Ausbildung - Wie wird das in der Berufsschule mit Mathematik

2 Antworten

der wesentlichste unterschied zwischen schule und berufsschule liegt darin, dass du in der berufsschule eher praxisbezogener rechnen wirst.

während du in der "normalen" schule nur einen Kreis auf einem Blatt hast. hast du in der Berufschule dann hast du in der Berufsschule da einen Winkelschleifer und musst ausrechnen, wie schnell die maschine laufen muss, um auf die optimale schnittgeschwindikeit zu kommen...

was du vor allem brauchst, sind 2 dinge:

  • dreisatz
  • formeln umstellen

ich gebe dir mal ein kleines Beispiel auf den Weg, das dich in deiner Ausbildung wohl immer wieder verfolgen wird...

Vorwiderstand für eine LED:

eine LED ist stromgeführt. d.h. sie braucht einen Vorwiderstand der den Strom begrenzt.

die Spannung an deiner Quelle ist 13,8 Volt. die LED selbst hat 3,8 Volt. die sollstromaufnahme der LED ist 20 mA

damit kommen wir zum nächsten Punkt, in der technischen mathematik wird immer mit den Basiseinheiten gerechnet. da gibt es kein Micro, Milli, Kilo oder Mega. die 20 mA unserer LED sind hier also 0,02 Ampere.

weiter im tesxt. 3,8 von 13,8 Volt bleiben in der LED hängen. also muss der widerstand die übrigen 10 verheizen.

nach der ohmschen formel, eine der aller aller aller aller aller aller wichtigsten formeln in unserem handwerk,

heißt es Widerstand = Spannung durch Strom... (R = U / I) also 10 Volt geteilt durch 0,02 Ampere macht 500 Ohm

nun kommen wir zum formeln umstellen. einen 500 Ohm Widerstand wirst du schlecht finden,.das ist keine standartgröße. die nächste ist 520 Ohm. kannst du bedenkenlos für die LED nehmen. dann leuchtet sie eben ein kleinwenig dunkler, fällt aber echt nicht auf...

wenn du jetzt ausrechnen willst, wie viel strom durch die LED fließt, dann musst du nach I umstellen....

wir rechnen also Strom = Spannung durch Widertstand. ( I = U / R )

die spannung haben wir ja (siehe oben) 10 Volt. geteilt durch 520 Ohm ergibt (gerundet) 0,0192 Ampere. also 19,2 Milliampere.

ich weiß, das war für den anfang schon etwas viel. aber du wirst da rein kommen.

frag doch mal den Meister ob ihr mal nachmittags an ein paar praktischen, einfachen Beispielen das rechnen üben könnt. frag ihn auch mal ob er bereit wäre, mit ein paar Multimetern ( vielfachmessgeräten) und ein paar brocken material (glühbirne etc.) ein paar versuchssuafbauten zu machen. an denen du das genauer studiren kannst...

parallel dazu solltest du mal zuschauen ob du ein bisschen was aus dem physikunterricht mitnehmen kannst. das ist ja auch mathematik in angewanter form...

lg, Anna

PS:

Chakkkaaaah!!! - du schaffst das!

Madeffect 
Beitragsersteller
 15.05.2014, 19:38

Vielen vielen vielen vielen dank, dein Beitrag war wirklich Spitze! Ja Formeln umstellen habe ich immer gemocht in der Schule und dreisatz kann ich auch sehr gut. Meine Angst war oder ist eigentlich Geometrie gewesen, mantelberechnung, zylinderberechnung. In algebra und formeln umstellen war ich ganz gut. So wie sich das liest ist es mir doch garnicht so fremd. Ich glaube das könnte ich noch hinbekommen. Auch vielen dank für dein Chakkaaah :D das hab ich gebraucht! Danke! Jetzt habe ich nichtmehr soviel bammel.

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Peppie85  15.05.2014, 20:50
@Madeffect

geometrie wirst du auch ein klein wenig brauchen. aber wenn du erst mal den praktischen bezug erkennst, dann wird es dir ganz schnell einleuchten.

gestatte mir noch ein kleines beispiel. unsere nennspannung für wechselstrom ist 230 volt. die für Drehstrom 400 Volt.

die geometrie erklärt auch das wunderbar.

  • zeichne mal einen Kreis mit dem Radius 23 mm. markier den Mittelpunkt. dann teilst du den Kreis in 3 Teile (120°) und markierst die entsprechenden 3 Punkte auf der kreislinie...

jetzt wirst du feststellen, dass es von jedem der 3 Punkte 23 mm zur Mitte ist (Phase -> Neutralleiter)

jeweils zwischen 2 der 3 Punkte auf der Kreislinie sind es 40 mm (Phase -> Phase)

aber das kommt alles genau erst im 2 oder 3. Lehrjahr.... ich merke aber schon, du packst das

lg, Anna

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Crylink  16.05.2014, 13:17
@Peppie85

anders gesagt, der phasenversatz beträgt 120° der radius beträgt 230V, => U=|230V*tan(120°)|=398,37V, da braucht du nicht mal einen zirkel in die hand nehmen, das ist mit einfacher trigonometrie zu lösen

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Peppie85  16.05.2014, 18:40
@Crylink

yo hast ja recht... aber bei 10% toleranz in der spannung darf man gerne auch mal auf volle 10 Volt runden...

lg, Anna

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Die Rechenaufgaben werden in der Berufsschule erklärt , angewandt werden sie in der Praxis. Algebra und Sphärik wird nicht gebraucht , aber Ohm - Hertz - Volt - Ampere aus der Physik. Also hau rein damit im Abschluß die 3- steht.