Bei den weißen Stiefmütterchen ---> Interpretationshypothese
Hat jemand von euch zu dem Gedicht "bei den weißen Stiefmütterchen" von Sarah kirsch vielleicht eine Interpretationshypothese parat? Ich rätsel schon die ganze zeit rum aber mir will nichts einfallen....
hier das Gedicht:
"Bei den weißen Stiefmütterchen" (1967)
von Sarah Kirsch
Bei den weißen Steifmütterchen
im Park wie ers mir auftrug
stehe ich unter der Weide
ungekämmte Alte blattlos
siehst du sagt sie er kommt nicht
Ach sage ich er hat sich den Fuß gebrochen
eine Gräte verschluckt, eine Straße
wurde plötzlich verlegt oder
er kann seiner Frau nicht entkommen
viele Dinge hindern uns Menschen
Die Weide wiegt sich und knarrt
kann auch sein er ist schon tot
sah blaß aus als er dich untern Mantel küßte
kann sein Weide kann sein
so wollen wir hoffen er liebt mich nicht mehr
1 Antwort
Das lyrische Ich überlegt, warum der Liebhaber sie versetzt. Die Wartende denkt erst, ein Missgeschick hielte ihn vom Kommen ab. Die Weide, unter der sie steht, und die offenbar krank ist (blattlos zur Stiefmütterchenblüte) gibt ihr den Gedanken ein, er sei vielleicht tot. Lieber möchte sie, dass er lebt und nicht kommt, weil er sie nicht mehr liebt, denn der Gedanke, er sei tot, wäre ihr unerträglicher als ungeliebt zu sein.