Daddy issues ohne wirklich krasse Vaterprobleme?
Ich habe das Gefühl Daddy issues zu haben, weil viele Punkte die ich gelesen habe auf mich zutreffen. Worauf ich aber nirgends wo eine Antwort lesen konnte ist, ob sich Daddy issues auch ohne eine sehr schlimme Beziehung zum Vater entwickeln können. Sonst les ich immer, dass der Vater nie da war oder sein Leben von Alkohol oder sowas beeinflusst war oder sowas. Meine Eltern haben sich nie getrennt und haben mir beide seit Kind an viel Liebe geschenkt. Was aber schon seit Kind an ein kleines Problem war ist, dass mein Vater manchmal ( wegen meiner Meinung nach unnötigen Dingen) sehr ausrastet und mich krass anschreit. Er ist allerdings noch nie schlimm handgreiflich geworden. Wenn er sich mit meiner Mutter streitet, öfters/manchmal auch vor mir (quasi im Auto oder so) schreit er sie auch an oder eher gesagt hebt seine Stimme so, dass es für mich zumindest sehr angsterregend klingt, was mich immer krass unwohl und ängstlich fühlen lässt. Auch wenn er mich in solchen Momenten nicht anschreit bringt mich das zuhören davon auch in Angst. Im Grunde ist er ein netter Mensch. Aber ich hab das Gefühl, dass ich seit einem oder zwei Jahren meinen Vater unangenehm finde. Ich glaube dass das durch die manchmal/öfters ,,eskalierenden“ Situationen im Alltag kommt. Ich hab irgendwie meist nur noch die schlechten Erinnerungen im Kopf und verbinde ihn deshalb damit. Ich behalte den Kontakt jetzt schon seit vllt 1/2 Jahren eingeschränkter und fühle mich mit ihm alleine meistens irgendwie unwohl. Auch wenn die Situation wo wir alleine sind eher kurz ist. Trotz allem muss ich sagen, dass wir auch noch zusammen lachen und nicht alles immer ernst ist. Ich find diese Situation schwer zu erklären und ich Blick da selbst nicht durch, aber ich hab nicht das Gefühl dass das so richtig ist.
1 Antwort
Ich kenn mich mit den Ursachen für Daddy Issues nicht wirklich aus, aber vielleicht projizierst du Gefühle wie, sich sicher fühlen oder emotionale Nähe haben wollen, auf einen eventuellen Partner. Dass du Bedürfnisse oder negative Erfahrungen, die du vielleicht als Kind hattest, mit in deine Erwachsenenbindungen nimmst, ist ganz normal und kann sich bestimmt auch in Daddy Issues äußern.
Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt oder Konflikte nicht gelöst wurden, suchst du womöglich nach einer Art Ersatz oder einem emotionalen Ausgleich und erkennst diesen in älteren Männern, da diese deinem Vater eventuell ähneln.
Nimm das aber nur als eventuellen Denkanstoß, ich bin nicht qualifiziert genug, um dir irgendwelche Diagnosen oder so zu geben. Das habe ich jetzt aus dem Bauch heraus geschrieben...
Im Großen und Ganzen würde ich mir aber nicht zu viele Gedanken machen. Solange es dich nicht sonderlich stört, ist es, denke ich, nicht wirklich ein Problem.