Fahrzeug überbrücken Stromrichtung?

6 Antworten

Dein Denkfehler ist, elektrische Energie mit irgendwelchen Elektronen gleichzusetzen. Einem Fahrzeug mit leerer Batterie mangelt es nicht an Elektronen, und Elektronen fließen nie (per Saldo) von einem Fahrzeug zum anderen, vielmehr fließt der Strom immer nur in einem geschlossenen Stromkreis. Daher musst du sowohl die Pluspole als auch die Minuspole untereinander verbinden. Die Energie (!) fließt dann natürlich sehr wohl von einem Fahrzeug zum anderen.

Beim Überbrücken eines Fahrzeugs hast du nichts anderes als 2 Spannungsquellen Parallelgeschaltet. Bei einer Parallelschaltung von Spannungsquellen bleibt das Potential gleich. Die Leere Batterie wird damit beginnen die volle zu entladen, bis sich das Potential ausgeglichen hat.

Das ist aber nicht das Ziel der Überbrückung. Das Ziel der Überbrückung ist es, die Spannung der leeren Batterie anzuheben, sodass das Fahrzeug genug Spannung hat, damit es starten kann.

Beim Entladen der Batterie singt die Spannung an der Batterie bis auf einem minimum. Dann ist die Spannung nicht 0 sondern z.b. bei 12V Batterien je nach Batterie etwa 11,8V. Die Ladeschlussspannung liegt bei etwa 14,8V.

Da alle anderen Verbraucher im Fahrzeug hinter der Batterie geschaltet sind bekommen auch diese Verbraucher im Auto das gleiche Potential welches an den beiden Batterien anliegt. Angenommen deine Batterie ist bis auf 12,6V entladen und die Batterie des 2. Fahrzeugs ist voll und die Spannung beträgt 14,8V

In dem Moment indem du die 2. Batterie parallel an die leere Batterie anklemmst haben alle Verbraucher die dahinter geschaltet sind ebenfalls 14,8V. Diese Spannung beginnt jetzt damit langsam aber sicher zu sinken bzw. die Batterie beginnt damit sich zu entladen, je nach dem wie viele Verbraucher angeschlossen und eingeschaltet sind und eben weil die leere Batterie sich an der vollen auflädt und sich die beiden Batterien Spannungstechnisch ausgleichen.

Aber wie schon gesagt interessiert uns nicht das Ausgleichen der Akkus sondern ob an unseren Verbrauchern die eine bestimmte Spannung benötigen diese von der 2. Batterie des anderen Fahrzeugs zu verfügung gestellt bekommt, damit wir das Fahrzeug starten können.

Ich weiß nicht wie du das meinst, die beiden minuspole sind miteinander verbunden genauso wie die plus pole. Die physikalische Stromrichtung ist von - zu +. Die Technische, auf Schaltplänen u. S. W, von + zu -.


CytVert 
Beitragsersteller
 16.01.2020, 11:53

Die Minuspole sollen ja nicht miteinander verbunden sein. Sondern der Minuspol des spenderautos mit der Karosserie. Jetzt frage ich mich nur wie der Strom dann beim Anlasser ankommt wenn er an der Karosserie ankommt

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nathan7131  16.01.2020, 14:34
@CytVert

Hä? Natürlich wird der minus pol mit dem andern verbunden. Geht doch garnicht anders, wer hat dir diesen Quatsch erzählt?

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Blumenacker  16.01.2020, 23:04
@CytVert

Das Kabel zum Minuspol ist an der Karosserie angeschraubt. In der Karosserie ist der Motor befestigt. Den Minuspol nennt man nicht ohne Grund auch "Masse".
Die Masse ist in diesem Fall die Karosseriemasse und die Motormasse. Man kann sogar sagen, diese gesamte Masse i s t der Minuspol des Fahrzeugs.

Strom fließt vom Pluspol zu einem Verbraucher, z. Bsp. ein Rücklicht, vom Rücklicht führt ein Kabel zum umgebenden Autoblech und vom Autoblech über das Minuskabel zum Minuspol - somit ist der Stromkreislauf geschlossen (vereinfacht dargestellt).

Daß man das Überbrückungskabel "minus" beim Nehmerauto nicht direkt am Minuspol der leeren Batterie anschließt, ist noch so ein bißchen ein Relikt aus den alten Batterietagen, als aus Batterien noch ein Gemisch aus Sauerstoffgas und Wasserstoffgas entweichen konnte. Wenn dieses Gemisch gezündet wird, reagiert es explosionsartig.

Wenn man nun ein Überbrückungskabel am MInuspol der leeeren Batterie anschließt, kann die erste spontane Ladungsübertragung so heftig sein, daß ein Funke entsteht. Und dieser Funke könnte das entweichende Gasgemisch zur Explosion bringen. Das Ergebnis wäre eine geplatzte Batterie.

Deswegen sucht man für das Spenderkabel irgendeine Metallnase am Motor, weit genug von der Batterie weg. ( An der Karosserie blankes - also leitfähiges - Metall zu finden, ist schwierig, weil die Karosserie auch innen lackiert ist.

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Zuerst die beiden Pluspole miteinander verbinden, und dann die beiden Minuspole.

Bei dem Fahrzeug, welches gestartet werden soll, schließt man die Kabelklemme irgendwo am Motorblock an - aus Sicherheitsgründen, wegen Knallgas.

Beim Überbrücken ist das so, als hättest Du selbst keine Batterie im Wagen! Also müssen die beiden Pole gleich verbunden werden. + mit + und - mit -. Wenn Du + mit - verbindest, grillt es die Fahrzeugelektrik und Elektronik. Dann ist erst mal der Ofen aus!