Französische Revolution (Immanuel Kant)

Support

Liebe/r ichigoneko97,

gutefrage.net ist eine Ratgeber-Plattform und kein Hausaufgabendienst. Hausaufgabenfragen sind nur dann erlaubt, wenn sie über eine einfache Wiedergabe der Aufgabe hinausgehen. Wenn Du einen Rat suchst, bist Du hier an der richtigen Stelle. Deine Hausaufgaben solltest Du aber schon selber machen.

Bitte schau doch noch einmal in unsere Richtlinien unter http://www.gutefrage.net/policy und beachte dies bei Deinen zukünftigen Fragen. Deine Beiträge werden sonst gelöscht.

Vielen Dank für Dein Verständnis!

Herzliche Grüsse

Franz vom gutefrage.net-Support

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Immanuel Kant lebte in Königsberg und blieb dort, war alos von Paris immer verhältnismäßig weit entfernt.

Die Französische Revolution hat bei König Friedrich Wilhelm II. (1744 – 1797) dazu geführt, eine Ausbreitung revolutionärer Gesinnungen entgegenwirken zu wollen. Insbesondere das Thema Religion wurde heikel. Der König und sein Minister Johann Christoph Wöllner waren dabei von Einflüssen orthodoxen Luthertums und der Rosenkreuzer bestimmt. Kant bekam Schwierigkeiten mit der Zensur. Wegen seiner Schrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ und einen kleineren Abhandlungen wurde Kant 1794 von König als Herabwürdiger des Christentums und Glaubenserneuerer gemaßregelt und ihm bei Fortsetzung von Widerspenstigkeit mit unangenehmen Verfügungen. Kant gab nach mit der Bereitschaft, zu Lebzeiten des Königs nichts mehr zum Thema Religion zu veröffentlichen.

Einer der Anlässe seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ (1795) war der Rückzug Preußens aus der Ersten Koalition gegen Frankerich im März 1795.

Immanuel Kant war an Nachrichten über die Französische Revolution interessiert. Sie stellte für ihn ein wichtiges Thema bei Gesprächen dar. Ihre Grundsätze, die Wurzeln in der Aufklärung hatten, befürwortete er. Auch wenn er manche Vorgängen verurteilte und Auswüsche nicht billigte, war er insgesamt ein Befürworter der Französischen Revolution.

Der Streit der Facultäten (1798). Zweiter Abschnitt. Der Streit der philosophischen Facultät mit der juristischen. Erneuerte Frage: Ob das menschliche Geschlecht im beständigen Fortschreiten zum Besseren sei. 6. Von einer Begebenheit unserer Zeit, welche diese moralische Tendenz des Menschengeschlechts beweiset. AA VII 85:
„Die Revolution eines geistreichen Volkes, die wir in unseren Tagen haben vor sich gehen sehen, mag gelingen oder scheitern; sie mag mit Elend und Greuelthaten dermaßen angefüllt sein, daß ein wohldenkender Mensch sie, wenn er sie zum zweitenmale unternehmend glücklich auszuführen hoffen könnte, doch das Experiment auf solche Kosten zu machen nie beschließen würde - diese Revolution, sage ich, findet doch in den Gemütern aller Zuschauer (die nicht selbst in diesem Spiele mit verwickelt sind) eine Theilnehmung dem Wunsche nach, die nahe an Enthusiasm grenzt und deren Äußerung selbst mit Gefahr verbunden war, die also keine andere als eine moralische Anlage im Menschengeschlecht zur Ursache haben kann.“

Biographien über Immanuel Kant bieten Informationen, z. B.:

Manfred Kühn, Kant : eine Biographie. Aus dem Englischen von Martin Pfeiffer. Ungekürzte Ausgabe. München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2007 (dtv ; 34394), S. 393 -397 und S. 438 - 444

S. 395: „Kant selbst war von ihr ebenso angetan wie seine Studenten. So schrieb einer seiner Bekannten, als er versuchte, die irrige Ansicht Fichtes zu korrigieren, daß Kant von der Französischen Revolution keine Notiz genommen habe: « Er lebte und webte in ihr, und hielt ungeachtet aller Greuel seine Hoffnung auf sie so fest, daß er, als er die Verkündung der Republik erfuhr, lebhaft ausrief: ‹Herr! Nun lasse deinen Diener in Frieden dahin fahren, denn ich habe das Heil der Welt gesehen!›«“

„Kant verteidigte die Revolution nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern sie war für ihn auch im privaten Umgang ein wichtiges Thema.“

Im Wesentlichen hat der frische Wind der Revolution Kants Philosophie der Freiheit und Aufklärung beeinflusst bzw. inspiriert. Er behandelt die revoutionären Gedanken in seiner Philsophie der Aufklärung und fordert unter anderen auf, autonom und unabhängig das eigene Potenzial des Verstandes zu benutzen und sich nicht durch Hoheiten diktieren zu lassen.