Fussball - WM: Warum haben die Marokkaner Brüssel verwüstet? Sie haben doch gewonnen?

4 Antworten

Fussball-WM: Warum haben die Marokkaner Brüssel verwüstet? Sie haben doch gewonnen?

Vielleicht, weil sie sich endlich mal in ihrem ureigensten Nationalstolz wahrgenommen fühlten - und ein paar zuviel gehoben hatten, evtl. wohl auch, um das qatarische Bierverbot wettzumachen .. ! (denen zeigen wir's!)

Wer das 'Mort subite' (auf Deutsch: 'plötzlicher Tod') und auch andere belgische Biere kennt, der verzeiht eine ganze Menge!

(Ich glaube, das war die Sorte, bei der ich mich danach von der Sitzbank im 'Café Toone' erheben wollte - aber plötzlich waren meine Beine weg! Ich weiß bis heute nicht, ob es an den Umdrehungen gelegen hat oder an den alten Eichenfässern! 😀 Ca. 1 Stunde ging es so, bis ich mich berappelt hatte. Dabei war im Kopf nichts zu merken und sprachlich lief auch alles bestens! Hinterher auch - nur für ca. 1 Std.: beinlos 😀!)

Intensiver als so kann ich mich auch nicht in die Marokkaner hineinversetzen, dass sie sich evtl. wie ich vor Jahren vor lauter Freude darüber, dass sie wieder laufen konnten, so ausrasteten... 😀

Ich möchte ihnen pauschal nichts nachsagen, aber auch in Paris wäre ich an solch einem Abend andere Wege als ausgerechnet durchs 18./19. Arrondissement gegangen, da mir mein Weltwissen und die Erfahrung sagen, dass Menschen in der Diaspora nun mal zu größerer Begeisterungsfähigkeit als Einheimische neigen. Was dann passiert, dafür gelten Gesetzmäßigkeiten der Massenpsychologie, wonach Menschen in der Gruppe eben ab einem bestimmten Moment nicht mehr individueller Vernunft gehorchen (s. José Ortega y Gasset) und nicht mehr steuerbar sind.

Soweit meine Vermutung.

Du meinst also, wenn Verlierer die Städte verwüsten, ist es gut und angemessen, bei Gewinnern hingegen ist es schlecht?


PIutonium 
Beitragsersteller
 29.11.2022, 07:45

Nein und das habe ich auch nirgendwo geschrieben. Nur hätte man die Ausschreitungen zumindest auf Frust zurückführen können, wenn sie verloren hätten.

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Erst geholt zum Arbeiten und dann am Rand der Gesellschaft. Überall das gleiche Bild. Es waren wohl wenige, aber es hat gereicht, um als schändlich dazustehen.

https://www.sueddeutsche.de/sport/marokko-belgien-randale-zerstoerung-1.5705063


skipworkman  29.11.2022, 08:04

Man stelle sich vor, was los wäre, wenn diese Randale auf einer Querdenker Demo stattgefunden hätte...

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Einige wenige, die wieder eine ganze Bevölkerungsgruppe schlecht da stehen lassen. Allein, dass in den Nachrichten wieder die Herkunft eine Rolle spielt, anstatt nur die frei gewählte Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft von Marokko.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit Jahren dabei und viel gelernt.

PIutonium 
Beitragsersteller
 29.11.2022, 07:42

Naja, es liegt in der Natur der Sache, dass die allermeisten Fans der marokkanischen Nationalmannschaft Marokkaner gewesen sein dürften und keine Japaner oder Australier.

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yippijaja  29.11.2022, 07:46
@PIutonium

Das mag sein, kann aber niemand mit Sicherheit sagen. So steht es in dem Artikel und schürt wieder den Hass gegen eine Bevölkerungsgruppe. Eine Formulierung wie "Einige weniger Anhänger der marokkanischen Nationalmannschaft" würde es besser treffen. Aber viele Medien nutzen jede Möglichkeit zur Generierung von Klicks. Dabei wird auch gerne der Hass innerhalb einer Gesellschaft geschürt. Siehe Themen wie Klimaaktivesten, Klimaschutz, Menschrechte bei der WM usw.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 29.11.2022, 07:55
@yippijaja

"Eine Formulierung wie "Einige weniger Anhänger der marokkanischen Nationalmannschaft" würde es besser treffen."

Kannst Du die Zahl der Randalierer einigermaßen konkret benennen, so dass Du begründen kannst, dass die Formulierung "einige wenige" angemessen gewesen wäre?

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yippijaja  29.11.2022, 07:57
@PIutonium

Es hat wenig mit der genauen Anzahl zu tun, sondern damit, dass es nicht alle Anhänger waren.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 29.11.2022, 08:22
@yippijaja

Das dürfte einem Menschen mit durchschnittlicher Intelligenz klar sein, muss das in den Nachrichten explizit genannt werden?

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yippijaja  29.11.2022, 09:25
@PIutonium

Grundsätzlich stimme ich Dir zu. Das wenige sollte klar sein. Aber leider reicht es eine Glaubensrichtung oder eine Nationalität zu nennen und schon wird das auch wieder entsprechend verwendet, obwohl klar sein sollte, dass nicht alle Menschen einer Glaubensrichtung und / oder Nationalität sich genauso verhalten.

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PIutonium 
Beitragsersteller
 29.11.2022, 10:38
@yippijaja

Sollen deswegen die Redakteure der Nachrichtensendungen hinter jedem Bericht über kriminelle Ausländer einen Disclaimer absetzen, dass nicht jeder Ausländer kriminell ist?

Abgesehen davon dass das nicht die Aufgabe von Nachrichten ist, würden sich die meisten Zuschauer (zu Recht) bevormundet oder in ihrer Intelligenz beleidigt fühlen und sich mit der Zeit reihenweise beschweren.

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