FAUSTLOS - Wie Kinder Konflikte gewaltfrei lösen lernen?
hallo,
ich bin gerade dabei eine Präsentation für meine mündliche Abschlussprüfung zu erstellen.
Mein Thema: Faustlos - wie Kinder Konflikte gewaltfrei lösen lernen. (Grundschulstufe einer Förderschule)
Ich soll die Inhalte kurz erklären und dann erklären wie die Inhalte aus diesem Projekt in die tägliche pädagogische Arbeit mit einfließen kann.
Ich selbst hab noch nie eine Gewaltprävention miterlebt und war auch noch nicht an einer Förderschule. Deswegen wollte ich fragen, ob
1) jemand vlt. ein Buch von Faustlos hat und mir vlt. ein Foto von den Inhalten schicken könnte
und
2) habt ihr Ideen wie man die Inhalte in die tägliche pädagogische Arbeit miteinfließen lassen kann.
(Ich hätte mir das Buch bzw. set gerne selbst bestellt und mir die Infos auszusuchen aber das kostet um die 500€)
(Ich weiß das es meine Prüfung ist, trotzdem bin ich auf jeden Tipp, Rat und Idee sehr dankbar)
1 Antwort
Das Beste ist es immer, Alternativen zur Gewalt aufzuzeigen. Vertrauenslehrer, Sozialarbeiter, aber auch: Schlicht miteinander reden. Das verstehen Kinder. Natürlich kommt es auch immer auf den Konflikt an. Natürlich kann man so etwas in die Alltagspädagogik einfließen lassen. Flankiert werden kann das dadurch, dass man aufzeigt, wie Erwachsene Konflikte lösen (Miteinander reden, Polizei, Gerichte; vielleicht kann man mal einer öffentlichen Gerichtsverhandlung beiwohnen; bei entsprechender Erläuterung geht das schon mit Viertklässlern).
Prügeln sollte auf dem Schulhof und auf dem Nachhauseweg generell verboten sein.
Ja ist es eh.
Nur meistens kümmern sich die, die es machen nicht unbedingt um die Regeln.
Wie kann ich jetzt Kinder erreichen, die sehen, dass Reden in der Praxis nicht immer hilft?
Ich muss ihm ja irgendwie erklären dass es gut ist, wenn ich mich an die Regeln halte und aufs Maul bekomme.
Während der andere "böse" Regelbrecher mir aufs Maul gibt, ich dann im Recht bin wenn ich mich nicht wehre und mir es dann in der Realität nichts bringt.
Das Ergebis ist ich hab ne blutige Lippe, vielleicht ein wenig Kohle weniger, bin dafür moralisch überlegen.
Das ist schwer begreifbar zu machen.
Du meine Güte, welche Rowdys sind heutigentags in den Schulen! Die gehören doch in Sicherheitsverwahrung!
Hä? War schon zu meiner Zeit so und ist heute sicher nicht anders...
Ich weiß jetzt nicht, wie alt Du bist. Aber während der 60er Jahre waren Prügeleien in der Schule noch etwas mehr Gang und Gäbe. Sie wurden aber auch - sofern davon die Rede sein kann - fair ausgetragen. Und Klauen war da erst recht absolut tabu! Wunden hat es da - nun gut, hin und wieder gegeben.
Meine Schulzeit waren die 90er/200er.
Kannst du mir trotzdem noch sagen, wie ich das den Kindern gut rüberbringen kann, das Reden die bessere Wahl ist. Wenn sie dann in den nächsten Tagen von der Realität eingeholt werden und nicht sehen dass es funktioniert...
Das hast mir leider noch nicht beabtwortet. Das sehe ich als sehr schwierig an
Ich würde es Dir unendlich gern sagen. Aber ich habe diesbezüglich auch kein Patentrezept. Wenn Kinder schlechte Erfahrungen gemacht haben, ist es natürlich bitter und schwer, sie zu überzeugen. Und wenn sich in einer Schukle Rowdys aufhalten, ist es eben schlimm. Freilich. Wenn man einem Kind, das schlimme rfahrungen mit einem Rowdy gemacht hat, sagt, der wäre jetzt weg (was natürlich der Wahrheit entsprechen muss), macht das durchaus etwas aus. Tatsächlich sollten Rowdys, wie Du sie skizziert hast, in einer zivilisierten Schule nichts zu suchen haben. Leider sieht die Realität anders aus. Und leider muss ich Dir eine letzte Antwort schuldig bleiben.
Mhm, ja leider. Da ist trotz den ganzen super duper gewaltfrei Konflikte lösen Konzepten seit Jahren nichts anders rumgekommen.
Wird immer wieder von der Realität eingeholt...
Mit fällt da auch nichts ein.
Was ich Dir gern sagen würde: Mir hat der Austausch mit Dir trotz alledem Freude gemacht. Patentrezepte gibt es nicht, aber ich glaube schon, dass manche Ausführungen von mir durchaus Sinn haben.
Ja, das gibt schon Sinn. Das streite ich nicht ab. Bin auch gewaltfrei unterwegs und habe mich zum Glück noch nie ernsthaft schlagen müssen 👍 Ich habe schon immer gut beobachten können und dabei sind mir halt die Wiedersprüche aufgefallen und keiner konnte/wollte mir dazu was sagen...
Was mir grad noch so kommt, das vor allem auch Lehrer dafür sensibilisiert werden. Wenn ich mich so zurückerinnere, waren die Lehrer froh, wenn Sie nichts mitbekommen haben. Bzw. haben bewusst weggeschaut, weil sie den Konflikt gescheut haben... Haupsache die Pause läuft für Sie friedlich 😅😅
Das mit den Lehrern - ja! Das ist ein Trauerspiel! Ich würde es gleichgültig oder gewissenlos nennen. Ich bin auch kein Rüpel, habe aber das Prügeln mehr oder minder notgedrungen gelernt. Beherrsche es inzwischen ein kleines Stück weit! Ich wollte, es wäre nicht erforderlich gewesen, aber die Welt ist eben so, wie sie ist. Im Grunde bringt Gewalt niemandem etwas. Aber es gibt eben zu viele Esel in der Welt, die das nicht wissen. Und allen kann man keine Vernunft beibringen.
Und was macht man mit den Leuten die sehen dass z.B. in der Pause immer die gleichen Personen abgezogen werden, bis Sie sich wehren (körperlich, weil Worte nichts gebracht haben).
Ihnen wird durch die Realität was anderes gelernt, und zwar das am Schluss wenn nichts mehr hilft(Reden), die Auseinandersetzung körperlich wird.
Das ist es doch richtig schwierig, das Konzept verständlich unterzubringen.