Aus welcher Zeit ist dieses Christofle-Objekt?
Liebes Forum,
- ich habe hier ein Objekt von Christofle - vermutlich eine Zuckerdose und würde gerne folgendes wissen:
- wie alt ist es?
- welchen Silbergehalt hat es?
- ich würde es gerne glänzend polieren, um es als Zuckerdose einzusetzen. Bisher habe ich die Politur von Robbe und Berking verwendet, die ich immer für unser versilbertes Besteck nutze. Leider sind noch viele Stellen schwarz geblieben. Haben Sie einen Tipp, wie ich das besser hinkriegen kann?
Über Antwort würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Die Punzen am Boden unterscheiden sich zum Teil etwas. In der Bodenmitte befindet sich eine Punze mit C Waage C und zwei Sternchen sowie einem kleinen Blümchen zwischen der Waage und "Strichmännchen" - alles in einer Raute. Am Bodenrand befindet sich unterhalb der 7-stelligen Nummer eine Punze mit C Waage C mit vier Sternchen - alles in einem Oval und keinen weiteren Zeichen.
Was hat es denn mit der unterschiedlichen Punzierung auf sich? Und welchen Silbergehalt hat die Versilberung? Bisher konnte ich nur eine gepunzte "4" ausfindig machen.
1 Antwort
Guten Abend Deniz229 und herzlich willkommen auf gutefrage,
die Silbermanufaktur Christofle, France ist eine berühmte französische Luxusmanufaktur.
Die ovale Punze im Viereck, geflankt von C Waage C (für Charles Christofle) wurde in der Zeit von 1862 bis 1935 verwendet.
Die Zahl 4 im Quadrat ist die 'marque de grammage', also die Menge verwendeten Silbers für die Versilberung; das Gefäß ist versilbert.
Bei Christofle geht man von einer hochwertigen - es wird vermutet; es wird nicht preisgegeben - 120er Versilberung aus.
Bei echten Silberteilen wird in Frankreich die Minervapunze, Rüsselkäfer, Krabbe u.a. (je nach Silbergehalt) gestempelt. Im Gegensatz zu Deutschland werden keine Zahlen gepunzt.
Die Zahl 1553564 ist die Modellnummer.
M.E. ist das keine Zuckerdose; diese haben eigentlich immer zwei Henkel. Da gehört ein Löffel rein, hast Du diesen?
Ich besitze sehr viele Christofle Teile, Bestecke, Teekanne, Kerzenleuchter, Kaffeeservice, Messerbänkchen, Serviettenringe. Bratspieß, Brieföffner u.a., hab allerdings noch nie diese 2 Punzen auf einem Objekt gesehen; und zwei große Christofle Kataloge mit allen angefertigten Silberteile.
Die Zuordnung der anderen Punze hat sich im späten 18. bis frühen 20. Jahrhunderts als schwierig erwiesen.
Die schwarz gebliebenen Stellen würde ich nicht mit einem agressiven Tauchbad-Mittelchen behandeln; es handelt sich um antikes Silber.
Die Politur von Robbe & Berking ist sehr gut, daran liegt es bestimmt nicht.Kann gut sein, dass diese Stellen schwarz bleiben, oder ist es Silberabrieb?
Meinst Du diese schwarzen Punkte auf den Fotos?
Ich schaue mal nach, ob ich Dein Gefäß mit der richtigen Bezeichnung in den Katalogen finde.
Hallo Deniz229,
das Gefäß sieht nach einem Kännchen aus; der Deckel hat ein Scharnier.
Kannst mal bitte Fotos von dem Ausguß - von oben - hochladen? Ich will sehen, welche Art von Löffel dazu gehört.
So geht es;
Über das Menü "Details zur Frage ergänzen" kannst Bilder nachträglich einstellen
Guten Morgen Margita1881,
vielen Dank für die umfangreiche Antwort,
den zugehörigen Löffel habe ich leider nicht. Gerade weil dort eine Einsparung für einen Löffel ist, dachte ich an eine Zuckerdose. Was könnte es stattdessen sein?
Das Gefäß war ursprünglich fast schwarz. Ich habe dann poliert und eben nur dieses Ergebnis erzielen können. Der Deckel ist zumindest blitze blank. Beim Rest gibt es eben noch viele schwarze Stellen oder Punkte. Ich hatte einfach keine Kraft mehr in den Finger, um noch weiter zu probieren. Glaube aber nicht, dass es Abrieb ist. Manche gelblich oder rötlich schimmernden Stellen sehen eher auf dem Foto so aus.
ich bin schon gespannt, ob Du was in den Katalogen entdecken kannst. Bist ja wirklich sehr gut ausgestattet.
Liebe Grüße