10 Jahre Liebeskummer - reif für den Psychiater?

5 Antworten

Halli hallo!

Zu aller erst solltest du mit deiner Frau über deine Gefühle reden - du hast sie doch geheiratet, weil sie auch deine Partnerin ist, oder nicht? Läuft es bei euch beiden grade nicht gut, merkst du/ihr, dass der Faktor 'Alter' grade ins Spiel kommt?

Denn ein wenig hört es sich für mich so an - du denkst an eine vergangene Zeit, an eine wilde Zeit, in der du gemacht hast 'worauf du Bock hast'. Mit 3 Kindern ist das natürlich anders - Verantwortung, 'da' sein...

Du bist es deinen 3 sicherlich wunderbaren Kindern und deiner Frau schuldig, ehrlich zu sein und deine Probleme mit ihr zu bereden - wenn du die Richtige geheiratet hast wird sie versuchen, mit dir zu arbeiten und dir zu helfen anstatt auszuflippen. (Auf lange sicht zumindest)...

Das wäre so das, was ich machen würde.

Gruß und viel Glück weiterhin!


Hansser  15.05.2016, 23:55

Ich würde aber definitiv nicht sagen: Schatz ich liebe noch meine 1. Freundin oder so. Damit kann er die Beziehung mit seiner Frau für immer zerstören.

Er sollte wenn schon sagen, dass er sich mal wieder mit ihr unterhalten hat und an die alte Zeit denken muss wie es mit ihr war. Und sich das mal von der Seele reden. Dabei muss seiner Frau aber klar sein, dass sie die Einzige ist und er einfach "etwas traurig wegen früher" ist.

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Ich bin mir nicht sicher, ob du mit deiner Frau darüber reden solltest.

Vielleicht musst du dich vorher selbst verstehen.

Freilich wäre es das beste, wenn du es schaffst, diese Gefühle zu verdrängen oder zu überwinden, und glücklich bleibst oder wirst in deiner Ehe - auch für deine Kinder. Das will ich dir nahelegen.

Aber wenn du absolut unglücklich bist, kann es so nicht weitergehen. Dann solltest du reinen Tisch machen mit deiner Frau, dich trennen und (danach!) versuchen, wieder eine Beziehung mit deiner ersten Liebe zu erreichen.

Allerdings (!) musst du vorher genau abwägen, ob du dieses Risiko eingehen willst. Im schlimmsten Fall stehst du nämlich ohne jemanden da! Ganz abgesehen von deinen Kindern.

Hmm schwierig, ich weiß aber vollkommen, was du meinst. Ich bin auch jmd., der oft an Vergangenes denkt und es sich irgendwie manchmal sogar besser anfühlt, als es wirklich war. Also allgemein gesehen.

Bei Mädchen denk ich mir auch oft, was wäre wenn?

Wäre ich bei einem tollen Mädchen nicht noch so kindisch gewesen, sondern hätte mich auf sie eingelassen, viell. wäre sie meine Traumfrau?

Wär die Beziehung mit der 1. Freundin etwas reifer gewesen, hätte es geklappt?

An deiner Stelle würd ich mir erstmal überlegen:

Liebst du deine jetzige Frau, liebst du deine Kinder?

Wärst du direkt mit deiner 1. Freundin zusammen geblieben, wär vielleicht etwas anderes passiert. Oder du hattest keine Möglichkeit dir danach "die Hörner abzustoßen" und bereust dann als alter Mann, dass du nur eine einzige hattest und hast das Gefühl, etwas hat gefehlt.

Ich persönlich würde mich einfach mal wieder mit ihr treffen und über alte Zeiten reden und einfach mal schauen, wie es mit ihr ist.

Davon kannst du ja auch deiner Frau erzählen, es sollte ja erlaubt sein mal miteinander zu reden.

Evtl. wars das dann auch schon. Es hat dir einfach die Nostalgie gefehlt, nochmal über altes zu reden.

Wenn du doch merkst, dass etwas zwischen euch laufen könnte, dann hängt alles davon ab: Wie sehr liebst du deine jetzige? Wenn du sie liebst und es ist schön, dass lass es bei den Gespräch bleiben. Evtl. fehlt dir ja nur die Ex "als Mensch". Also bräuchtest gar keine Beziehung zu ihr, sondern einfach nur zum reden.

Wenn du wirklich unglücklich bist, dann musst du evtl. das Risiko eingehen und dich von deiner Frau trennen, auch wenn das womöglich eher nach hinten losgehen wird. Auf diese Idee würd ich aber erst kommen, wenn du dir sicher bist, dass du und deine Ex sich auch jetzt noch lieben und das nicht nur Nostalgie ist.



Hey,

ich wollte nur kurz eine Überlegung mit dir teilen.

Horch mal in dich rein, ob es wirklich alte Gefühle, Schuldgefühle oder eine Leere ist, die du versuchst zu stopfen.

