Habt/hattet ihr schon mal sexuelle Rachefantasien darüber, jemanden, den ihr nicht mögt oder der euch verletzt hat, BDSM-mäßig zu unterwerfen/zu bestrafen?
z.B. durch Fesseln, grobes Begrapschen, öffentliches Entblößen, Spanking, Beschimpfung, Demütigung usw...
22 Stimmen
7 Antworten
Also erst einmal muss ich dazu sagen, dass BDSM nichts mit Rache, sondern eher mit Vertrauen zutun hat. Aus Rache oder anderen negativen Gefühlen, sollte man so etwas auch niemals umsetzen. Das wäre nicht nur fahrlässig, sondern äußerst gefährlich, sowohl für andere wie auch sich selbst.
Ich persönlich habe gelegentlich solche Gedankengänge. Dazu muss ich aber sagen, dass ich Hobby-Autor bin und derlei Gedanken benutze, um Charaktere für Geschichten zu designen. So habe ich bspw. mal eine kurze Geschichte über ein Mädchen geschrieben, dass sich an ihrem Vergewaltiger rächt. Wirklich was daraus geworden ist aber nie was, so wie es bei den meisten solcher Geschichten geht.
Grundlegend halte ich das immer so, dass man sich des Unterschiedes zwischen Fiktion und Realität bewusst sein muss, dann ist alles gut. Die Mehrheit der Männer hat auch schon mal des öfteren Ballerspiele gespielt und wir rennen trotzdem nicht Amok laufend durch die Gegend. Nicht zuletzt, dass viele von uns viel zu fett oder zu faul dafür wären. Pacman-Fans wurden auch nicht gleich drogenabhängig und Schachspieler werden nur selten Fliesenleger. Wir sind auch alle mit Mickey Maus und Donald Duck aufgewachsen und wissen dennoch, dass Tiere nicht sprechen können.
BDSM hat mit rache nicht das geringste zu tun.
das entscheidende an BDSM ist, dass es von beiden seiten freiwillig passiert. wenn ich jemanden bestrafen wollen würde, ist eine freiwilligkeit der anderen seite garantiert nicht vorzufinden.
die frage geht also von einer ziemlich falschen grundidee aus...
nun ja, du scheibst von einer fantasie, jemanden zu bestrafen, den man nicht mag (!) oder der einen verletzt hat.
BDSM und auch anderen sex habe ich nie mit personen, die ich nicht mag, und entsprechend auch keine fantasien darüber. sehr harte fantasien auf diesem gebiet dagegen sind mir durchaus bekannt und angenehm - ohne dass ich irw irgendjemanden schaden würde (und ich gebe dir recht, auch die sind sicherlich sehr unrealistisch).
es ist schwierig zu beschreiben, ich träume zb auch nicht von sex mit einem huhn, dass einen regenmantel trägt und mir dabei gedichte von schiller vorträgt. könnte als fetisch ja sehr nice sein -
natürlich kannst du danach fragen, deine fantasien sind sicherlich ja andere als meine, und wenn du leute suchst, die so etwas kennen, ist das dein gutes recht.
ich bin mal gespannt, was so alles geschrieben wird....
Das Huhn im Regenmantel gefällt mir natürlich schon allein als Helge-Schneider-Hommage... 😂
Trotzdem muss ich mal etwas bösartig nachfragen: ist es nicht eigentlich NOCH schräger, sich sadistischen Fantasien von Menschen hinzugeben, die man mag oder sogar liebt, als von Menschen, auf die man tatsächlich sauer ist? 😉
Aus meiner Sicht ist BDSM einfach deswegen nicht unmoralisch, weil beide Partner ein Rollenspiel eingehen, von dem sie sicher wissen, das es den anderen in Wirklichkeit mindestens ebenso erregt wie sie selbst. Aber trotzdem fällt es letztendlich schwer, die Frage zu beantworten, warum jemanden die Vorstellung ÜBERHAUPT erregt, den anderen hilflos, unterworfen, gedemütigt usw. zu sehen... ich akzeptiere diese Neigung absolut, da sie mich meine eigene devote Neigung ja erst ausleben lässt - aber trotzdem klingt es irgendwie nicht nach etwas, auf das man wirklich stolz sein kann, wenn man ehrlich ist...
da ist was dran.
vielleicht ist es ja gerade diese ambiguität, die BDSM so spannend macht. wahrscheinich ist das kreisen um diese fragen genau das, was es nicht langweilig werden lässt. und, was es noch befeuert, dass aussenstehende oft nicht wissen, wie sie so etwas einordnen sollen.
die von mir häufig festgestellte "brückenkonstruktion", sich als bottom nicht mehr schuld und verantwortung stellen zu müssen, sondern sich auf das geniessen konzentrieren zu können (während der dom die arbeit hat), könnte ja im grunde unnötig sein, wenn nicht moralische grenzen oft so unnötig aufgesetzt wären.
und das paradoxe ist dann, dass es dann umso geiler ist, diese grenzen zu überschreiten.
einfacher macht es das ganze jedenfalls nicht...
Nicht wirklich
LG w17
Tut mir leid! Stört dich das nicht oder bist du zufrieden, dass es so ist?
Ja, kommt gelegentlich vor. Muss aber nicht unbedingt aus Rache sein.
Es bleibt aber immer bei der Fantasie.
Nein.
Ich mag zwar einige gröbere Dinge, auch in die Richtung Kinky.. aber nicht bei Personen die ich nicht mag.
Nicht wirklich. Diesen Zusammenhang habe ich nie behauptet.
1. Wären Rache und BDSM dasselbe, wäre es ja sinnlos, die Frage überhaupt zu stellen.
2. Es geht nicht um Rache, sondern um eine Rache-FANTASIE und überhaupt nicht um das, was man in einer Beziehung, in der beide auf BDSM stehen, wirklich macht. Aber auch dort kann der dominante Partner ja durchaus die Fantasie genießen, seine Partnerin als wehrlose Sexsklavin völlig unbeschränkt zu benutzen, während er in Wirklichkeit natürlich ihre Grenzen respektiert und ihm seine Rolle nur möglich ist, weil er genau weiß, dass sie das in Wirklichkeit erregt.