Eventuell Thalassophobie?

2 Antworten

Also grundsätzlich dürfte das keine Thalassophobie sein. Wie ich das verstanden habe (ich musste selbst nachschlagen), ist das die Angst vor dem Meer. Du gehst ja ins Meer und hast »nur« Angst, an Teilen an dessen Boden verletzt zu werden.

Im Zweifelsfall solltest Du Dir natürlich professionellen Rat bei einem Psychotherapeuten holen. Vor allen Dingen dann, wenn die Phobie Dein ganzes Leben negativ beeinträchtigt. Aber ich kann Dir ein paar Herangehensweisen nennen, damit Du Dir selbst helfen kannst. Sie stammen vor allen Dingen aus der Verhaltenstherapie:

  1. Als erstes solltest Du nach den Ursachen »fischen«. Gab es in der Vergangenheit einen Grund, dass Du Wrackteile und Anker so fürchtest? Hast Du Dich vielleicht negative Erfahrungen gemacht, die so schwerwiegend waren, dass sich eine Angst dagegen manifestiert hat? (z.B. eine schwere Verletzung durch einen Anker im Meer - in dem Fall unbedingt eine Traumatherapie machen!). Oder haben Dir Deine Eltern die Angst bzw. Übervorsichtigkeit in der Vergangenheit regelrecht »einprogrammiert«?
  2. Mit dem Wissen um die Ursachen solltest Du Dich nun auf das Jetzt konzentrieren und üben, Dich Deinen Ängsten zu stellen und sie quasi wieder auszutrainieren.

Zum zweiten Punkt gibt es auch einen Ablaufplan, mit dem Du üben kannst. Halte ihn möglichst strikt ein:

  1. Vorbereitung: Schreibe Dir auf ein Blatt Papier, was Du denkst, was Dir passieren kann, wenn Du im Meer ohne Brille schwimmen gehst. Setze Dir ein konkretes Ziel, was Du machen möchtest (z.B. 10 Minuten ohne Brille im Meer schwimmen). Nimm am Anfang sehr kleine Ziele und steigere sie von Übung zu Übung. Schreib Dir außerdem auf, wie Du Dich belohnen möchtest, wenn Du die Übung geschafft hast.
  2. Übung: Versuche, Dein Ziel im Meer umzusetzen, also schwimme z.B. 10 Minuten ohne Brille. Versuche dabei, bewusst ruhig zu atmen und Deine Umgebung, aber auch Deine Angst wahrzunehmen. Wenn es nicht geht, sei Dir aber auch nicht zu schade, die Sache abzubrechen.
  3. Nachbereitung: Egal, ob es geklappt hat oder nicht: Schreibe auf das Blatt Papier genau auf, was passiert ist und wie Du Dich gefühlt hast. Wenn es geklappt hat, erhöhe beim nächsten Mal Dein Ziel. Wenn nicht, bleibe dabei.
  4. Belohnung: Bei Erfolg belohne Dich auf die vorher festgelegte Weise. Solltest Du es wenigstens versucht, aber keinen Erfolg gehabt haben, belohne Dich trotzdem.

Das Ganze nennt sich »Konditionierung mit positiver Verstärkung«. Dabei trainierst Du, Deine Angst schrittweise zu überwinden und Dein Gehirn über das Belohnungszentrum neu zu programmieren. Das Ganze wird so auch in der Verhaltenstherapie eingesetzt - ich habe es nur für Dein spezifisches Problem abgewandelt.

Viel Spaß damit! Bei Fragen, einfach nachfragen!

das hab ich auch is schon ne heftige sache man