Französische Revolution: Auswirkung auf Deutschland?

5 Antworten

Hallo,

die Antwort auf die Frage ist einfach: JA. Die Frage nach dem wie oder warum, die du dann wahrscheinlich stellen wirst ist natürlich schwer.

In der direkten Folgezeit hat Frankreich immer und immer wieder deutsche Gebiete/Länder (Deutschland war ja noch keine Nation wie heute) angegriffen und besetzte. Der Rhein als natürliche Grenze und auch rechtsrheinische Gebieten wurden bereits 1792, ohne Napoleonpolitik besetzt. Danach kamen dann die Napolonischen Kriege, in Folge deren ganz Europa durch Frankreich besetzt wurde. Dies hatte zwei einfach zu benenne Folgen:

Der Code Civil, ein Gesetzbuch, welches Napoleon verfasst hat, wurde in einigen deutschen Ländern eingeführt und auch noch nach der Besatzung behalten. Es beinhaltet die Gedanken der franz. Revolution. Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit. Aber auch wichtige Anstöße zur Liberalisierung der Wirtschaft (Aufhebung aller Zünfte etc.)

Eine zweite zu bennenne Folge ist das deutsche Nationalgefühl. Du musst dir Vorstellen, dass es zwar zu dieser Zeit Deutsche und die deutsche Sprache gab, aber keine deutsche Nation. Nun wurden alle deutschen Länder besetzt und konnten sich nur mit vereinigten Kräften von der Besatzung befreien. Dies war wichtig für das Zusammenhörigkeitsgefühl der Deutschen und hat dazu beigetragen, dass sich im Laufe des selben Jahrhunders (1871) Deutschland als Staat formte, was allerdings noch ein langer Weg war.

Gerne kannst du im Detail nachfragen, eine ausführliche Antwort sprengt hier jeden Rahmen.

Ja, die Französische Revolution (1789 – 1799) hatte Auswirkungen auf Deutschland. Auch wenn die Folgen der Herrschaft Napoleons sehr groß waren, hat vorher bereits die Französische Revolution verschiedene Auswirkungen gehabt.

Es gab Auswirkungen auf Gedanken und Weltanschauung. Die Revolution beindruckte manche Menschen. Die Einstellung ihr gegenüber war unterschiedlich. Bei Leuten, die der Aufklärung zuneigten, gab es zunächst überwiegend Zustimmung und Hoffnungen. Mit der 1792 beginnenden Radikalisierung, Krieg und Hinrichtung des Königs nahm dies ab und insgesamt trat verstärkt Ablehnung auf. Daneben gab es aber weiterhin bei einem Teil Sympathie mit den grundlegenden Ideen.

In Deutschland (das es damals nicht als einen einzigen Staat gab, sondern in einer Vielzahl von Staaten, mit dem Heiligen Römischen Reich als einem eher lockerem Rahmen) gab es einen gewissen Patriotismus und es hatte sich ein Stück weit ein Nationalgefühl in Bezug auf Deutschland als Kulturnation entwickelt. Dieser in Gang befindliche Selbstfindungsprozeß wurde durch den Nationalstaat Frankreich, wie er sich in der Französischen Revolution formte und mit deutschen Staaten in Auseinandersetzungen trat, in seiner Entwicklung vorangetrieben. Ein politisches Nationalgefühl hat sich in Deutschland vor allem in Reaktion auf die Französische Revolution und die Herrschaft Napoleons entwickelt.

Die Abschaffung der Feudalrechte im Elsaß (im 17. Jahrhundert von König Ludwig XIV. Frankreich einverleibt) führte zu Streitigkeiten mit deutschen Fürsten, die dort einige Hoheitsrechte hatten.

Eine Reihe französischer Emigranten (vor allem Adlige, die Gegner der Revolution waren) kam nach Deutschland, am meisten in das Kurfürstentum Trier mit Koblenz als einem Sammelpunkt.

1792 begannen die Revolutionskriege, an denen deutsche Staaten (darunter Österreich und Preußen) als Kriegsgegner Frankreichs beteiligt waren. Der Kriegsverlauf war wechselhaft, Französische Truppen besetzen zumindest zeitweise einige deutsche Gebiete und diese standen unter französischer Militärverwaltung, wobei unter ihrem Schutz in einigen Städten revolutionsfreundliche deutsche Regierungen entstanden, die vor allem aus Mitgliedern deutscher Jakobinerklubs bestanden. Als ein eigener Staat existierte kurzfristig die Mainzer Republik 1792/1793, die erste Demokratie in einem deutschen Staat.

Auf längere Dauer erzielte Frankreich Gebietsgewinne. Frankreich hat deutsche Gebiete annektiert (seinem Staat einverleibt), zuerst das linksrheinische Gebiet (1797; 1801 wurde die Annexion im Frieden von Lunéville anerkannt). In den annektierten Gebieten galt die französische Verfassung. Recht und Verwaltung wurden nach französischem Muster organisiert.

Währenddessen nicht. Aber die Nachfolgen ( Napoleon ) haben ganz Europa verändert.

Die gescheiterte 1848-er Revoulution ist dennoch die verspätete Frucht der Franz. Revolution.

Wie schon gesagt, der Freiheitsgedanke (1789) setze sich auch bis nach Deutschland durch. "Libertè, Egalitè, Fraternitè (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Frankreich hatte Deutschland schon immer beeinflusst (seit Ludwig 14. überhaupt) in Sprache, Mode, Ansichten usw., zum Glück war es dieses Mal was positives!


buma1978  17.05.2015, 21:09

Ich würde dringend zusätzlich einige Blicke auf die Seite http://geschichtsverein-koengen.de/Napoleon.htm empfehlen. Wie fast immer ist "das wahre Leben" weitaus komplexer. Auf der Seite versucht man in einer Art Chronologie Ereignisse, Einflüsse und Personen zu verbinden um den Ablauf zu verdeutlichen.

0