Handelsüblichen Vodka aufbessern
Hallo Gutefrage.net Community,
Ich wollte mal fragen ob sich jemand mit Filterung von Vodka auskennt. Ich habe jetzt Vodka in allen Preisklassen probiert und man schmeckt schon deutlich den unterschied zwischen 7€ Vodka, ner Absolut für 15€ und nem schönes Grey Goose. Leider ist es auf dauer ziemlich teuer immer diesen teuren Vodka für alle Gäste zu kaufen. Daher ist meine Frage ob es machbar (sowohl technisch als auch kostentechnisch) aus einem billigen 7€ Vodka ein reines gutes trinkerlebnis zu machen.
7 Antworten
Nein das geht leider nicht. Die 2 hauptgeschmacksstoffe vom Vodka ist die qualität des verwendeten Rohmaterials (roggen, weizen, kartoffeln...) und das wasser. Der erste Geschmacksstoff lässt sich im nachhinein nicht mehr ändern, der zweite kann durch erneute Destilation und neues wasser verändert werden.
Filtern ist sehr schwer und eigentlich die kunst am vodka machen. Das liegt daran da jeder Filter natürlich auch einen eigengeschmack hat, man muss den vodka also so filtern das ungewollte Aromen rausgefiltert werden und weiterhin muss man darauf achten das der Vodka nicht zu viel Geschmack des Filters aufnimmt.
"Die Qualität des zum Verdünnen auf Trinkstärke verwendeten Wassers spielt natürlich auch eine Rolle"
Und woran erkennst du die Qualität? Am Geschmack aber ich denke Wasser ist kein Geschmackstoff? Hmm komisch...
Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich schmecke schon den unterschied zwischen einem Roggenvodka und einem Kartoffelvodka. Aber wenn das keine auswirkung hat, wieso nehmen sie dann nicht einfach Mais? Das lässt sich am billiigsten in großen mengen herrstellen.
In Vodka kommen normalerweise keine zusatzstoffe rein, da durch das Destillieren und filtern deiner Meinung nach ja alle Geschmacks und Geruchsstoffe (übrigends sind geruchsstoffe auch geschmacksstoffe, da man wesentlich mehr mit der Nase "schmeckt" als mit der Zunge) verloren gehen ist es doch eigentlich egal was für einen Vodka man kauft oder?
Ich glaube du meinst das irgendwie anders könntest du mir das villeicht erklären wie du das meinst, weil so wie ich denke wie du das meinst (siehe oben) macht es keinen Sinn.
Zunächst eine kleine Korrektur bezüglich Deiner Aussage, Geruchsstoffe seien auch Geschmacksstoffe: Du hast insofern Recht, dass das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch als "Geschmack" bezeichnet, eine gemischte Wahrnehmung ist, in der vor allem die Wahrnehmung der fünf Geschmäcker (süß, salzig, bitter, sauer, umami), als auch die Wahrnehmung von Geruchsstoffen, die über den Rachen in die Nase gelangen (retronasale Wahrnehmung) eine Rolle spielen. Dennoch bezeichnet man als Geschmacksstoffe, diejenigen Stoffe, die an die Geschmacksrezeptoren im Mund andocken und somit eine oder mehrere der fünf Geschmacksarten auslösen. Diese können, müssen aber nicht flüchtig sein. Geruchsstoffe hingegen sind zwingend flüchtige Verbindungen, die im Riechepithel der Nase an Geruchsrezeptoren andocken und vielfältige Geruchswahrnehmungen bewirken. Ein Stoff kann sowohl Geschmacks- als auch Geruchsstoff sein, aber bei der Destillation gehen vor Allem die Geruchsstoffe ins Destillat über, da alle nichtflüchtigen Geschmacksstoffe logischerweise nicht in die Gasphase übergehen können. Auch kann man aus dem fertigen Destillat durch erneute Destillation oder Rektifikation nur die unerwünschten Aromastoffe loswerden.
"Und woran erkennst du die Qualität? Am Geschmack aber ich denke Wasser ist kein Geschmackstoff? Hmm komisch..."
