Chemotherapie bei Brustkrebs tödlich?

9 Antworten

Die Chemotherapie ist natürlich im Normalfall erstmal nicht tödlich. Unverträglichkeitsreaktionen kann es grundsätzlich immer auf jedes Medikament geben, aber davon ist jetzt erstmal nicht primär auszugehen.

Wenn die Erkrankung möglichst früh entdeckt wurde, ist die Behandlungsmöglichkeit umso besser und mit größeren Erfolgschancen verbunden. Es gibt doch viele verschiedene Arten von Brustkrebs, nicht den Brustkrebs, da ist Therapie und möglicher Erfolg auch von abhängig. Das kann aber bei Brustkrebs sehr gut funktionieren! Also nicht die Hoffnung aufgeben!

Ob, wann und wie die Chemotherapie verabreicht wird, hängt von der Therapie selbst und von ihrer Verträglichkeit ab. Es gibt durchaus Therapien, die jedesmal vor Ort in der Klinik verabreicht werden und der Patient kann dann nach Hause gehen, wenn er die Therapie gut verträgt. Das sind aber Details, die dann entsprechend vor Ort geklärt werden müssen. Das kann man nicht allgemein sagen.

Erstmal euch viel Kraft und Durchhaltevermögen! Nicht die Segel streichen! Das ist grundsätzlich ein Erkrankungsbild wo auf keinen Fall alles verloren ist. Und Krebs muss heutzutage auf keinen Fall mehr zwingend das Ende bedeuten, das dürft ihr auch nicht vergessen.

Edit: Eine ganz wichtige, persönliche Sache möchte ich dir und euch als Familie noch ans Herz legen: fang nicht an danach zu googeln. Das ist keine adäquate Informationsquelle und macht einen wahnsinnig. Man findet keine verlässlichen Aussagen und nur irgendwelche Therapie-Ideen, die ihr gar nicht bewerten könnt, wer die jetzt tatsächlich ausgesprochen hat, ob dieser Mensch fachlich versiert ist, ob die Therapien noch uptodate sind und Ähnliches. Sprecht mit den ärztlichen Kollegen bei euch vor Ort und schaut, ob ihr diese als verlässlich erlebt, ob ihr ihnen vertrauen könnt und wollt. Und dann verlasst euch auf Therapie und Behandlung, die euch diese Kollegen empfehlen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

mrpreme 
Beitragsersteller
 15.12.2020, 12:34

Danke dir für die schönen Worte!

T3Fahrer  15.12.2020, 12:38
@mrpreme

Lies noch mal den ergänzten letzten Absatz von mir, der liegt mir auch noch am Herzen…

T3Fahrer  15.12.2020, 12:50
@mrpreme

Wichtig für euch ist jetzt zu erkennen, dass die Erkrankung (leider) ein Teil eures Lebens geworden ist, aber sie ist nicht euer ganzes Leben.
Selbstverständlich muss man sich jetzt um eine adäquate Behandlung kümmern und darum, dass es deiner Mutter gut geht, es darf aber nicht alleinig die Erkrankung im Mittelpunkt von euch und eurem Leben und Erleben stehen. Denkt und redet auch über andere Dinge, unternehmt auch was, damit auch einfach euer Kopf entlastet wird und nicht eure ganze Kraft nur in der Erkrankung aufgebraucht wird.

Was ich hier gesagt habe, wird euch allen zu Anfang schwer fallen, da ist man automatisch von einer solchen Information überrollt und muss diese erstmal wahrnehmen und verarbeiten, man ist überfordert, blockiert. Ich kenne das aus familiärem Umfeld, als auch beruflich. Aber behalte diesen Aspekt, den ich eben beschrieben habe, im Kopf. Das wird euch weiterhelfen und gut tun, wenn ihr das in ein paar Wochen, vielleicht auch Monaten umsetzen und angreifen könnt.

mrpreme 
Beitragsersteller
 15.12.2020, 13:08
@T3Fahrer

Ich werde definitiv nicht aufgeben und ich danke dir über alles für dein Riesen Aufwand!

