Angst vor der Bundeswehr. Wie kann ich damit umgehen?
Hallo zusammen,
ganz kurz vorab. Das wird eine längere Frage werden. Also für jeden der sich Zeit nimmt das hier zu lesen, bin ich dankbar dafür. Ich werde noch ein bisschen mehr dazu Schreiben, weil ich über das Thema mit niemanden vernünftig reden kann aus meinem Umfeld.
Kurze Bio:
Also ich bin Maurice und 21. Besitze einen Hauptschulabschluss und seit 3 Jahren eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachlagerist.
Wie alles begann:
Seit der 9. Klasse bin ich in der Überlegung zur Bundeswehr zu gehen. Wir hatten damals eine Berufschulmesse gehabt und da war die Bundeswehr vertreten. Zu der Zeit hat mich der Feldjäger interessiert, aber hatte keine Qualifikation dafür gehabt, die ich erfüllen konnte. Alter, Abschluss usw. . Dann bin ich später mehr oder weniger gewollt in den Beruf Fachlagerist hineingerutscht durch meinen Vater. Seit dem habe ich jedes Jahr den drang zur Bundeswehr zu gehen.
Warum will ich zur Bundeswehr?:
Da habe ich mehrere Gründe aus verschiedenen Perspektiven. Zu einem die Ehrgeizige Sicht. Ich selber möchte eine Karriere beginnen, wo ich wirklich die Chance habe aufzusteigen. Menschen das zu lehren was ich gelehrt bekommen habe. Mich selber weiter Entwickeln und neu zu orientieren. Dann natürlich das Interesse. Das Militär fasziniert mich. Ja auch die Waffen. Aber in erster Linie die Kameradschaft, die leider in unserer Gemeinschaft nicht so oft zu finden mehr ist. Das man wirklich auf einen vertrauen kann und zusammen als Team wächst. Das der eine dem anderen hilft. Dann kommt noch dazu das mich fasziniert wie strukturiert die Bundeswehr agiert. Sowohl liebe ich unser Land. Klar, ich bin nicht von unserer aktuellen Regierung begeistert. Dennoch leben wir hier sehr gut. Wir brauchen keine Angst haben raus zu gehen. Wir haben in der Regel immer ein Dach über den Kopf wenn man will. Wir haben Essen auf den Tisch und ein gutes Soziales System durch Hilfeleistungen. Dann braucht man nur in anderen Ländern zu schauen. Das die kein Essen haben. Angst haben auf die Straße zu gehen usw. . Es wird immer Tyrannen da draußen geben. Deshalb müssrlen wir auch das verteidigen, was wir haben. Dann dazu möchte ich Menschen helfen, die Hilfe brauchen.
Die Frage:
Also ich möchte die Militärische Bahn einschlagen in der Jägertruppe (alle Risiken sind mir bekannt und ich bin damit einverstanden). Ich bin mir sicher das ich dort hingehöre. Aber irgendwie habe ich Angst. Nicht vor dem Tod, Auslandseinsätze usw. . Sondern über eher Kleinigkeiten und die halten mich ab. Angst davor zu versagen. Ich habe Angst, das ich doch nicht reinpassen wie ich denke. Ich habe Angst das ich mit dem rauen Ton nicht klar komme. Obwohl das irgendwo Schwachsinn ist, davor Angst zu haben. Ich hoffe es gibt welche da draußen, die mich verstehen und wissen was ich meine. Was wäre euer Rad, wie ich damit klar kommen kann? Wie ich die Angst dazu abstelle, um mir selber nicht im Weg zu stehen?
(Bitte nimmt das hier ernst. Das ist mir sehr wichtig)
LG
Maurice Wolff
4 Antworten
Ich habe Angst, das ich doch nicht reinpassen wie ich denke. Ich habe Angst das ich mit dem rauen Ton nicht klar komme.
Ja, das ist nicht ungewöhnlich, es gibt kaum etwas, was mit dem Militärdienst vergleichbar wäre.
Du erfüllst theoretisch mit deinen Qualifikationen die Voraussetzungen für die Feldwebellaufbahn. In jeglicher Form des Militärdienstes gibt es eine sechsmonatige Probezeit, in der jeweils beide Seiten das Dienstverhältnis beenden können.
Ob die Bundeswehr was für dich ist, kannst du nur herausfinden, wenn du diesen Weg einschlägst.
Hat man einen Traum/Berufswunsch und es bietet sich ggf. eine Möglichkeit, dann sollte man zugreifen, denn oftmals erhält man keine zweite Chance und man könnte es später bereuen, wenn man das Angebot ausschlägt.
Du wärst im Übrigen nicht allein, jährlich sind es diverse Männer und Frauen, die sich dieser Herausforderung stellen, weil sie sich für den Beruf entschieden haben. Für Alle bedeutet das eine neue Erfahrung und nicht Wenige werden ähnliche Gedanken verfolgen, wie du es tust.