Richtig, Wasser ist kein Geschmacksstoff, wohl aber die enthaltenen Salze. Und genau an deren Gehalt, sowie dem Fehlen aromaaktiver organischer Verbindungen, wie sie z.B. beim Chloren von Trinkwasser entstehen würden, kann man die Qualität des Wassers festmachen.
"Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich schmecke schon den unterschied zwischen einem Roggenvodka und einem Kartoffelvodka. Aber wenn das keine auswirkung hat, wieso nehmen sie dann nicht einfach Mais? Das lässt sich am billiigsten in großen mengen herrstellen."
Ich habe auch nicht behauptet, dass es für die gebildeten Aromastoffe egal ist, aus welchen Rohstoffen man den Vodka gewinnt, sondern Deine Aussage kritisiert, dass man nach der Destillation nichts mehr an den aus der Gerste, Kartoffel, etc. stammenden Aromastoffen ändern könne.
"In Vodka kommen normalerweise keine zusatzstoffe rein, da durch das Destillieren und filtern deiner Meinung nach ja alle Geschmacks und Geruchsstoffe (übrigends sind geruchsstoffe auch geschmacksstoffe, da man wesentlich mehr mit der Nase "schmeckt" als mit der Zunge) verloren gehen ist es doch eigentlich egal was für einen Vodka man kauft oder?"
Keineswegs ist es egal, welchen Vodka man kauft. Ein guter Wodka wird praktisch nur nach Alkohol riechen und schmecken. Wenn Du mal einen hochwertigen Vodka (z.B. Parliament oder Danzka) mit einem billigen Produkt für 7-8 € pro Liter einerseits und reinem Ethanol (p.a.-Ware, kein Spiritus!) andererseits vergleichst, wirst Du das bestätigen können. Egal, aus welchem Material Du Vodka gewinnst, wird dieser immer einen Eigengeruch haben, der aber unerwünscht ist! Erst durch aufwendige Adsorptions- und/oder Filtrationsverfahren bekommst Du aus dem rohen Destillat einen sauberen, guten Vodka! Sämtliche Aromastoffe wird man nie entfernt bekommen, aber je besser die Prozessführung ist, desto weniger Fremdaromen verbleiben im Produkt. Daher kann man bei schlechtem Vodka, besser erkennen, woraus er gewonnen wurde.
Das findest Du nebenbei sogar in der EG-Spirituosenverordnung (VO(EG) 110/2008): "Wodka ist eine Spirituose aus Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, der [...] so destilliert und/oder rektifiziert wird, dass die sensorischen Eigenschaften der verwendeten Ausgangsstoffe und die bei der Gärung entstandenen Nebenerzeugnisse selektiv abgeschwächt werden. Danach kann eine erneute Destillation und/oder eine Behandlung mit geeigneten Hilfsstoffen einschließlich der Behandlung mit Aktivkohle vorgenommen werden, um ihr die besonderen sensorischen Eigenschaften zu verleihen;"
Also bei den ersten punkten sind wir einer Meinung du drückst es nur schöner aus sagst aber im Kern das gleiche.
"Ein guter Wodka wird praktisch nur nach Alkohol riechen und schmecken. Wenn Du mal einen hochwertigen Vodka (z.B. Parliament oder Danzka) mit einem billigen Produkt für 7-8 € pro Liter einerseits und reinem Ethanol (p.a.-Ware, kein Spiritus!) andererseits vergleichst, wirst Du das bestätigen können."
Das ist der irtum, den viele glauben das ein Vodka nach nichts schmecken soll es steht ja auch in deinem Zitat: "Nebenerzeugnisse selektiv abgeschwächt werden" also nicht der komplette geschmack soll weggehen sondern nur teilfaktoren.
Vergleich mal einen Parliament mit einem lagoda oder einem Belvedere.
"Also bei den ersten punkten sind wir einer Meinung du drückst es nur schöner aus sagst aber im Kern das gleiche."
Aha, wäre ich jetzt aufgrund Deines ursprünglichen Posts nicht drauf gekommen, aber schön, wenn wir auf einen grünen Zweig kommen ;-)
Was den Rest angeht, gebe ich Dir Recht, ein selektives Abschwächen erlaubt noch Geschmacksnuancen.
