Daten-Bitrate für die Kodierung von Filmen in MKV (H.264) oder MP4

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt auf die Auflösung in Pixel an. Mit H.264 bei 800-1000kbit/s und two-pass encoding kriegst du bei PAL-Auflösung (720x576 Pixel) schon sehr passable Ergebnisse.

Das Containerformat (AVI, MP4, MKV, OGG, ...) ist da erstmal nicht so wichtig, es sei denn du brauchst irgendwelche speziellen Features.


ArchEnema  20.06.2011, 23:19

Achso, Artefakte kriegt man bei H.264 echt nur hin wenn man es drauf anlegt (extrem geringe Bitrate), weil die Blockglättung schon fest im Algorithmus eingebaut ist. Was eher passiert ist, dass das Bild verwaschen und übermäßig geglättet aussieht.

0
uncutparadise 
Fragesteller
 21.06.2011, 09:07
@ArchEnema

Danke für Deinen Beitrag. MiniDV ist ja "nur" 720 und selbst wenn ich mich auf meine restlichen DVDs stürzen würde, wäre die Auflösung die gleiche. Hab derzeit keine Zeit, keine Hardware und keine Lust, irgendwelche BDs zu rippen und zu konvertieren. Wozu auch, Scheibe rein und gut. Also auch kaum Kontakt zu 1.920 :-) Also 800 - 1.000 ist passabel. Ich hab zwei Konverter, die mit 768/1600 bzw. 500/1000/2000 arbeiten oder die direkte Einstellung im Videoprogramm, wobei das von der Konfigurationstiefe wohl bei H264 noch traditionell ist ;-) Okay, dann wär bei der Bitrate statt Artefakten die Schärfe wichtig. Ist die bei 800-1000 auch fast beim Original ?

0
ArchEnema  21.06.2011, 22:38
@uncutparadise

Ist die bei 800-1000 auch fast beim Original ?

Jupp, annähernd. Das meinte ich mit "passabel" ;)Hab damit schon DVDs codiert, daher diese "Hausnummer". Wie gesagt bei Two-Pass, sonst ggf. bissl höhere Bitrate spendieren. Ohnehin dürfte deine Kamera auch nicht unbedingt an die Schärfe einer Kauf-DVD rankommen...

0
annokrat  20.06.2011, 23:27

auf alle fälle ist 720x576 bei h.264 ein no-go. um das seitenverhältnis zu erhalten, benötigst du 768x576.

annokrat

0
ArchEnema  20.06.2011, 23:51
@annokrat

Erstens können diverse Containerformate (z.B. AVI) einen Skalierungsfaktor speichern, der dann das Seitenverhältnis wieder korrigiert. Praktisch alle DVDs sind in 720x576 codiert und werden erst beim Abspielen auf 1024x576 (1024/576 = 16/9) gestreckt.

Zweitens verwendet das MiniDV-Format üblicherweise PAL-Auflösung, also gerade 720x576. Wenn man das einfach so lässt wird natürlich auch nix verzerrt.

Drittens war das nur ein Beispiel aus meiner Erfahrung. 640x480 (VGA) geht natürlich auch mit geringerer Bitrate. 1024x400 sind etwa soviele Pixel wie 720x576 und brauchen dementsprechend eine vergleichbare Bitrate. Mit H.264 hat das Seitenverhältnis auch nix zu tun, das sollte jede beliebige Höhe und Breite können, sofern durch 8 (oder auch 16?) teilbar.

