Bodenfliesen loesen sich nach Jahren vom Untergrund ab
Vor 9 Jahren wurde das gesamte 1. Stockwerk meines Hauses mit Bodenfliesen fachmaennisch verfliest. Nachdem bereits nach 3 Jahren einige Fliesen beim drauf laufen "hohl" klangen und ausgewechselt wurden haben sich vor eingen Wochen naechtens mit lautem knirschenden und schabenden Geraeuschen in einem Zimmer groessflaechig die Bodenfliesen geloest, gehoben. Einge sind mit lautem Knall zerborsten. Der Fliesenleger meinte, dass das an den Fliesen laege. Ein anderer war der Meinung, dass das an unqualifizierter Verlegung laege. Die Fliesen seien nicht genuegend vor dem Verlegen gewaessert worden und der Kleber haette nicht mit der Fliese abgebunden, was man daran erkennen koenne, dass sich keinerlei Kleberreste an auch nur einer einzigen Fliese befaende. Ein dritter behauptete, dass es am Kleber laege. Entsprechend unterschiedlich waren die Vorschlaege zur Schadenbehebung: 1. Aller Untergrund muss rausgehackt werden und neue Fliesen verlegt werden. 2. Aller Untergrund muss raus aber die alten Fliesen koennen wiederverwendet werden. 3. Man kann auf dem alten Untergrundkleber mit besserem Kleber weiterarbeiten. 4. Man braucht nur die geloesten und hohl klingen Fliesen wieder anzukleben. 5. Man muss den gesamten ersten Stock neu verlegen. WAS SOLL ICH TUN? WAS MUSS GEMACHT WERDEN? UND WEM SOLL ICH TRAUEN. ICH BRAUCHE DRINGEND RAT!!! DANKE - JUERGEN FREERS
3 Antworten
Wie weit ist es jetzt mit der Sache gediehen, ist immerhin 4,5 Monate her, daß die Frage gestellt wurde.
9 Jahre liegen weit außerhalb der Gewährleistung - einerseits, andererseits ist es nicht normal, daß die Fliesen euch um die Ohren fliegen. Wir haben ähnliche Erfahrung gemacht, leidiges Thema, Altbaurenovierung. Dem Handwerker legte ich die Materialien vor, er verlegte die Fliesen, bevor ich den Fließfaserspachtel hätte verlegen können, verwendete keine Entkoppelungsmatte und auch kein Entkoppelungsband entlang der Wände und des relativ federnden Boden... Im 2. Jahr nach dem Einzug fing es über die meistbenutze Strecke an, es lockerten sich Fliesen auf, es zerbrachen welche, die Fugenmasse verabschiedete sich, mal in die Tiefe der Fliesenspalten, mal in den Staubsauger und Wischmop.
5 Jahre, 10 Fliesen später kam der Tag der Wahrheit: wir entfernten alles, bis auf dem Ur-Boden. Der Kleber schien ihm geklumpt zu haben - der Sommer 2006 war wohl etwas warm, der Boden wurde nicht mit Haftvermittler und Fließfaserspachtel behandelt, es sog alles flüssige aus dem Kleber, also war nix mit Langzeithaftung. Die Wände übten Gegendruck, entlang der Entladungslinie zerbarsten die Fliesen... Einzig gangbarer Weg: alles raus und weg! Und so haben wir den Boden neu behandelt, die ganzen nicht getätigten Schritte und Arbeiten richtig gemacht. Das ganze, fruchtlose Herumdebattieren nützt nichts, ein Ombudsmann oder Schiedstelle, Gutachter der zuständigen HWK sollte die Haftungsteilung bestimmen und auf ein Neues! Viel Glück und Erfolg. LG, Nx.
Bei der Handwerkskammer einen öffentlich bestellten Sachverständigen erfragen und diesen mit einem Gutachten beauftragen. Danach kann dann ein Rechtsanwalt entscheiden, wer in Regress zu nehmen ist.
Bei gutefrage.net kannst Du keine sach- und fachgerechten Antwortern zu Deinem Problem erwarten; Ferndiagnosen sind auch für Fachleute unmöglich.
Wenn das Haus neu ist, dann könnte es auch am Gebäude liegen.