Fahrdienstleiter Gehalt DB?
Hallo, ich fange bald eine Ausbildung zum Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn an.
Man findet zwar auf der Deutschen Bahn selbst und im Internet einige Angaben über das Gehalt, mich würden aber persönliche Informationen stark interessieren.
Liebe Grüße,
2 Antworten
Zwischen 33 000 und 50 000 Euro brutto bekommt ein Fahrdienstleiter laut DB im Jahr. Je nachdem, auf welchem Stellwerk er eingesetzt wird (und wie viel Berufserfahrung er hat).
Hallo, in Duisburg in BZ is 355.. und in den anderen 6 BZs ebenfalls 355!
Ein Kollege arbeitet in Mainz und bekommt 42000€, aber die Schichtzulagen sind 400-450€ im Monat. Trotzdem kein angenehmes Leben. Er hat unter der Woche frei und muss am Wochenende arbeiten. Wenn seine Frau arbeitet, ist er zu Hause, und am Wochenende ist es umgekehrt. Außerdem hat er 12-Stunden-Schichten am Sonntag. Die 43.000 erhält man nur, wenn man mehr als 160 Stunden arbeitet wie bei einem normalen Job.. Ob man das noch als angemessene Bezahlung bezeichnen kann, ist fraglich. Wegen der mäßigen Bezahlung finden sie auch keine Mitarbeiter ständig seit 20 Jahren und stellen häufiger Quereinsteiger ein.
Naja die persönlichen Erfahrungen decken sich mit den Angaben im Internet 😉 jedenfalls, wenn man die richtigen Angaben hat.
Die genauen Angaben findet man auf der Seite der EVG, also genau hier: https://www.evg-online.org/meldungen/details/news/die-neuen-entgelttabellen-sind-da-6903/
Die Entgelttabelle für Fahrdienstleiter beginnt bei Seite 124 und nennt sich "Funktionsgruppe 3", aufgrund der Gehaltsgruppen 307 bis 355. Alles darunter und darüber sind andere Berufe, wie Bezirksleiter, BPDM (müsste auch 304 sein) , oder z. B. Weichenwärter nach unten (308).
Dann kommt es darauf an, welches Auszahlungsmodell du gewählt hast: je nach Lohngruppe hast du ein jährliches Festgehalt. Dieses lässt sich in 12, 12,5 und 13 Monate aufteilen. Beim 12er Modell bekommst du das Jahresgehalt auf 12 normale Monate aufgeteilt. Beim 12,5er Modell gibt es mit der Auszahlung im November ein halbes Monatsgehalt als "Weihnachtsgeld" (die restlichen Monate sind entsprechend niedriger) und beim 13er Modell bekommst du dann 2 Monatsgehälter im November. Dort hast du dann zwar die niedrigsten Gehälter im Rest vom Jahr, aber für den Jahreswechsel sowie Weihnachten eben garantiert mehr, weil du es vorher nicht ausgeben konntest. Ich habe mich für das 13er Modell entschieden und nutze das Weihnachtsgeld dann für Nachzahlungen (z. B. Strom) und die KFZ-Versicherung.
Dann gibt es noch einmal etwas, das Einfluss nimmt: nämlich das Wahlmodell der EVG. Hier hast du die Wahl zwischen (mittlerweile jeweils 2) Optionen:
- mehr Geld (2,5%)
- 6 Tage mehr Urlaub
- eine Stunde weniger wöchentliche Arbeitszeit
Und da du hieraus 2 aussuchen kannst, lässt sich das auch kombinieren. Du könntest z. B. 2x die Gehaltserhöhung nehmen, dann wärst du monatlich bei 5% mehr. Oder 2x den Zusatzurlaub, das wären dann 12 Urlaubstage mehr. Von der Minderung der Arbeitszeit rate ich ab, dadurch machst du nur noch mehr Überstunden, die wirst du definitiv auch so bekommen.
Aber du kannst natürlich auch zwei Punkte kombinieren, so wie ich: ich habe mich einmal für 6 Urlaubstage entschieden und einmal für mehr Gehalt. Ich bekomme also jährlich 34 statt der üblichen 28 Tage Urlaub sowie monatlich 2,5% mehr Gehalt. Hier kann jeder entscheiden, was er für am besten hält.
Wer sagt die 28 Urlaubstage reichen ihm, der kann getrost 2x die Gehaltserhöhung nehmen. Wer lieber viel Urlaub möchte nimmt 2x die 6 Tage (also insgesamt 12). Aber vielerorts wirst du nicht einmal deinen regulären Jahresurlaub nehmen können, aufgrund akutem Personalmangel. Deswegen hatte ich mich für die Kombination entschieden. Angenommen, du entscheidest dich wie ich, zählt für dich die Entgelttabelle auf Seite 131. Also 13er Modell mit 6 Tagen Extraurlaub.
Zur Tabelle selbst: hier ist natürlich einerseits das Auszahlungsmodell zu beachten. Dann gibt es auf einigen noch den Zusatz "UG", der steht für Urlaubsgeld. Das gilt aber nur für Verträge, die vor 2017 abgeschlossen wurden. Hier konnte man wählen, ob man das Urlaubsgeld separat ausbezahlt bekommen möchte, das gibt es aber für neue Verträge nicht mehr. Die bekommen das Urlaubsgeld anteilig jeden Monat ausbezahlt. Und zu guter letzt natürlich noch das Wahlmodell der EVG. Hast du einmal mehr Geld und einmal mehr Urlaub oder weniger Arbeitszeit genommen, gilt für dich "Zusätzlicher Erholungsurlaub 6 Tage". Entscheidest du dich zwei Mal für Urlaub, zwei Mal weniger Arbeitszeit oder einen Mix, gilt für dich "Zusätzlicher Erholungsurlaub 12 Tage". Nimmst du zwei mal mehr Geld, gilt die Basisentgelt-Tabelle. Natürlich findest du auch Tabellen mit dem Jahresgehalt der einzelnen Lohngruppen.
Was auch noch zu erwähnen ist: alle 5 Jahre erhöht sich das Geld etwas. Das sind dann die Spalten 1-7. Für dich als Einsteiger ist also zuerst nur die Spalte 1 wichtig.
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