Iagoda sagt mir nichts, aber den Belvedere werde ich mir mal besorgen. Danke für den Tipp
Okey dann erkläre ich dir das jetzt
1absatz du sagst wie geschmäcke funkionieren ganz toll kernaussage Auch gerüche "schmeckt" man. Du sagst das es kein schmecken ist sondern das geschmäcke nur süß, sauer... sind ändert aber an der aussage nichts.
- Wasser hat kein geschmack sondern die salze die darin sind, auch das ändert an meiner aussage nichts das das wasser einen geschmackseinfluss hat, nur ist es nicht das wasser sondern die saltze
So geht es weiter du machst die aussagen wissenschaftlich richtig, das ändert die kernaussage jedoch nicht. Ob es das wasser ist das den geschmack verändert oder das salz im wasser ist egal, denn der geschmack wird verändert.
Lagoda ist in russland sehr bekannt und billiger als Belvedere, Belvedere ist ein typischer vodka der nicht nach nichts schmeckt, dieser schmeckt leicht vanillig wie three sixty.
Ich meinte ja nur, dass
"Der erste Geschmacksstoff lässt sich im nachhinein nicht mehr ändern"
eben nicht stimmt, da man selbstredend durch die Destillation/Rektifikation oder Filtration eben die Aromastoffe aus der Fermentation, die in das Rohdestillat übergehen, entfernen kann und dies auch gängige Praxis ist.
Das Stimmt, das behaupte ich auch nicht ich sage nur das ein Roggenvodka anders schmeckt als ein Kartoffelvodka und man den geschmack der aus dem Getreide kommt nicht verändern kann sondern höchstens entfernen aber ich glaube wir kommen von Thema ab =)
Wie auch immer war ein gutes Gespräch villeicht trifft man sich ja nochmal wieder :)
Möglicherweise könntest du mit Aktivkohle die unerwünschten Bestandteile filtern. Dazu würde ich den Vodka mit der Aktivkohle rühren und dann die Aktivkohle abfiltrieren. Eventuell reicht auch ihn einfach über eine Aktivkohleschüttung zu tropfen.
Für mich beginnt Qualität wenn beim Abgang kein Kratzen im Hals auftritt und ich nicht am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufwache. Dann kommt der Schnaps, Wodka, Cognac etc in den Abfluss, denn mit Filtern sind Methanol aus dem Vorlauf und Fusel aus dem Nachlauf beim Brennen nicht zu entfernen
Klar geht das nimm den 7 Euro Vodka ( 20% ) und den Teuren Vodka ( 80% ) dann schmekt man den "schlechten nicht raus"
Für Gäste ist der billigste gut genug, den gibt es bereits ab 5 Euro. Aber niemals die Flaschen umfüllen, das wird irgendwann bemerkt.
nein sohnst würden sie es von vornerein machen !!
tun sie ja vielleicht ............
... und schreib sonst ohne "h", sonst sind die töchter beleidigt.
"Die 2 hauptgeschmacksstoffe vom Vodka ist die qualität des verwendeten Rohmaterials (roggen, weizen, kartoffeln...) und das wasser. Der erste Geschmacksstoff lässt sich im nachhinein nicht mehr ändern"
Tut mir Leid, aber das ist Murks!
Erstens sind Wasser und der verwendete Stärkelieferant keine Geschmacksstoffe, sondern diese sind entweder enthalten, oder werden im Zuge der Fermentation gebildet und zweitens lässt sich selbstverständlich am Geschmack nur nachträglich was ändern, da die Destillation erst die unerwünschten Geschmacks- und vor allem Geruchsstoffe entfernt. Es gibt auch noch weitere Verfahren, das Destillat weiter aufzureinigen wie z.B. Aktivkohlefiltration oder eine Aufreinigung durch Milcheiweißfällung. Die Qualität des zum Verdünnen auf Trinkstärke verwendeten Wassers spielt natürlich auch eine Rolle.