Alternative zu einem Kanalanschluss?

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Ich wohne im Chiemgau. Habe letztes Jahr für 8 Personen eine 12m³ Klärgrube aus 2 Behältern und ein Pflanzenbeet mit 40m² gebaut. Kostenpunkt ca 10000€. Von der Gemeinde soll ich noch einen Zuschuss von 3000€ bekommen. Das dauert aber nun schon 8 Monate. Zuerst muss ein Gutachter einen Plan mit Stellungnahme erstellen und den dann beim Wasserwirtschaftsamt oder Gesundheitsamt des Landkreises einreichen und genehmigen lassen. Nach der Fertigstellung muss der es auf Funktionalität hin abnehmen und nochmal eine Stellungnahme schreiben. Die Gruben hab ich mit einem Tiefbauer sekbst gesetzt. Das Problem der Dichtigkeit hat schon lange gedauert. Für das Pflanzenbeet kam dann ein Mitarbeiter des Lieferanten und baute mit. Heute würde ich es auch alleine können, bin ja Maurermeister, war kein Hexenwerk. Anschliesen hab ich noch 60Meter Sickerleitungen mit Drainageleitungen gegraben. .Zur Funktion kann ich noch nichts sagen, da ich die Anlage noch nicht in Betrieb genommen habe. Das ganze funktioniert sehr gut, wenn man erhöht (am Berg) wohnt. Das natürliche Gefälle ausnutzen kann. Ansonsten braucht man dann eine zus. Grube mit Pumpe, damit man das geklärte Wasser hochpumpt. Ansonsten muss man das Pflanzbecken Metertief eingraben. Das ganze braucht auch einiges an Platz. Ich würde es auch nicht zu nahe an das Haus bauen. Zu den Gruben braucht man einen befestigten Weg, da diese jedes Jahr ein mal geleert werden müssen. Auch das Pflanzbecken soll nach 20 Jahren wieder erneuert werden. Die Pflanzen und die andere Technik für das Pflanzbeet hat mich ca 3500€ gekostet. Ein sehr stolzer Preis für das was man da bekommt. 8Teichfolie, Vlies und KG Rohre mit einem Schacht und drei Metallplatten mit Kupferrohr. Wie gesagt, heute würde ich es selbst bauen. Es gibt auch andere Systeme wenn man wenig Platz zur Verfügung hat. Da werden dann mehrere Gruben gesetzt, die mit Pumpen belebt werden. Andere haben auch noch Graulate (PVC Formteile ) im Waser drinnen. Da hat jeder sein eigen Rezept. Da laufen ständig Pumpen, die Strom fressen und alle paar Jahre kaputt gehen. Dazu gibt es auch eine Überwachungselektronik, die kontrolliert werden muss. Dazu kann ich aber nicht so viel berichten. Beste Grüße von mussner.baugeschaeft@t-online.de

Da auf der Internetseite von bis 2008 1200 gebauten Kleinstkläranlagen die Rede ist, muss wohl etwas positives dransein ( ich frag mich allerdings, warum man die Seite nicht aktuell hält z.B. mit Zahlen bis 2010). Es soll wohl außerdem auch die behördlichen Auflagen und Normen erfüllen.

Dass der Bau und der Unterhalt teuer sein soll kann ich mir nicht vorstellen, wenn ich mir die Entwicklung der Abwassergebüren in den letzten 10 - 15 Jahren anschaue. Aus ökologischer Sicht bin ich absolut begeistert, de facto aber wirklich nur für den realisierbar der in der tiefsten Provinz lebt oder leben möchte. Nicht nur im Allgäu, auch (um mal in meiner Umgebung zu bleiben) im Oberwesterwald, der Eifel, im Hunsrück oder in vielen anderen kleinen Gemeinden. Für die meisten Bauherren und Hausbesitzer, die ökologischen Systemen aufgeschlossen gegenüberstehen, wird die Umsetzung wohl schon im Ansatz an behördlichen Auflagen/ Gesetzen scheitern da sie in der "falschen" Gegend wohnen.


enginmachine  31.07.2011, 07:37

Du hast keine Erfahrung !!!!

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janfred1401  31.07.2011, 12:42
@enginmachine

Der Fragesteller hat nach Meinungen gefragt, und nicht nur nach Erfahrung lieber Kollege.

Bin auch Maurermeister und Baubiologe.

Aber deine Erfahrung ist schon sehr interessant. Dafür gibts von mir auch einen Daumen nach oben!

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In allen Gemeinden ist ein Anschlusszwang für Wohngebäude durch Landesbauordnung und Ortssatzung vorgeschrieben. Nur im Außenbereich kann eine eigene Kleinkläranlage zugelassen werden; Sammelgruben sind bei Wasseranschluss nicht mehr zulässig.

Kleinkläranlagen gibt es verschiedene, die alle entweder im Bau oder dem Betrieb sehr teuer sind und eine wasserrechtliche Genehmigung zusätzlich zur Baugenehmigung bedürfen.