Hallo

Es tut mir Leid zu lesen, dass ihr mit dieser Diagnose konfrontiert wurdet. Dennoch möchte ich dir/euch Hoffnung machen: Krebs muss nicht tödlich enden. In meiner Familie hat eine Frau Brustkrebs gehabt, als sie schon über 60 war. Sie wurde ambulant behandelt und gilt inzwischen als geheilt. Ihr Tumor war zwar ziemlich gross - über 3 cm Querschnitt, aber wie gesagt, sie hat es geschafft, und das, obwohl sie noch an weiteren Krankheiten litt und immer noch leidet.

Nicht aufgeben!

LG


mrpreme 
Beitragsersteller
 15.12.2020, 12:36

Ich danke dir für die netten Worte! Ich werde definitiv nicht aufgeben.

eine chemotherapie ist nicht tödlich, sonst würde sie keinen sinn machen.

chemotherapie macht man auch nicht nur bei besonders gefährlichen arten des brustkrebs, sondern auch die OP-technik, die zur entfernung des brustkrebses eingesetzt wird, spielt eine rolle.

wird eine brusterhaltende OP gemacht statt einer ablatio, dann bekommt der patient eine weitere behandlung - sicherheitshalber - weil bei einer brusterhaltung mehr gewebe stehen bleiben muss und daher ein risiko besteht, dass der krebs nicht vollständig entfernt wurde - man macht ja, wenn möglich, um den krebs herum ein gewisses areal gewebe weg, das gesund erscheint, weil in diesem bereich krebszellen sein können, die man nur mit technischer hilfe finden würde.

am besten sprichst du mal mit deiner mutter und lässt dich über ihre krankheit aufklären, wenn sie das möchte.

Hallo, tut mir leid, dass zu lesen. Eine Freundin von mir hat das auch gehabt. Klar fallen durch die Chemo die Haare aus, aber sie wachsen wieder. Von der Chemo ist man komplett ko, aber auch das legt sich wieder. meine Freundin ist geheilt. Insgesamt sind die Heilungschancen bei Bk inzwischen ziemlich hoch. Wie hoch das bei Deiner Mum ist, weiß ich natürlich nicht. Das hängt ja von vielen Faktoren ab. Aber: unterstütze sie so gut es geht, sei stark und behandle sie trotzdem normal.

Alles Gute für Euch!


mrpreme 
Beitragsersteller
 15.12.2020, 12:37

Danke dir!

Erts einmal mein beileid, ich hatte erst vor kurzem ein elternteil mit einer krebserkrankung und weiß daher leider nur zu genau was in deinem kopf gerade vor geht :(

Wichtig ist erstmal, es gibt leider nciht DEN brustkrebs sondern wie bei allen tumoren eine menge verschiedener untertypen (jenachdem welche zelle da jetz zum tumor wurde) und jeder ist etwas anders...
hierbei sei gesagt dass brustkrebs in den letzten jahren viel fortschritt erfahren hat und er daher (zumindest bei rechtzeitig erkennung) vergleichsweise gut zu behandeln und heilbar ist, ein todesurteil ist die diagnose daher nicht unbedingt.
(auch endet nicht die chemo tödlich, sondern ein tumor wenn diese chemo nix bringt)

Was das jetz aber genau für deine mutter und dich bedeutet ist mir leider nicht möglich zu sagen, da man dafür die exakte diagnose und therapiemöglichkeiten wissen muss (welcher tumor, wie groß, wo, hat er gestrahlt, welche medis verschreiben wir, wie wurde operiert, wie alt ist die patienten etc)
Daher kann dir eine vernünftige Prognose (heilungs/verlaufsvermutung) nur vom ärzteteam gegeben werde bei denen deine mutter in behandlung is :/

Zu letzt will ich hier auch noch einmal sagen, dass es in deutschland sowohl die seelsorge als auch den psychoonkologischen dienst gibt.
eine krebsdiagnose ist für patienten und angehörige ein einschneidendes erlebnis und wenn du nicht weiter brauchst, psychisch oder auch physisch dann kannst du dich hjeder zeit an diese wenden.
gerade beim psychoonkologischen dient findest du leute die erfahrung im umgang mit krebs haben und dir auch ratschläge mit dem umgang und allem anderen geben können.

Dir, deiner Mutter und deiner Familie viel Kraft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

mrpreme 
Beitragsersteller
 15.12.2020, 12:41

Ich danke dir für dein Aufwand und deine schönen Worte!