Abitur durch Ausbildung bekommen?

2 Antworten

Mein Sohn hat eine 3-jährige Ausbildung verkürzt auf 2,5 Jahre - das wäre nicht nötig gewesen; aber er hatte ein Jobangebot, hat sich dann jedoch  überlegt zu studieren.
Durch die Lehre hatte er RS-Abschluß, dann 1 Jahr Berufskolleg bis zur FH-Reife, und nun studiert er an der FH.

Ein anderer hat die Lehre gemacht und dann berufsbegleitend die Meisterschule. Vollzeit wäre das 1 Jahr gewesen. Mit Erreichen des Meisters hat er Abitur-Gleichstellung, könnte jetzt also überall studieren. Aber es reicht ihm nun.

Übrigens kommt das aufs Bundesland an. Bildung ist Ländersache.


Sillahorn 
Beitragsersteller
 28.09.2017, 18:08
VIelen Dank für die schnelle Antwort. Die Möglichkeit besteht also nach dem Meister, zu studieren. Geht der Meister auch 1 Jahr? 
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Hooks  28.09.2017, 18:20
@Sillahorn

Klar, dann aber in Vollzeit. Ist jedoch sehr teuer. Und ich weiß nicht, ob das in jedem Beruf direkt nach der Ausbildung geht, da müßte man sich vorher informieren. In der Informationselektronik und Kfz-Mechatronik geht das.

Willst Du denn studieren? Dann würde ich Dir eine Lehre empfehlen, die in irgendeiner Weise das Studieren erleichtern würde - und wenns nur durch das Praxisverständnis ist.

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Joshua18  28.09.2017, 19:10
@Hooks

Sorry, der ein Meister ist zwar eine Uni-Zugangsberechtigung, aber lange noch kein Abitur!

Die Zulassung kann immer nur im Rahmen einer sehr kleinen Sonderquote erfolgen und nicht über N.C. oder Warteliste. Besteht innerhalb dieser Gruppe Bewerberüberhang, entscheiden die Unis nach eigenem Ermessen.

Da kann man sich am kleinen Finger ausrechnen, dass man z.B. als Friseurmeister niemals einen Studienplatz in Medizin oder Jura bekommen wird und sollte sowas daher auch gar nicht erst versuchen.

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Hooks  28.09.2017, 19:12
@Joshua18

Wobei Abitur da oft auch nicht ausreicht, da muß es schon was mit eins komma sein.

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Ja, es gibt noch eine kürzere Möglichkeit!

In NRW gibt es sogenannte Assistentenlehrgänge, das sind Vollzeitlehrgänge an beruflichen Schule die 3 Jahre dauern, die eine schulische Berufsausbildung mit der Fachhochschulreife verbinden.

Aufgrund dessen ist man dann zum Besuch der Berufsoberschule II berechtigt, die in einem Jahr zum Abitur führt.

Insgesamt dauert dieser Weg also 4 Jahre und gewisse Vorteile: Man braucht dafür keine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe und man bekommt für das eine Jahr Berufsoberschule (in NRW ist das FOS13!) auf Antrag elternunabhängiges BaFöG.

Ausserdem hat man natürlich noch die Sicherheit einer Berufsausbildung und gilt am Arbeitsmarkt nicht als Hilfsarbeiter. Ein klassischer Gymnasiast braucht für Abitur und abgeschlossene Berufsausbildung deutlich länger und bekommt auf seinem Gymi keinen Cent Förderung.