Ist meine Tabakpflanze krank?

2 Antworten

Wie auch Blumenacker, sehe ich da große Ähnlichkeiten zu den Symptomen von Cercospora beticola an der Zuckerrübe.

Informationen zu Tabakkrankheiten sind auf deutsch recht rar, ich vermute mal, dass es sich um eine Infektion mit Cercospora nicotianae handelt, auch als "Froschaugenkrankheit" bekannt. Hauptsächlich kommt diese Krankheit bis 35 Breitengrade um den Äquator herum vor, ist hier also nicht üblich.

Die Qualität des Tabaks soll unter einer solchen Infektion recht stark leiden.

www.plantwise.org/KnowledgeBank/Datasheet.aspx?dsid=12251

Das ist eine pilzliche Blattfleckenkrankheit: cercospora beticola.

Sie macht sich breit bei feuchtwarmer Witterung und kommt im Ackerbau vor allem bei Zuckerrüben sehr häufig vor.
Wen nur einzelne Blätter befallen sind, kann man die vielleicht herausbrechen und vergraben.
Aber einen Gesamtbefall kann man nur durch Fungizide eindämmen. Auch für Nichterwerbsgärtner ist im Handel der Wirkstoff Azoxystrobin ( Wirkstoffgehalt 250 g/l ) erhältlich. Handelsnamen dafür sind z. Bsp.Compo Ortiva Universal Pilz-frei oder Fungisan Gemüse-Pilzfrei etc..

Leider konnte ich über die vorgeschriebene Wartezeit bei Tabak ( Die Zeit zwischen der letzten Spritzung und der Blatternte) nichts in Erfahrung bringen, weil diese Pilzkrankheit bei Tabak eigentlich nicht typisch ist. Grund dafür ist wahrscheinlich die Sortenempfindlichkeit.

Als übliche Wartezeit wird bei der Anwendung von Azoxystrobin bei Blattkohlen und Salaten eine Wartezeit von 14 Tagen angegeben. Diese Wartezeit würde ich auch hier für richtig halten ( bei nicht mehr als 2 Anwendungen).

P.S.: Blauschimmel ist das mit Sicherheit nicht. Das würde so ähnlich aussehen wie verschimmeltes Brot.

Woher ich das weiß:Hobby

Agronom  08.09.2018, 15:24

Nur handelt es sich heir nicht um eine Zuckerrübe. Es gibt aber den Erreger C. nicotianae, welcher an Tabak vorkommt, nur ist er in diesen Breitengraden nciht üblich.

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Blumenacker  08.09.2018, 15:38
@Agronom

In den Pflanzenschutzmittellisten ist der Erregerstamm c. nicotianae leider nicht aufgeführt. Vielleicht aber ist dessen Auftreten auch eine eingeschleppte Folge des globalisierten Warenaustausches und des Klimawandels.
Warum nicht mit den Gemüsefungiziden einen Versuch machen, wenn man keine andere Wahl hat?

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Agronom  08.09.2018, 16:00
@Blumenacker

Ja, wir sind so 15-20 Breitengrade von dem üblichen Verbreitungsgebiet des Erregers entfernt zudem hat der Tabakanbau hier ja auch keine große Bedeutung, daher findet wahrschneilich nichts dazu.

Die Behandlung mit den Fungiziden kann man versuchen, jedoch liegen gegen Wirkstoffe aus der Gruppe der Strobilurine häufig Resistenzen vor.

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