Weißt du noch, wann es angefangen hat, dass du wieder an sie gedacht hast?

Es gab mal vor Jaahren einen Jungen, den ich toll fand. Verliebt auf den ersten Blick und es lief auch etwas, aber durch einen Umzug kam es nie zu einer Beziehung. Ich hab mich verzehrt und dachte immer wieder "was wäre gewesen wenn..?" Das ist ein gefährlicher Gedanke, weil du dich Jahrzehnte mit ihm beschäftigen kannst ohne weiterzukommen.

Inzwischen bin ich erwachsen und seit Jahren vergeben. Aber immer mal wieder denk ich noch an ihn. Anders inzwischen, aber er ist noch da. Gerne wenn mein Freund länger weg ist oder sich einfach eine Unzufriedenheit einschleicht. Ziemlich offensichtlich, dass er nur als Projektionsfläche dient, oder? Und in meinen Gedanken ist er klar auch perfekter als er in Wahrheit war oder ist.

Geh dem Ganzen mal nach. Vielleicht bist du unzufrieden mit etwas oder hast unerfüllte Wünsche, die du auf deine Ex überträgst, weil da noch etwas offen geblieben bist.

Bin gespannt wies weitergeht!

Lieber Freeforyou,

erstmal musst du dich von diesem standardisierten Denken verabschieden, man müsse mit Kindern und Haus etc. glücklich sein. Du schreibst, du wohnst zudem in einer kleinen Stadt... du führst vielleicht das "Bilderbuchleben", wonach ja jeder streben sollte, aber ich sags mal so, wenn ich Kinder hätte und in einer Kleinstadt leben würde, wäre ich todunglücklich, denn ich hasse sowohl Kinder als auch Kleinstädte, und bin mehr die "mit dem Partner in einem Berliner Loft wohnen" - Person. Was ich damit sagen will: man ist glücklich, wenn man glücklich ist, und nicht, wenn die Gesellschaft die Rahmenbedinungen, in denen man lebt, für ach so vorbildlich hält.

Du sagst zudem, du hättest "einen echten Traumjob" - da ist es das gleiche: gesellschaftlich ist jetzt beispielhaft mal "Anwalt" ein "echter Traumjob" . Wenn du jetzt Anwalt bist, hast du zwar einen Traumjob, aber ist das DEIN Traumjob? Fühlst du dich dort und in deinem Umfeld eigentlich wirklich wohl? Ist das dein Traum? Hast du jetzt mit Anfang 30 schon alle selbst gesteckten oder von anderen vorgeschriebenen Ziele erreicht und solltest deshalb ja so glücklich sein? Denkst du, und das ist eine ernste Frage, dass jemand wie du (behütetes Umfeld, Absicherung, etc.) nicht mehr das "Recht" hätte, unglücklich, unzufrieden, sauer, zu sein, depressiv zu sein, zum Psychiater zu gehen, einen drastischen, "jugendlich leichtsinnigen" Schritt zu begehen?
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, und ich hoffe, ich du bejahst meine Fragen nicht, denn wenn doch, dann liegt da erstmal ein fundamentales Problem.

Zum Thema Liebe: Du musst wissen, dass ich, obwohl ich mich schon als recht realitätsbezogen, überlegend, etc. beschreiben würde, sehr romantisch bin, und immer an die Liebe glaube. Der Partner ist für mich grundsätzlich auch wichtiger als Freunde, Familie, oder sowas, denn ich weiß nicht, (und das liegt jetzt auch nicht an meinem derzeitigen Partner, sondern das sind generelle Prinzipien von mir), Liebe ist für mich etwas so Unfassbares, Schönes, vom Universum Gegebenes, was so eng (meiner Meinung nach) mit dem Herzen und der Psyche, dem Unterbewussten, der Seele des Menschen in Verbindung steht und kooperiert, dass man diese ganzen Emotionen, die die Liebe mit sich bringt, gar nicht richtig begreifen, oder gar in Worte fassen kann.
Deine Geschichte, die du erzählst, die Präsenz dieser Frau nach all der Zeit immer noch in deinem Herzen, ist für mich wirklich schön, denn (und da bin ich wohl etwas verrückt), in meiner Vorstellung gehört zur schönsten Liebesgeschichte auch immer ein trauriger Teil. Dieses "kennenlernen, verlieben, zusammen sein, heiraten, nie Probleme haben" spricht mich nicht so an. Erst durch Probleme, durch Streits, durch Kontaktabbruch, durch ich sage mal Leiden gewinnt die Liebe und die Beziehung der beteiligten Personen untereinander eine Facette, die die ganze Tiefe der Gefühle noch intensiviert und damit auf Dauer verschönert... Naja, soviel erstmal dazu. Es kommt jetzt wahrscheinlich nicht so durch, aber beruhend auf meinen Ansichten sage ich jetzt Folgendes zu deinem Problem:

