Wie offen seid ihr bei dem Thema Sex?
Also darüber schreiben bzw allgemein über das Thema auszutauschen.
16 Antworten
Ich finde, dass Sex ein völlig natürlicher und normaler Bestandteil des Lebens ist. Dann sollte man auch offen und unbefangen darüber sprechen können. Zum Beispiel mit meiner besten Freundin oder meiner Schwester ist es ganz selbstverständlich, dass wir uns auch darüber unterhalten.
W 27
SEHR offen.
Meine Eltern haben mir zwar ohne explizite "Vater/Sohn-Gespräche" en passant ein positives Verhältnis zur Sexualität vermittelt (und gnadenlos verschmust war ich als Kind zudem), aber in der Pubertät habe ich dann praktisch gelernt, dass offensichtlich sehr viele Menschen Sexualität sehr mögen.
Damit hatte ich nicht gerechnet, denn damals ware die deutsche Gesellschaft "offiziell" durchaus noch etwas "verklemmt".
Aber warum eigentlich, wo doch so viele Sex offensichtlich so sehr mögen?
Die Sexualwissenschaft hat mich dann auch nach meiner Pubertät nie mehr losgelassen: Menschliche Sexualität ist so unglaublich vielfältig. Mitunter verstörend, aber wissenschaftlich erforsch- und erklärbar.
DAS ermöglicht aber einen von speziellen Vorlieben losgelösten, sachlichen Blick auf das Thema: Man kann mit "innerer Distanz" über das Thema reden, denn bei aller Vielfalt menschlicher Sexualität, betrifft einen persönlich nur ein kleiner Bruchteil davon.
99,9% menschlicher Sexualität betreffen mich nicht persönlich, also muss ich sie auch nicht persönlich nehmen. Es ist die Sexualität anderer Menschen, die für sie so wichtig und richtig ist, wie meine für mich.
Gleichzeitig halten Menschen irrigerweise "ihre" Sexualität gewöhnlich für "normal" - "pervers" sind ja bekanntlich nur "die anderen". %-)
Eine egozentrische Misskonzeption epischen Ausmaßes.
All das hat schon in meiner Jugend dazu geführt, dass ich nicht nur entspannt mit menschlicher Sexualität umgehen, sondern auch über sie reden kann.
Auch mit Menschen, die vorher niemals offen über ihre Sexualität geredet haben ... und entsprechend verblüfft waren, dass sie das überhaupt konnten.
Eine Gabe, die zudem von Frauen stets herausragend gut angenommen wurde, weil sie, zumal in Zeiten noch ohne Gleichberechtigung und in patriarchalischen Strukturen "gefangen", sehr oft über das Thema praktisch kaum reden konnten.
Nicht nur, aber auch gerade sie, merken, dass sie ernstgenommen werden. Ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse, ohne Verurteilung oder Ablehnung.
Dass alle "normal" sind, weil es in der Sexualität kein "normal" gibt.
Und was hat die Menschheit/unsere Gesellschaft doch für Fortschritte im Laufe meines Lebens gemacht! Von einer dunklen Zeit, in der Sexualerziehung ausschließlich in den Händen der Kirchen lag, Sex zw. Männern unter Strafe stand, "Kuppelei" strafbar war, Pornografie verboten, Scheidung praktisch kaum möglich, der Ehemann uneingeschränkter Herrscher über die Familie zw. Mann und Frau, zu der es keine Alternative gab, und alles, was weder "Mann" noch "Frau" war, wurde zwangsweise "passend" gemacht, um sie in eine von zwei dummen Schubladen stecken zu können ...
All das und noch viel mehr ist im Laufe meines Lebens verschwunden, und heute können wir jederzeit fremde Menschen online um Antworten auf Fragen bitten, die früher niemand fragen durfte, und kaum jemand beantworten konnte.
Was - für - ei-ne - phan-tas-ti-sche - Rei-se! 8-)
Schon sehr offen, wenn man normal drüber spricht/schreibt. Aber sobald es irgendwie Persers wird, bin ich raus
Ich bin recht offen aber habe auch meine Grenzen. Erlaubt ist viel aber ich komme nicht mit allem zurecht. Das ist sicher bei vielen so.
Ich persönlich bin da recht offen. Aber ich habe schon von vielen mitbekommen, dass die da eher ungern drüber reden.