Kunst in Deutschland

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Es gibt schon eine rührige Kunstszene in Deutschland inklusive erstklassiger Kleinkunst, aber deutsche bzw. deutschsprachige Kunst ist oft sehr speziell und nichts für die breite Masse. In der Presse wird so was am ehesten im Feuilleton abgehandelt und ist mitunter so schrullig und kryptisch oder auch so gestellt bzw. typisch "teutonisch" in seiner Machart, dass die Masse sich einfach nicht angesprochen fühlt und nur Kunstliebhaber sich erwärmen können. Die Deutschen sind kein "lockeres" Volk und entsprechend schwer und trübe bis trist ist oft auch die ernsthafte Kunst, die sie herstellen.

Es gibt auch tolle Liedermacher, aber die werden von der Masse kaum mehr wahrgenommen. Ich bin z.B. großer Fan von Haindling aus Bayern - ein uriger Typ, der skurrile und sehr persönliche Texte schreibt und etliche Instrumente spielt - und stehe in meinem Umfeld damit ziemlich allein da; viele kennen ihn gar nicht oder denken, er würde Volksmusik machen, weil er aus Niederbayern stammt.

Oder es ist so austauschbarer, banaler und oberflächlicher Mainstream, dass es nicht als Kunst (was es in der Sache wäre), sondern als Comedy oder Schlagermusik eingestuft wird und als brotloses Gedöns läuft, das nicht mal den Hund hinterm Ofen hervorlocken zu vermag...

...und viele wollen immer das, was sie nicht haben und denken, dass alles, was aus dem "Amiland" kommt, per se cooler ist. Gut, da sind biederlichste Degeto-Filme und politisch korrekte Tatorte im Ersten sicherlich nicht unschuldig dran, die sind auch mit jedem Jahr grottiger, aber es ist sicher auch so, dass der Prophet im eigenen Land nichts zählt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nio90 
Beitragsersteller
 15.07.2024, 11:07

Hallo Rotesand,

was ich aus deinem Beitrag lese ist, dass es auch sehr viel damit zu tun hat, wie Kunst( hier Film,Musik, Belletristik) in Medien dargestellt wird und ob überhaupt. Viele Menschen scheinen hier weniger aus eigenem Antrieb nach etwas für sie interessantem zu suchen, und sie auch weniger offen sich auf etwas anderes/ neues einzulassen. Stehts Gewohntes.wie der Tatort als Beispiel und eben, was sie serviert bekommen, quasi passiver Konsum, nicht selbst aktiv suchen.Sowie auch Kunstschaffende, die zu verkopft, zu verkrampft, zu wenig spielerisch sind.

Hast du Hoffnung, dass sich mit der jungen Generation etwas ändern könnte, die Medien eigenständiger, aktiver verwenden, als viele aus der älteren Generation ? Vielleicht auch noch offener sind für neues?

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