Führerschein abbrechen, anzufangen war falsche Entscheidung?
Hallo,
ich will meinen Führerschein nicht mehr machen. Immer, wenn ich mir vornehme, ein paar Seiten Theorie zu lernen, mache ich nach zehn Minuten das Buch zu. Ich will es einfach nicht lernen. In der Schule konnte ich alle Lernsessions durchziehen, auch wenn ich keine Lust auf das Thema hatte, ich sehe mich nicht als faulen Menschen. Ich vermute, der Unterschied ist, dass ich in der Schule wusste, dass das Lernen einen Sinn hat, beispielsweise um schlussendlich die Matura zu machen. Die Theorie zu lernen hat keinen Sinn, weil ich den Führerschein sowieso nicht mehr will. Nach der Matura dachte ich, ich mache einen Sommer-Theorie-Kurs in einer Fahrschule, und dann fahre ich mit meiner Mutter privat, und dann versuche ich halt die theoretische und die praktische, so wie mein Bruder vor mir. (Ich wohne mit meinem Vater zusammen, mein (erwachsener) Bruder wohnt alleine, wir sehen unsere Mutter ein paar Mal im Monat.) Weder mein Bruder noch mein Vater hat ein Auto, meine Mutter schon, daher kann ich nur mit ihr fahren. Der Sommer-Theorie-Kurs lief okay, die paar Fahrstunden mit der Fahrlehrerin waren auch okay, ich war halt nie sonderlich interessiert. Dann hat meine Mutter endlich das „L17“ erhalten und ich musste in ihrem Auto alles neu erlernen, weil es recht alt ist und so. Das war frustrierend, nach ein paar Stunden (an mehreren Wochenenden) konnte ich dann aber wieder die Basissachen in diesem alten Auto. Da meine Mutter und ich nicht sehr „close“ sind, waren diese Stunden nicht sehr locker, die mit der Fahrlehrerin waren etwas entspannter. Und so war es dann immer. Der „vibe“ im Auto war immer sehr komisch, und ich hatte nie Lust, vors Haus zu kommen, mich ins Auto vors Lenkrad zu setzen und zu fahren, erstens, weil es immer sehr „awkward“ mit meiner Mutter war, und zweitens, weil ich mir sehr unsicher im Verkehr war. Kurzum, ich dachte naiverweise, dass ich das alles viel schneller lernen kann und nur ein paar Wochen mit meiner Mutter fahren muss, ehe ich zur praktischen antreten kann. Ich wollte den Führerschein machen, weil es sicher nicht schaden kann, man kann vielleicht leichter einen Job finden und so. Ich wollte ihn nie machen, um mir dann ein Auto anzuschaffen und herumzufahren. Wenn ich wohin will, fahre ich mit der Bahn, oder ich rufe ein Taxi. Ich denke ernsthaft, dass ich nie wirklich die Motivation in mir hatte, den Führerschein durchzuziehen. Ich dachte echt nicht, dass das alles doch so schwer ist und dass die Stunden mit meiner Mutter so qualvoll komisch sind, ich will meine (und ihre) Zeit nicht mehr verschwenden. Wenn ich durch die Stadt laufe und sehe, wie ein Auto reversiert, denke ich sofort sowas wie „Danke Welt, dass ICH das nicht machen muss“ Ich will das alles nicht mehr weitermachen, auch nicht mit der Fahrlehrerin, denn nicht nur das mit meiner Mutter demotiviert mich, sondern so ziemlich alles, was mit Auto und Fahren zutun hat. Was meint ihr?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
5 Antworten
Irgendwann wird es dich wurmen, dass du keinen Führerschein gemacht hast. Und dabei bist du schon so weit gekommen und hast ja auch schon einiges an Geld investiert.
Abitur bzw. Matura (also Österreich?), aber kein Führerschein sieht komisch aus, finde ich.
Irgendwann wird dich mal ein Arbeitgeber fragen, wie es denn mit dem Führerschein aussieht - in den Lebenslauf kannst du ja keinen reinschreiben. Dass der fehlt, kann ein erheblicher Nachteil gegenüber Mitbewerbern sein.
Irgendwann wirst du vielleicht mal Familie haben. Wenn ich mir das vorstelle... mit Kindern... ohne Auto... geht gar nicht.
Nun, wie Du schon schreibst: der Besitz eines Führerscheins kann durchaus ein Kriterium sein, wenn es darum geht, einen Job zu bekommen oder nicht. Selbst wenn Du privat kein Auto fahren willst, kann er Voraussetzung in einem Job sein.
Aber das musst Du wissen. Niemand zwingt Dich. Aber im Großen und Ganzen klingt das schon sehr, als würde da ganz laut jemand Mama rufen. Es ist nicht so einfach, wie Du Dir das gedacht hast, also suchst Du Ausreden, um es nicht zu machen. Das ist natürlich immer leichter...
Ich kann nachvollziehen, dass das auf dich so wirkt. Nur, normalerweise, wenn etwas schwerer zu sein scheint als vermutet, sehe ich das eher im positiven Sinne als Test und versuche dementsprechend, es dennoch zu schaffen. Nicht nur in der Schule. Hier halt leider nicht.
Schade ums Geld… mach ihn wenn du wirklich bereit dazu bist
Kann Menschen wie dich nicht verstehen.
Ich fahre vielleicht 4000km im Jahr, aber ohne Auto fühle ich mich nackt und beschnitten.
Ich muss das Zeug, was ich mitnehmen will, zur Bushaltestelle tragen.
Ich muss auf den Bus warten.
Ich muss mit 1000 'Menschen unbequem in dem Dingen fahren.
Es fährt mich nur in die Nähe meines Zieles.
Ich kann es nicht ertragen...
Seit ich denken kann, fahre ich nur ein paar Mal im Monat mit meiner Mutter im Auto mit, ansonsten muss ich immer mit Bus und Bahn auskommen, weil weder mein Vater noch mein Bruder ein Auto hat. Ich kenne es einfach nur so, daher komme ich auch ohne Auto aus.
Da du keine Lust hast den Führerschein zu machen, dann brich ab.
Wenn du Beruflich keinen Führerschein brauchst und eine gute Anbindung an öffentlichen Verkehrsmittel hast, dann brauchst du auch keinen Führerschein.