Berechnung der Schraubenkraft aus dem Anzugsmoment

5 Antworten

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Gaaanz einfach: eine Schraube ist nix weiter als ein um einen Dorn gewickelter Keil den man dreht statt schiebt! Also pro Umdrehung hast Du: mittlerer Gewindedurchmesser * Pi als Ankathete des Steigungsdreiecks und die Steigung der Schraube selbst ist wohl 2mm und das ist die Gegenkathete. Und schwups hast Du per arcostangens einen Keilwinkel und kannst ausrechnen, welche "Übersetzung" die Schraube pro Umdrehung hat. Die Kraft mit der Du den Keil drückst ist Drehmoment/(mittlerer Gewinderadius) und wenn Du noch mit einem Wirkungsgrad von ca. 0,3 multiplizierst hast Du die Kraft ausgerechnet, die bei irgendeinem Drehmoment durch das Gewinde erzeugt wird. Google mal nach "Gewindetrieb" oder "Schraubentrieb" - da wirst Du Rechenbeispiele finden.

MfG Bunbury

Im Zweifel das max. zulässige Anzugsmoment der Schraube bzw. der Mutter wählen. Welche Festigkeitsklasse hat die Schraube bzw. Mutter denn ?


venturina 
Beitragsersteller
 05.01.2011, 10:50

8.8 Schraube

Aber man muss doch aus der Zugkraft ein entsprechendes Moment berechnen.

Honkytonk  05.01.2011, 11:05
@venturina

Ich habe jetzt kein Tabellenbuch zur Hand aber du willst mit einer M75 eine Zugkraft von gerade mal 2000N bzw. 200Kg übernehmen ? Wozu willst du denn da noch das Drehmoment ausrechnen ?

Die Zugkraft hängt nicht vom Anzugsdrehmoment ab. Bei einer 8.8 Schraube beträgt die maximale Zugkraft 800 N/mm2 Schraubendurchmesser.

Meinst du vieleicht die Vorspannkraft. Das ist die Kraft, mit der die beiden Teile zusammengepresst werden. Es gibt Tabellen, die die Vorspannkraft für das max. Anzugsdrehmoment angeben. Aber eine Formel kenne ich dafür nicht.

Aber vieleicht kannst du "Vorspannkraft" googeln.

Hi, das Anzugsmoment berechnet sich aus: Gewindenenndurchmesser (M6, M12 usw.), Art der Schraube (Schaft-, Taillenschraube), Reibung Gewindeflanken, Reibung Schraubenkopf, Gewindefeinheit (Regel-, Feingewinde). Reibungszahl mü (Rauheit der Flanken + Kopfauflagen + Schmierung/ Oberflächenbehandlung/ Werkstoff), Festigkeitsklasse (Streckgrenze). Das geht über Tabellen. Da kannste nix selber ausrechnen. Natürlich übt auch das Anzugsverfahren einen Einfluß (Genauigkeit, Streuung) aus. Gruß Osmond http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp

Du brauchst noch die Gewindeform /Steigung das Eindrehmaterial das Flussmittel usw. Einfach geht das nicht ansonsten gibts für DIN Schrauben eine Richtline die das MIN/Drehmoment festlegt.