Feedback für mein selbstgeschriebenen Gedicht?
Ich, als Transperson
Ich schaue mich im Spiegel an
Ich dachte ich sehe maskuliner aus
naja Egal, weil eigentlich gebe ich nicht so ein Wert darauf
Meine Arme, mein Körper sollte muskulöser sein,
Mein Körper sollte insgesamt größer sein
Und wenn ich noch Mal hinseh sollte meine Gesichtsform männlicher sein
Meine Hände kräftiger,
Meine Haare kürzer,
Mein Oberkörper der eines Jungen
Aber ich darf mich darin nicht verfangen ich habe andere wichtigere Prioritäten
Ich bin weder Frau noch Mann,
Ich bin nicht binär
Niemand sieht mich in der Gesellschaft so an
Vielleicht wenn ich eher aussehen würde wie ein Mann
Ich will mich vor niemandem erklären müssen
Ich will niemandem dass Recht geben zu entscheiden ob sie den richtigen Namen an mir benutzen
Das einzige was ich kriege sind verwerfliche Blicke
Sie können das gut, denn sie haben nicht diese Probleme
Man wird nur noch reduziert auf das Geschlecht als das man sich sieht
Und die anderen sind die die es als lächerlich ansehen
Ich will doch nur als normaler Mensch betrachtet werden
Und in gleicher Zeit als der Mensch gesehen werden der ich wirklich bin
Ich will nicht mit den Worten beschrieben werden dass ich Trans bin
Ich will hören was ich als Mensch abgebe
Lustig, lieb
Ja, das sind Sachen die mich ausmachen
Nicht das Trans sein
Es zeigt nur, dass ich im falschen Körper geboren wurde
Schon immer wurde das Trans sein als problematisch betrachtet
Hollywood Filme in welchem Transpersonen Menschen schlachten
In welchem Transpersonen als ekelhaft und krank abgestempelt werden
Und Transpersonen müssen ihr Leben lang damit leben
Kein Wunder dass die Gesellschaft so ablehnend ist
Wenn es das Gelehrte ist
Unzählige Misshandlungen, Morde von Transpersonen
Wir sind nicht die die Unmenschlich sind, das sind die, die nicht tolerant gegenüber uns sind
Wir, gerade wir, sind die, die akzeptieren
Aber was ist mit ihnen?
Warum sind wir die, die nicht anerkannt werden?
Eine Schande
Und ich, als Transperson, muss für den Rest meines Lebens damit kämpfen
3 Antworten
Sei mir nicht böse, aber für mich ist das kein Gedicht.
Ich sehe keine sprachliche Verdichtung, nichts Lyrisches, auch nichts Literarisches.
Du machst zu viele Fässer auf – Selbstzerfleischung, Selbstzweifel, Unzufriedenheit, Anklage, Trotz, Spaltung, Selbstbild, gesellschaftliches Ansehen.
Für mich ist das ein Brainstorming. Für ein Gedicht müsste das Notierte geordnet, sortiert und konzentriert und dann literarisch umgesetzt werden.
Ich weiß nicht, inwiefern du damit umgehen kannst: Ich biete dir an, dir an deinem Text in Ansätzen zu verdeutlichen, was ich meine.
Ich freue mich, dass du meine Antwort so positiv und nicht als Angriff auffasst.
Ich werte deinen Text also als Notizen, abstrahiere sie, um auf Oberbegriffe zu kommen, sortiere und konzentriere dann. Ich habe das Selbstbild ausgewählt, weil ich dazu einen Zugang zu haben glaube. Ich bin aber selbst nicht betroffen, sieh mir also nach, wenn ich da in eine falsche Richtung rutsche. Ich versuche zwischen den Zeilen zu lesen, einen Kern zu treffen, und ich weiß nicht, ob mir das gelingt:
Gespiegelt
Ich sehe mich im Spiegel,
Aber nicht den, der ich bin.