Die GA fordert vielen Rekruten einiges ab, anderen fällt es weniger schwer aber nach diesen drei Monaten wird es spürbar einfacher und in weiten Teilen geregelter. Man hat sich i.d.R. schon einigermaßen eingelebt und es stellt sich so etwas wie Alltag ein.
Kommen in den folgenden Wochen Zweifel, kann man innerhalb des angegebenen Zeitraums immer noch das Handtuch werfen.
Ist der Militärdienst dein Wunsch, dann Versuche ihn in die Tat umzusetzen, das kann dir weitere Perspektiven eröffnen.
Geh zur Karriereberatung, bewirb dich und schaue, ob man dich zum Test einlädt.
Ist das der Fall, dann solltest du dich bestmöglich darauf vorbereiten. Tests kann man online üben, der Sporttest ist machbar, auf den kann man hin trainieren.
Ja. Ich habe in einem Monat leider erst einen Termin beim Karriereberater. Ich wollte dann auf jeden Fall mir genau anschauen, was mich im Auswahlverfahren auf mich zukommt und trainieren im jeden Bereich.
Der körperliche Aspekt ist bei der Bundeswehr nicht vorrangig. Schaffst du den Sporttest, der im Grunde nicht schwer ist, dann wird's auch im Dienst klappen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Bewerben, wenn du genommen wirst hingehen und wenn es dir keinen Spaß macht, wieder aufhören.
Ja okay das ist natürlich das einfache. Aber ich möchte mich wenn dann direkt für 8 Jahre verpflichten. Weger der Laufbahn Feldwebel. Da kann man doch kein Rückzieher mehr machen, oder?
Natürlich kannst du während der Probezeit kündigen. Warum auch nicht?
Einfach an dich glauben und machen. Karriere zu machen ist jetzt keine Kunst, heißt hauptsächlich durchhaltevermögen weils lange dauert.
Ich verstehe etwas nicht. Wovor sollst du Angst haben. Davor, etwas nützliches zu lernen (Socken stopfen/nähen, Putzen)? Davor in den Dreck zu fliegen, weil du nicht aufgepasst hast (selber schuld). Ich würde verstehen, wenn du den Begriff NVA gebrauchen würdest (bei minus 25 Grad Celsius + Schneetreiben draußen nachts zu Weihnachten, mit scharfer Munition und Handgranaten auf dem Brocken Wache schieben), oder den Begriff Fremdenlegion, oder den Begriff Sowjetarmee. Aber der Begriff Bundeswehr ist doch eine Lachnummer. Davor mußt du keine Angst haben. Definitiv nicht.
Nein, davor habe ich ja keine Angst. Ganz im Gegenteil. Das faszinierend mich nur. Aber meine Ängste habe ich ja oben geschildert. Aber ich finde jetzt nicht das der Begriff Bundeswehr eine Lachnummer sei.
Ich umso mehr, wenn du mein Portrait gelesen hast. Ich kenne den Unterschied zwischen einem Witzfigurenkabinett und einer Armee. Hast du schon mal in einem Panzer bei Minusgraden, ohne Heizung geschlafen. Oder einen selbst verursachten Waldbrand, (durch falsche Munition verursacht), bekämpft. Ich ja. Das macht """""" besonderen Spaß""""""". Ist dir bekannt, wie es sich anfühlt, wenn ein Soldat mit einer Granate in der Hand durchdreht. Wie schnell kannst du laufen? Gibt es so etwas bei der Bundeswehr.
Oh ja okay das ist krass🙁. Aber nein, ich denke so was gibt es bei der Bundeswehr nicht. Nicht so wie du das beschreibst. Aber zeichnet sich das dann als schlechte Armee aus, nur weil dort andere bedingungen herrschen?.
Das, wovon ich hier berichte, sind nur ganz leichte Kaliber. Der Begriff Fremdenlegion ist um einiges schärfer. Vom Begriff Sowjetarmee will ich gar nicht erst berichten. Aber du willst den Beruf eines Soldaten erlernen. Bist du wirklich dazu bereit. Dann meinen Respekt. Und das kannst du mir glauben!
Ja, ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass andere Armeen einen gewissen Ruf haben. Die, die Bundeswehr nicht mitbringt.
Und echt? Danke dir! Bedeutet mir viel diese Anerkennung 🙏🏼
Man sollte sich von den Polemikern und der Denunzierung hier nicht beeinflussen lassen.
Ist es dein Wunsch, zur Bundeswehr zu gehen, dann lass dich nicht beirren.
Vielen Dank für eine Antwort 🙏🏼. Das hat mir sogar gerade die eine oder andere Sorge weg genommen. Im grunde hast du mit allem Recht. Ich muss es ausprobieren, sonst werde ich das nie herausfinden und mein ganzes Leben denken "warum habe ich das nie gemacht?". Danke dir nochmals🙏🏼