die Umwelt durch ständig im Onlinehandel gekaufte Produkte belasten, welche sie dann noch häufig wegen Missfallens und Co zurücksenden.

Und dann ist da auch noch der wirtschaftsschädigende Kauf von Billigstprodukten von SheIn/ Temu und Co zu erwähnen, welche bekanntermaßen auch nur sehr kurzlebig sind.

Sprich letztendlich sind die Verbraucher verantwortlich.


Aeroplanus  04.08.2024, 11:58

Genau so ist es. Wer beim chinesischen Billiggiftmodeverscherbeler einkauft, der soll nicht jammern wenn Galeria dicht macht. Dann beweinen und bejammern sie "die Verödung der Innenstadt", ja , tolle Wolle, hättet ihr euch früher überlegen sollen.

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Läuft zunächst weiter als Galeria. Die Namen Karstadt und Kaufhof sind weg. Es wurden eine Reihe von Filialen geschlossen. Manche wie Köln Breite Straße und Düsseldorf. Schadowstraße waren vorgesehen für die Schließung, wurden aber noch mal knapp gerettet und bleiben vorerst bestehen.

Das ist aber nur ein Sterben auf Raten. Die nächste Pleite wird kommen, denn der Onlinehandel und auch die europäischen Steueroasen für Amazon und Konsorten z.B. in Luxemburg, NL und Irland werden das Konzept des Warenhauses zerstören. Aber auch ohne Amazon & Co. wird das Warenhaus sterbrn, denn das Einkaufskultur hat sich gewandelt und wird es weiter tun.

Die Geizkragen kaufen Billigstscnrott bei Temu und SHEIN und alles was nach China fließt, wird eben keine deutschen Arbeitsplätze retten. Wie oft kaufst du denn so bei Galeria? Immer an die eigene Nase packen!

Was mit den Mitarbeitern passiert? Sie werden sich was anderes suchen müssen. Hab ich auch. Ich war beschäftigt bei Karstadt bis in die 1990er. Dann hab ich damals schon gesehen wie es bergab geht, Hertie, Horten, alles weg. Also bin ich zu einer Airline gegangen und verdiene heute 8.000 EUR brutto.

Was wurde aus dem Fräulein vom Amt? Wer es nicht kennt: manuelle Telefonvermittlung. Was wurde aus dem Heizer der Dampflok und dem städtischen Gaslaternrnanzünder? Und Bergbaukumpel im Ruhrgebiet? Mitarbeiter AKW? Umschulen, Vorruhestand, und fertig.

Zeiten ändern sich und dann gehen die Leute flexibel mit in dieser sozialen Luxuswelt wo jeder Strukturwandel über Jahrzehnte abgepuffert wird. Wer meint es müsse jeder Arbeitsplatz erhalten werden weil er keinen Bock hat was anderes zu machen, dem ist die eigene Bequemlichkeit zu Kopfe gestiegen.

Mein Vorschlag: sich in sechs Wochen mal statt Urlaub das Arbeitslebrn im beeunderten Traumland Kalifornien, USA, angucken. Die lachen dich aus mit solchen Ideen.

Soll DAS das Einkaufen der Zukunft sein?

https://youtu.be/X7Ng1yTJ12g?si=bKgVe4jQgrqt49K-


HasseAnmelden  08.08.2024, 01:19

>>> Also bin ich zu einer Airline gegangen und verdiene heute 8.000 EUR brutto.

Was wurde aus dem Fräulein vom Amt? Wer es nicht kennt: manuelle Telefonvermittlung. Was wurde aus dem Heizer der Dampflok und dem städtischen Gaslaternrnanzünder? Und Bergbaukumpel im Ruhrgebiet? Mitarbeiter AKW? Umschulen, Vorruhestand, und fertig.<<<

Was Warenhäuser im Allgemeinen betrifft würde ich Ihnen zustimmen.

Zu Ihrem beruflichen Werdegang, vom Kaufhaus/Karstadt zur Airline mit 8000€ brutto, als erstes sieht man daran das Sie, bei Karstadt, sicher nicht an einer Kasse gearbeitet haben. Das Sie Zugang, im Unternehmen, zu den genannten Zahlen hatten, lässt vermuten das Sie eher aus dem "Führungsbereich" stammen, da scheint man unaufhörlich nach oben zu fallen.

>>> Was wurde aus dem Heizer der Dampflok und dem städtischen Gaslaternrnanzünder? <<<

Die Antwort darauf ist das viele Existenzen einfach zerstört wurden. Bei Ihnen hört sich das an, als wäre das Leben aller Betroffenen super weitergegeben. Als Garant dafür, muss es reichen das es genannte Berufe nicht mehr gibt. Die Tatsache allein sagt aber nichts darüber aus, was aus den Menschen wurde die in diesen Bereichen arbeiteten und arbeitslos wurden. Das ihr Leben nach dem Wegfall des eigenen Jobs besser wurde, ist aber stark zu bezweifeln.

Dieses " Mind Set" wird oft beim "Neu Strukturieren" (Kündigungen) von Arbeitsplätzen gebraucht/genutzt. Dem gekündigten wird erklärt welch ein "Glücksfall", durch die Kündigung, für Ihn Eintritt. Etwas Platt gesagt es ist :"dummes gequatsche".

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Kiboman  04.08.2024, 13:49
Wie oft kaufst du denn so bei Galeria?

das ist wohl der punkt, eigentlich kenne ich nur Leute die sowas zum bummeln nutzen und Kleinkram kaufen aber quasi keinen Umsatz generieren das hält kein Warenhaus am Leben.

Zusatzlich kommen die groß Aktionäre die einen Konzern melken anstatt für das Wohl der unternehmen zu sorgen

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Meine Meinung hat die Regierung nichts damit zu tun. Als ich gehört habe das die Kanadier jetzt Karstadt Kaufhof kauft konnte ich das nicht glauben. Die hatten von der Metro den Kaufhof gekauft und das ganze Geld rausgezogen. Da waren sie pleite und verkauften an Benko. Der interessierte sich nicht für das Warenhaus sondern nur an die Immobilien. Nach der der pleite von Benko kauft ausgerechnet die die den Kaufhof in die pleite geführt hat Karstadt Kaufhof. Es dauert nicht lange dann kommt die nächste Insolvenz. Das Warenhaus ist Geschichte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn es keine Übernahme gibt, werden alle Mitarbeiter entlassen. Es wird natürlich versucht, diese Mitarbeiter an andere Betriebe zu vermitteln.