0

ganz wichtig: 720 x 576 (pal-auflösung) darfst du niemals unter den neuen codecs verwenden. nur bei mpeg2 musst du das nehmen, aber um in den anderen codecs ein seitenverhältnis 4:3 zu erhalten, musst du eine auflösung von 768 x576 wählen.mit 720 pixel quetschst du das bild zusammen.

ausserdem macht es durchaus sinn deine videos zum schluss auf hd-auflösung "aufzublasen". du wirst erstaunt sein wie viel besser das auf grossen bildschirmen aussieht.

das bedeutet dann, dass du bei seitenverhältnis 4:3 (altes tv-format) eine auflösung von 1440x1080 benutzt, bei seitenverhätnis 16:9 (wide screen) eine auflösung von 1920x1080.

zur datenrate: bei den h.264-codecs mit 1920x1080 solltest du bereits bei 3000 kbits/s sehr gute ergebnisse erhalten. ich rate dir tests zu machen beginnend mit 1500 bis hoch zu 6000 kbits/s. dann vergleichst du die ergebnisse und wählst den möglichst niedrigsten bei guter qualität aus.

annokrat


uncutparadise 
Fragesteller
 21.06.2011, 09:00

Danke für Deine Ausführungen, die mir teils helfen und mich teils verwirren:

  • aus der Videobearbeitung heraus ist es sowohl das Ziel, eine DVD mit Menüs draus zu machen (für die Verwandschaft oder Leute ohne gute Player), also MPEG2, als auch eine Datei mit aktuellen Codecs für uns bzw. technisierte Freunde. Das wäre laut Deiner Aussage ja zusammen nicht machbar, da mich das Programm bei Erstellung des Videos ja nach dem Format fragt und ich dort meist 720x576 angebe.
  • macht das Upscaling nicht besser die Hardware im Player über HDMI ? Wenn ich das über die Software aufblase, kodiert der sich doch nen Wolf ?
  • 6000er Datenrate entspricht meines Wissens der üblichen DVD-MPEG2-Datenrate, das kann ja von der Größe des Videos nicht das Ziel sein. 3000 wäre immernoch die Hälfte. 1.500 klingt interessant und angeblich ist ja H264 der Standard für hochkomprimierte Videos in toller Qualität
  • gerade weil ich meine Filme nicht erst in 10 verschiedenen Datenraten komprimieren und vergleichen will, frage ich ja hier
0

wenn du eine dvd für normale dvd-player machen willst, musst du natürlich mpeg2 mit 720x576 wählen.

wenn du einen anderen codec mit höherer auflösung haben willst, musst du dementsprechend ein weiteres mal rendern.

upscaling auf hardware muss immer in echtzeit gelingen, auch auf relativ schlechten geräten, so dass upscaling auf hardware immer auf zeit geht, die qualität ist da unwichtig und wird deshalb reduziert.

beim rendern aus einem videobearbeitungsprogramm kannst du qualität als mass vorgeben. das rendern dauert dann in aller regel länger als die spieldauer des videos, zum teil deutlich. aber zum schluss hast du das maximale für upscaling heraus geholt.

meine datenraten bezogen sich auf h.264 und sollten die richtwerte vorgeben, innerhalb derer du dich bewegen solltest. mit mpeg2 hat das nichts zu tun, auch wenn dort ähnliche werte in gebrauch sind.

bei mpeg2 machen werte unter 3000 selten sinn, sofern dir die qualität wichtig ist.

aber noch mal: mach versuche mit unterschiedlichen bitraten und entscheide dich dann für die einstellung. andere machen das auch so.

annokrat

Zur richtigen Konvertierung von MiniDV nach H.284 ist natürlich nicht nur die Bitrate entscheidend. Wie man richtig konvertiert kannst du hier nachlesen.

DVD-Backup nach MPEG-4

<a href="http://encodingwissen.de/" target="_blank">http://encodingwissen.de/</a>

Dein MiniDV entspricht einer DVD und MPEG-4 entspricht H.264. Ob das Ganze nachher in ein MP4- oder MKV-Container landet, spielt keine Rolle.


uncutparadise 
Fragesteller
 21.06.2011, 08:43

Boah, das ist mächtig viel Stoff, nur um einen Privatfilm nach der Videobearbeitung zum Vorführen zu kodieren. Bisher habe ich dann meist den divx-Codec, das Format und die Bitrate gewählt und fertig. Mit der neuen Version muss ich mich ja auch mit MP4 und H264 beschäftigen. Ich sag Dir Bescheid, wenn ich das durchgelesen haben ;-)

0