Das Erwachsenwerden im alten Rom

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Eine einheitliche ganz genaue Abgrenzung hat es nicht gegeben.

Die adulescentia (Jugendzeit, Zeit des jugen Mannes) begann mit dem Anlegen der toga virilis (Männertoga), der gewöhnlichen weißen Toga. Dies geschah meistens zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr (mit Erreichen einer bestimmten körperlichen Reife verbunden, nach Augenschein durch den pater familias festgestellt). 14 war traditionell ein Mindestalter dafür. Der genau gewählte Zeitpunkt war eine Entscheidung der Eltern/Erziehungsberechtigten. Der junge Mann legte die Zeichen der Kindheit (pueritia), bulla (Kapsel mit Kette und Amulett) und toga praetexta (eine mit einem Purpurstreifen eingefaßte Toga), ab und ließ sich im tabularium (Archiv, Gebäude, das Aufbewahrungsort von Urkunden und anderen Dokumenten war) registrieren. Das geschah gewöhnlich am 17. März, an dem die Liberalia als Fest des Gottes Bacchus/Liber gefeiert wurden.

Der Zeitraum, bis zu dem jemand adulescens (Heranwachsender, junger Mann) war, konnte in Einteilungen nach Lebensaltern unterschiedlich lange angesetzt sein, nur das junge Mannesalter oder sowohl das junge als auch das mittlere Mannesalter umfassen.

Als iuvenis (junger Mann) konnte je nach Einteilungsschema der adulescens gelten (iuvenis und adulescens gleich lang und praktisch synonym), jemand im jungen und mittleren Mannesalter (wobei adulescens nur die Zeitdauer des jungen Mannesalters war) oder nur jemand im mittleren Mannesalter (ab etwa 25 - 30 Jahre). Ein iuvenis war ein antiker Römer auf jeden Fall, sobald er als Wehrpflichtiger, als kriegsdienstfähig galt.

Aulus Gellius, Noctes Atticae überliefert eine vom Annalisten Tubero dem sagenhaften König Servius Tullius als Begründer zugeschriebene Einteilung alter Zeit. Danach war puer (Kind), wer weniger als 17 Jahre alt, ab 17 Jahre konnten junge Römer als Soldaten ausgehoben werden. Jüngere (iuniores) waren die von 17. bis zum 46. Lebensjahr, Ältere (seniores) die über dem 46. Lebensjahr. So wurde zwischen pueritia (Kindheit), Jugendzeit (iuventa) und senecta (hohes Alter) unterschieden.

Von Marcus Terentius Varro sind zwei Varianten einer Einteilung in fünf Lebensabschnitte überliefert. Nach der einen (Censorimus, De die natale 14, 2) waren es Abschnitte mit 15 Jahren (bis auf den letzen, bis zum Tod reichenden) wobei das höher Alter, die letzte Lebensphase in den senior (Älterer) und den senex (Alter) aufgeteilt war, nach der anderen (Servius ad Vergil, Aeneis 5, 295) die erste Lebensphase in infantia (bis 7 Jahre) und pueritia aufgeteilt war.

Der Begriff adulescens umfaßte häufiger einen kürzeren Zeitraum als der Begriff iuvenis und adulescens ging in diesem Fall nicht über das 30 Lebensjahr hinaus. Das 25. bis 30. Lebensjahr war etwa der Beginn einer politischen Laufbahn (cursus honorum) mit der Ausübung wichtiger öffentlicher Ämter. Wegen der unscharfen Sprachverwendung sind aus den Bezeichnungen adulescens und iuvenis aber keine sicheren Rückschlüsse auf das Alter möglich. Beides konnte ein Alter von etwa 17 bis etwa knapp unter 50 Jahre sein.

Die infantia (wörtlich genommen die Zeit, in der jemand noch nicht imstande war, richtig zusprechen) konnte bis ins 3. oder 4. Lebensjahr reichen oder sogar erst enden, wenn jemand 7 Jahre alt wurde.

Als ein senex (alter Mann) galt gewöhnlich jemand ab 60 Jahre.

Informationen bieten z. B.:

Gerhard Binder und Maren Saiko, Lebensalter. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 6: Iul - Lee. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 1999, Spalte 1207 – 1212

Jan Timmer, Altersgrenzen politischer Partizipation in antiken Gesellschaften. Berlin : Verlag Antike, 2008 (Studien zur Alten Geschichte ; Band 8), S. 134 - 141

Die Kindheit der Jungen

Wenn die Familie in der Landwirtschaft tätig war, gingen die meisten Jungen nicht zur Schule. Sie blieben meistens bist zum siebten Lebensjahr bei der Mutter. Danach ging die Erziehung in die Hand des Vaters über. Sie lernten alles über den Annbau, aber auch Lesen und Schreiben. Kampf und Sportunterricht war ebenfalls üblich genauso wie das „tiriconium fori“ dies war ein Politisches Lehrjahr das ab etwa 510 v. Chr. Für Söhne mit reichem Elternhaus üblich war. „Zusätzlich dazu leisteten sie früh einen Militärdienst ab, damit sie gehorchten und lernten, selber zu befehlen und durch Unterordnung zu führen. Erziehung diente nicht nur der Vermittlung von Wissen, sondern auch ethischen Werten wie Gehorsam, Bescheidenheit, Beständigkeit, Disziplin und Tapferkeit, kurz der Virtus, dabei spielte das Beispiel der Vorfahren und Älteren eine größere Rolle.“

Das erwachsen werden

Die Erziehung der Eltern endete ca. mit 16 Jahren da nämlich trug sich der junge Mann in die Bürgerliste ein, war aber noch von dem Vater abhängig siehe Herrschaftssystem. Die war begleitet von dem Fest der Liberalia am 17. März. An diesem Tag feierte man die Volljährigkeit des Jungen. Zu diesem Zeitpunkt waren die jungen Männer zwischen 14 und 19 Jahren alt. Sie bekamen zu diesem Anlass neue Kleidung nämlich die der Männer, eine weiße Toga. Seine kindliche Kleidung widmete er den Hausgöttern. http://www.lerntippsammlung.de/Die-Kinder-im-alten-Rom.html