1. Liebe hat immer eine Chance und wenn man etwas mit Liebe nicht schafft, womit könnte man es dann schaffen?

2. Etwas in deinem Leben läuft schief und dein Körper zeigt es dir ["habe mittlerweile wohl den Hang zum Depressiven entwickelt"]. Nach Überlegen oder durch Zufall bist du auf das Problem gestoßen (Liebeskummer). Du bist nicht glücklich und weißt warum. Wenn dir glücklicherweise aufgefallen ist, wieso du unglücklich bist, dann musst du DIR ZULIEBE etwas ändern. Denn, egal, was man für Prioritäten im Leben hat, egal, was einem am Wichtigsten ist, MAN SELBST ist immer das Wichtigste im Leben. Das muss man sich immer vor Augen halten. Man selber darf sich nicht vergessen. Man selbst muss immer glücklich sein. Bei mir in der Beziehung äußert sich das zum Beispiel nicht dadurch, dass ich viel alleine machen würde (der allseits gelobte Freiraum in der Beziehung blabla), sondern eher an meiner Grundeinstellung und den Dingen, die ich mir in Ausnahmesituationen selber sage, sodass ich von innen heraus einfach ausgeglichen werde und es mir wieder gut geht.

3. Hantiere nicht mit Zahlen herum. Es ist egal, wie lang die Beziehung her ist. Ist der Schmerz immer noch greifbar, nah, tief? Ist es nur erlaubt, das zu fühlen, wenn die Trennung eine Sekunde her ist? Ich bin kein Freund von Zahlen. Wenn man dick aussieht, sieht man ja auch dick aus, egal, ob man 50 kg wiegt oder ob die Waage sagt, dass es 90 kg sind. Es geht ums Aussehen, und in deinem Fall um das Gefühl!

4. Wenn du nicht von Natur aus ein super "Verdränger" bist, wirst du dich wahrscheinlich eh immer mehr in das Thema hineinsteigern und damit beschäftigen. Besser wäre es, das alles jetzt sofort anzugehen, und dich einfach mit ihr zu treffen und zu gucken, was passiert. Nicht jetzt 100000 Jahre überlegen, wie ein Treffen wäre etc. - du wirst es in deiner Vorstellung so derart verändern und alles, und somit eben beim Tagträumen noch Gefühle entwickeln, die bei einem realen Treffen womöglich gar nicht entstehen würden.

5. "Doch was wenn ich wirklich ein Gespräch mit ihr hinbekommen würde und ich müsste feststellen, dass bei mir wirklich noch Gefühle sind? Das
wäre eine Katastrophe." Wo liegt da die Katastrophe? Dass du ausbrechen musst aus deinem Vorbildleben, Vorstadtleben, vollendeten Leben, dass du dich scheiden lassen musst? Weißt du, was für mich eher eine Katastrophe wäre? Wenn ein Mann die nächsten 40 Jahre still vor sich hinleidet und ein Leben führt, was er gar nicht will. Da kann so viel passieren. Man wird traurig, aggressiv, man verändert sich, trinkt vielleicht zu viel, oder sonstwas. Man ist nicht mehr man selbst. Wie gesagt, du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, und kein anderer kümmert sich um dich außer dir selbst. Steh dir nicht selbst im Weg, mach dir selber keine Vorschriften!

6. "Ich bereue es bis heute so sehr, dass ich mit ihr "Schlussgemacht hatte"." Ich hoffe, du hast lange über das Wort "bereuen" nachgedacht. Wenn du es genau so meinst wie es klingt, dann ist doch alles klar. Bereuen ... das ist ein hartes Wort mit einer tiefen Bedeutung.

7. Du fragst, wie du die Gefühle wieder los wirst. Das wird so nicht passieren wie du dir das jetzt vorstellst. Ich sage nur noch mal Stichwort reinsteigern. Was man aber trotz der Dramatik und allem aber auch bedenken muss: Wer weiß, ob du dich da nicht schon wirklich reingesteigert hast. Man muss bei soetwas auch wirklich in sich gehen und zumindest sich selbst gegenüber ehrlich sein. Bist du gerade wirklich so traurig, oder bist du "normal traurig", und bemitleidest dich selbst und / oder machst dir aus Langeweile selbst diese Probleme? Was glaubst du, was ich mir schon alles "eingeredet" habe... da muss man aufpassen.

Fazit: Triff dich mit der Frau, denn vorher gibt dein Herz keine Ruhe. Und dann überlegst du weiter. Sobald du merkst, dass du WIRKLICH Gefühle für die Frau hast, solltest du auch deiner Frau Bescheid sagen und die nächsten Schritte einleiten. Belüg sie nicht, sei ehrlich, tu nichts Verbotenes. Das würde dich nur noch mehr durcheinanderbringen.

Das war jetzt erstmal mein Statement dazu.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg beim Glücklichwerden.

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