Aktiensplit bei Scheidung - wie Ungerechtigkeit vermeiden?
Guten Tag,
im Zuge meiner Scheidung wurde das Aktienvermögen geteilt. Aufgrund der FIFO-Methode, die das aktienführende Institut anwendet, haben meine Ex-Frau und ich nun trotz der 50/50 Aufteilung unterschiedliche Depotwerte. Beim Aktienverkauf wird der eine mehr, der andere weniger Kapitalertragssteuer abführen müssen. Wie muss man vorgehen, um diese Ungerechtigkeit vermeiden zu können?
4 Antworten
Macht es nicht zu kompliziert. Das in der Ehe hinzugewonnene Vermögen soll aufgeteilt werden. Da gibt es bestimmt Vermögensgegenstände, wie zum Beispiel ein Auto, die sich viel schwieriger teilen oder bewerten lassen als Aktien. Es wird halt alles zusammengezählt, was der eine oder die andere bekommen hat, und da zählt man dann auch die beiden unterschiedlichen Depots. Und am Ende gleicht man es noch mit einer Zahlung aus, wenn es nicht passt.
Ganz arg ist es ja, wenn es hauptsächlich um ein Haus geht. Dann wird oft eine Partei ausgezahlt.
Hallo Brutus,
das ist allgemein ein super interessantes Thema, das für viele Aktionäre, die sich scheiden lassen, eine hohe Relevanz hat.
In deinem konkreten Fall hättest du durch einen Ehevertrag dein Aktienvermögen von der Erfassung beim Zugewinnausgleich ausschließen können. Jetzt ist es natürlich so, dass der Anteil deines Vermögens, den du während der Ehezeit mehr als die angehäuft hast, zur Hälfte geteilt wird. Die unterschiedlichen Depotwerte lassen sich vielleicht dadurch erklären, dass die Aktien seit der Aufteilung einen unterschiedlichen Kursverlauf aufweisen oder, dass du schon vor der Ehe Aktien erworben hattest.
Hinsichtlich der unterschiedlichen Kapitalertragssteuer muss ich fragen, wie das zustande kommen soll? EIgentlich kann es hier nur um den Freibetrag i.H.v. 801 EUR gehen.
In der Regel bietet es sich aber an, sie mit Geld auszubezahlen, damit du eine Aktien vollständig behalten kannst. Wie auch immer, ich hoffe, dass dir meine Antwort weiterhilft und wünsche dir alles Gute!
Das ist keine Ungerechtigkeit. Renten, die im normalen gesetzlichen Versorgungsausgleich übertragen werden, unterliegen später bei Auszahlung auch einem unterschiedlichen persönlichen Steuersatz. Dass gleiche Einnahmen unterschiedlich besteuert werden, ist ja auch sonst keine Ausnahme.
Man könnte alle Aktienanteile genau Aufteilen. Ohne Fifo. Du nimmst einfach jede Position und teilst die 50/50.
Wenn die Bank das nicht macht, wirst du nicht viel machen können. Kannst dich noch privat einigen.
Das geht nicht. Meine Frau hat ein eigenes Depot eröffnen müssen und die Bank hat einfach die Hälfte der Aktien gemäß FIFO-Prinzip von meinem auf ihr Depot übertragen. Ich hatte mit der Bank gesprochen. Sie sagen, sie machen es immer so...welche Komplikationen damit einhergehen, interessiert sie nicht.