Im inneren Spiegel maskulin,
Meine Statur größer,
Meine Arme muskulöser,
Meine Hände kräftiger,
Meine Haare kürzer,
Mein Gesicht markanter,
Als mein Körper es nach außen zeigt.
Ihr seht die, die ich nicht bin,
Und sag ich, wer ich bin,
Bin ich dennoch
Weder die, die ich nicht bin,
Noch der, der ich bin,
Sondern nur die, die er ist,
Oder der, der sie ist.
Nur trans
Und nicht binär.
Mein Herz das eines Jungen
Im Oberkörper eines Mädchens.
Den Weg eines Mannes
Geht sichtbar noch eine Frau
– aber doch immer und vor allem
Ein Mensch,
Der ich bin.
Das war noch eine Vorgängerversion, aber der eine Satz ist zu lang, deshalb:
Gespiegelt
Ich sehe mich im Spiegel,
Aber nicht den, der ich bin.
Im inneren Spiegel maskulin,
Meine Statur größer,
Meine Arme muskulöser,
Meine Hände kräftiger,
Meine Haare kürzer,
Mein Gesicht markanter,
Als mein Körper es nach außen zeigt.
Ihr seht die, die ich nicht bin.
Und sag ich, wer ich bin,
Bin ich dennoch
Weder die, die ich nicht bin,
Noch der, der ich bin.
Ich bin nur die, die er ist,
Oder der, der sie ist;
Nur trans
Und nicht binär.
Mein Herz das eines Jungen
Im Oberkörper eines Mädchens.
Den Weg eines Mannes
Geht sichtbar noch eine Frau
– aber doch immer und vor allem
Ein Mensch,
Der ich bin.
Das finde ich wunderschön.
Dem würde ich - aus meiner Sicht - gern noch eine Zeile hinzufügen. Eine Zeile der Selbst-Akzeptanz:
"Ich bin."
Okay Dankeschön, Ansich ist das Gedicht wirklich gut, aber nicht die richtige Aussage für mich Persönlich. Aber danke, dass du dir die Mühe gemacht hast. Noch als Frage müssen Gedichte geordnet sein oder ist das eher deine Meinung? Also, weil an sich ist mein Text ja in Verse aufgeteilt und es hat doch auch ein Gewissen Rhythmus und Reime.
Nein.
DU bist die Herrin oder der Herr deines Gedichts. Lass dich nicht durch Vorschriften einengen.
(Ich teile allerdings Lottas Meinung, dass dein Gedicht eher Prosa ist.)
Ich habe noch einen neuen Text hier hoch geladen, wenn es dir nicht zu viele Umstände macht, wäre ich dir dankbar, wenn du auch dazu eine Meinung geben könntest. Tut mir leid falls das etwas aufdringlich klingt, aber es ist einfach etwas neues für mich und ich Versuche daraus zu lernen und mich zu verbessern.
der anfang war gut der rest so ehr nicht (meine freundin) (7 von 10)
ich stimm ihr zu wobei ich nur sehr sehr wenig davon schön fand mir fehlte irgendwie das gedichtfeeling (4 von 10) außerdem war die länge etwas to much for my taste
Da das Gedicht gleichzeitig eine Erklärung/Erzählung/Fragestellung ist, denke ich, es ist sehr gut. Manchmal kannst du vielleicht noch eine Silbe hinzufügen oder weglassen um dem Reim ein gewisses Versmaß zu geben.
Schön gesagt, wollte das Gleiche schreiben und zu dem/der Fragesteller/in alles Gute und danke dass du uns teilhaben lässt
Danke für deine ehrliche Meinung. Ich finde dein Ansatz sehr interessant, weil ich muss sagen ich war mir auch nicht wirklich sicher was für eine Textsorte ich bin dann aber zu dem Entschluss gekommen es als Gedicht abzustempeln. Wenn es dir nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt wäre ich dir für Verdeutlichungen dankbar