Verharmlost die Body Positivity-Bewegung gesundheitliche Risiken von Übergewicht zugunsten eines positiven Selbstbildes?
Die Body Positivity-Bewegung zielt darauf ab, Menschen ein positives Selbstbild zu vermitteln, unabhängig von gesellschaftlichen Schönheitsnormen. Dabei wird auch Übergewicht häufig als akzeptabel und normal dargestellt, um Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz zu fördern. Diese Herangehensweise hat jedoch einige kritische Aspekte, die es zu beleuchten gilt:
Förderung eines positiven Selbstbildes
Ein zentrales Ziel der Body Positivity-Bewegung ist es, das Selbstwertgefühl von Menschen zu stärken, die sich aufgrund ihres Gewichts oder ihres Aussehens unsicher fühlen. In einer Gesellschaft, die oft unrealistische Körperstandards propagiert, kann dies dazu beitragen, psychische Belastungen wie geringes Selbstwertgefühl, Depressionen oder Essstörungen zu verringern. Menschen lernen, ihren Körper so zu akzeptieren, wie er ist, und sich nicht ständig an unrealistischen Idealen zu messen.
Verharmlosung gesundheitlicher Risiken
Ein kritischer Punkt der Bewegung ist jedoch die potenzielle Verharmlosung der gesundheitlichen Risiken, die mit Übergewicht einhergehen. Übergewicht ist ein bedeutender Risikofaktor für zahlreiche gesundheitliche Probleme, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Gelenkprobleme und bestimmte Krebsarten. Wenn die Bewegung Übergewicht zu sehr normalisiert, könnte dies dazu führen, dass die medizinischen und gesundheitlichen Risiken nicht ausreichend berücksichtigt oder sogar ignoriert werden.
Balance zwischen Akzeptanz und Gesundheit
Ein ausgewogener Ansatz ist notwendig, um sowohl die psychische Gesundheit als auch die physische Gesundheit zu fördern. Die Bewegung sollte darauf achten, dass Menschen zwar ein positives Selbstbild entwickeln und sich in ihrem Körper wohlfühlen, gleichzeitig aber auch über die Wichtigkeit eines gesunden Lebensstils informiert werden. Dies bedeutet, gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Vorsorgeuntersuchungen zu betonen, ohne dass dies zu Körperhass oder unrealistischen Schönheitsidealen führt.
Gesellschaftliche Verantwortung
Gesellschaftliche Institutionen, Schulen und Familien spielen eine wichtige Rolle dabei, wie Body Positivity vermittelt wird. Es ist entscheidend, dass diese Akteure nicht nur das Selbstwertgefühl stärken, sondern auch ein Bewusstsein für gesunde Lebensgewohnheiten schaffen. Pädagogen und Eltern sollten ermutigt werden, Kinder zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren, ohne sie wegen ihres Gewichts zu stigmatisieren.
mein Fazit
Die Body Positivity-Bewegung hat das Potenzial, das Selbstbewusstsein und die psychische Gesundheit von Jungen positiv zu beeinflussen. Dennoch muss sie darauf achten, nicht die gesundheitlichen Risiken von Übergewicht zu verharmlosen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl psychische als auch physische Gesundheit fördert, ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und gesunden Entwicklung junger Menschen.
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Loka95/1600434780870_nmmslarge__14_191_656_656_21d57ff75a4095d643dbdee94577b936.png?v=1600434781000)
Body Positivity verherrlicht keineswegs Übergewicht. Die Probleme dadurch werden durchaus benannt und angegangen. Nur eben ohne pauschale Verurteilung und Herabwürdigung. Dadurch arbeiten Übergewichtige eher an ihrem Gewicht, als wenn sie sich nicht trauen das Haus zu verlassen.
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Es gibt IMMER, bei JEDEM Thema Leute, welche die Realität verleugnen und Fakten als Angriff sehen. Doch das hat nichts mit der Bewegung an sich zu tun.
Wobei aber gerade Ärzte Vorreiter des Fatshamings sind. Du glaubst nicht was die alles auf das Gewicht schieben - selbst ein gebrochenes Bein oder eine abgelöste Netzhaut. Und ihre Theorien sind meistens veraltet. Wenn man ein Problem hat, geht es oft nur 30 Sekunden tatsächlich darum und 10 Minuten ums Gewicht. Als ich täglich schlimme Panikattacken hatte, wurde drei Jahre lang gesagt, die Probleme kämen durchs Gewicht. Einfach lächerlich. Seriöse, aktuelle Fakten von guten Ärzten sind für kaum jemanden ein Problem.
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Ja, überwiegend hast du Recht, aber leichtes Übergewicht ist eher lebensverlängernd als -verkürzend.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Ja tun sie. Die gesundheitlichen Risiken werden als vernachlässigbar oder gar als Erfindung abgetan. Jede Kritik oder Äußerungen von Ärzten ist Bodyshaming.
Zeitgleich wird von einigen solch ein Körper als erstrebenswert propagiert.
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nein. einzelne Individuen verharmlosen, nicht die gesamte Bewegung. zudem geht es da nicht nur um Jungs, sondern um Menschen ganz allgemein. Ausserdem ist Gewicht und Körperform nicht das einzige Thema, um welches es geht.
Dann ließ dir mal Beiträge von Leuten wie Tess Holiday durch. Da wird garnichts benannt sondern die Aussagen der Ärzte werden als Fatshaming betitelt.